Uni-Stress begünstigt Hautprobleme
Natalia Muler Hautpflege Allgemein
Stress an der Universität kann Hauptprobleme begünstigen. Dies wurde jetzt von Forschern der Temple University bestätigt. Studienteilnehmer, die sich selbst stärker gestresst fühlten, haben deutlich eher über diverse Hautkrankheiten geklagt. Die Palette reichte von Juckreiz und schuppender Haut bis zu Haarausfall.
Was speziell Pickel anbelangt, zeigte sich allerdings ein anderes Ergebnis: Ausgerechnet bei Pickeln – als „Sozialleben-Killer“ besonders gefürchtet – konnte sich ein Zusammenhang zwischen ihrem vermehrten Auftreten und Stress nicht nachweisen lassen.
Echter Überblick statt Mythen
Stress ist schlecht für die Haut. Darauf haben laut Gil Yosopovitch, Leiter des Temple Itch Centers, schon in der Vergangenheit verschiedene Studien hingedeutet. Doch beruhten diese oft auf Anekdoten oder kleinen Stichproben oder sie haben nur eine Krankheit untersucht, so der Mediziner.
Um endlich einen echten Überblick zu bekommen, hat Yosopovitchs Team im Wintersemester 2014 insgesamt 5’000 Studenten zu einer Online-Umfrage geladen und konnte letztlich 422 Antworten in der Studie berücksichtigen. Dabei wurde verglichen, ob Studenten kaum, mässig und sehr gestresst sind und welche Hautprobleme auftreten.
Die für Studenten gute Nachricht ist, dass neben Pickeln offenbar auch Warzen und diverse Ausschläge im Gesicht bei mehr Stress nicht öfter auftreten. Bei diversen anderen Hautproblemen besteht jedoch ein klarer Zusammenhang.
Wer mehr psychischen Druck verspürt, leidet deutlich eher an Juckreiz, Haarausfall, schuppender Haut und Hyperhidrose, also übermässigem Schwitzen. Zudem tendieren gestresste Studenten viel eher zu zwanghaftem Nägelbeissen oder der sogenannten Trichotillomanie, bei der sich Betroffene selbst die Haare ausreissen.
Stress in der Dermatologie berücksichtigen
Obwohl die in der Fachzeitschrift „Acta Dermato-Venereologica“ veröffentlichte Studie mit einer geringen Respondentenzahl zu kämpfen hat und die Teilnehmer nicht medizinisch untersucht wurden, hält Yosipovitch die Ergebnisse doch für praxisrelevant im Umgang mit jungen Patienten.
„Sie unterstreichen die Notwendigkeit, dass Dermatologen diese Patienten nach dem gefühlten Stress-Level befragen“, so der Mediziner. Er betont zudem, dass bei stark gestressten Patienten mit Hautproblemen nicht-pharmakologische Therapien in Erwägung zu ziehen seien.
Artikel von: pressetext.com
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