Schminkpinsel – die Lieblingswerkzeuge der Make-up-Artists

Blending-Brush, Kabuki und Beautyblender, was ist das? Die Fachbegriffe aus der Welt der Schminkpinsel und Beautytools können ganz schön verwirrend sein.

Doch ein Blick in die professionelle Ausstattung von Kosmetikerinnen und Make-up-Artists kann sich richtig lohnen, denn hier ist so mancher Schatz verborgen, der auch im heimischen Badezimmer gut aufgehoben wäre. Diese speziellen Kosmetikpinsel und Werkzeuge sorgen beim alltäglichen Make-up für ein professionelles Schminkergebnis.

Wozu gutes Schminkwerkzeug?

Wer sich zum ersten Mal mit einem guten Pinsel schminkt, wird staunen. Plötzlich ist es viel einfacher, verschiedene Farben zu perfekten Übergängen zu verwischen. Die Grundierung sieht nach wenigen Pinselstrichen unsichtbar auf der Haut aus und Unreinheiten und Pigmentflecken lassen sich exakt und unauffällig abdecken. Dazu kommt das wunderbare Gefühl beim Schminken, denn ein weicher Schminkpinsel ohne pikende Borsten macht das tägliche Make-up zum Verwöhnmoment. Qualitativ hochwertige Pinsel lassen sich gut reinigen, ohne an Funktionalität zu verlieren, und halten bei guter Pflege weit über 15 oder sogar 20 Jahre.

Für alle, die sich häufig schminken und gerne neuartige Produkte und Trendfarben testen oder neue Looks ausprobieren, lohnt es sich daher, neben der Grundausstattung auch in Spezialpinsel zu investieren.

Woran man einen guten Schminkpinsel erkennt:

  • Kosmetikpinsel dürfen weder bei einem Test im Laden noch später beim Waschen Haare verlieren. Ein guter Pinsel ist so fest gebunden, dass alle Borsten von Anfang an an Ort und Stelle bleiben.
  • Ganz gleich, ob Synthetikborsten oder Naturhaar: Schminkpinsel müssen immer sanft und weich zur Haut sein. Pikende oder kratzende Borsten reizen die Haut und deuten auf schlechte Qualität hin. Eine Ausnahme sind Wimpernbürsten und Augenbrauenpinsel; diese dürfen mit harten, dicken Borsten ausgestattet sein. Eine gute Haarqualität gibt es zumindest bei synthetischen Varianten auch zu sehr günstigen Preisen in der Drogerie. Weiche Naturhaarpinsel sind teurer, da nur die wertvollen Haarspitzen verwendet werden.
  • Ob natürliches oder synthetisches Haar verwendet wird, hängt von den persönlichen Präferenzen und dem Nutzungszweck ab. Nur bei wenigen Arten machen die verwendeten Borsten noch einen Qualitätsunterschied aus.
  • Manche Hersteller bieten ihre Naturhaarpinsel als „Cruelty Free“, also „ohne Tierquälerei“, an. Ein geschütztes Siegel gibt es jedoch nicht. Wer sichergehen will, kauft Schminkpinsel mit synthetischen Haaren.
  • Der Schnitt der Pinselborsten, also „die Frisur“ des Pinsels, sollte einheitlich aussehen. Herausstehende oder abgeknickte Haare und eine zerzauste Optik sprechen nicht für gute Qualität.
  • Die Zwinge eines Pinsels sollte die Borsten fest und sicher halten und darf nicht wackeln. Allergiker sollten auf eine nickelfreie Zwinge achten.
  • Mit einem gut ausbalancierten Pinsel macht das Schminken doppelt Spass und der Auftrag wird punktgenau. Teste beim Kauf, wo der Pinsel seinen Schwerpunkt hat und wie er in der Hand liegt. Passen Gewicht und Länge zu deiner Handhaltung?


Must-have in jedem Kosmetikbeutel: Wimpernzange

Sieht gefährlich aus und hat eine grosse Wirkung. Doch obwohl die Wimpernzange wie ein Folterinstrument aussieht, ist sie auf jeden Fall einen Versuch wert. Mit schön geschwungenen Wimpern wirkt der Blick wacher, die Augen grösser und die gesamte Augenpartie jünger. Um einen müden Blick wacher wirken zu lassen, die Wimpernzange direkt am Wimpernansatz ansetzen, andrücken und für einige Sekunden halten. Wer mehr Schwung will, arbeitet sich mit der Zange noch ein paar Millimeter weiter zur Wimpernspitze vor. Wimpernzangen gibt es in jeder Drogerie, zum Ausprobieren reichen günstige Modelle. Kostspieligere Varianten von Profimarken halten meist etwas länger.


Wimpernzange sieht gefährlich aus, hat aber eine grosse Wirkung. (Bild: lightwavemedia – shutterstock.com)

Basiswerkzeug: Foundation-Pinsel

Der flache, synthetische Schminkpinsel für Grundierungen ist eines der beliebtesten Schminkwerkzeuge bei den Make-up-Artists. Mit streichenden Bewegungen lässt sich mit der flachen Seite Foundation präzise, streifenfrei und schnell von der Mitte des Gesichts nach aussen verstreichen. In kleinen Ecken wie den Nasenflügeln oder Augenwinkeln kommt die schmale Seite zum Einsatz. Diese Pinsel sind für alle geeignet, die lieber ein Werkzeug statt der Finger benutzen oder andere professionell schminken wollen. Erhältlich sind sie in verschiedenen Qualitäten und Preisklassen von fast allen Marken, die Schminkpinsel anbieten.


Schminkpinsel für Grundierungen ist eines der beliebtesten Schminkwerkzeuge. (Bild: Valua Vitaly – shutterstock.com)

Für Feinarbeiten: kleine Rougepinsel

Kleine, weiche Rougepinsel mit mittellangen Borsten sind ideal für einen exakten Auftrag von Rouge und Highlighter. Bei den Profis sind sie noch für eine andere Aufgabe beliebt: Sie eignen sich hervorragend, um bereits aufgetragenen Puder einzuarbeiten und Reste einfach mit schnellen Bewegungen wegzufegen. Das ist wichtig vor Fotoshootings, um dem Gesicht ein ebenmässiges Finish zu verleihen und wenn die Haut zwar matt, aber nicht auffällig abgepudert aussehen soll. Der ideale Schminkpinsel für diesen Zweck hat einen Kopf etwa in der Grösse eines Daumens oder etwas grösser, ist abgeflacht gebunden und besitzt weiche, flexible Borsten.


Rougepinsel mit mittellangen Borsten sind ideal für einen exakten Auftrag von Rouge und Highlighter. (Bild: photopixel – shutterstock.com)

Für hauchzarten Farbauftrag: Schwämmchen

Diese Erfindung liegt schon seit Jahrzehnten im Werkzeugkasten der Kosmetikprofis. Ob topmoderner Beautyblender oder altbekanntes Latexschwämmchen, Quasten und Schaumstoffschwämme sind immer noch die besten Tools, um Grundierung unsichtbar und hauchzart aufzutragen. Am besten gelingt der Farbauftrag mit einem angefeuchteten und ausgewrungenen Schwamm. Dieser saugt dann die Foundation nicht auf und die Farbe gleitet mühelos über die Haut. Schwämme fürs Make-up und den Beautyblender gibt es aus verschiedenen Materialien in jeder Drogerie und Parfümerie.


Beautyblender sind topmodern. (Bild: Elena Rudyk – shutterstock.com)

Schminkpinsel für tolles Augen-Make-up: Blender-Brush

Für einen professionellen Look braucht es keine grossen Kenntnisse. Mit einem Blender-Brush, einem grossen, rund gebundenen Lidschattenpinsel mit fedrig-locker angeordneten, weichen Borsten gelingen zart ineinander gewischte Farbverläufe, unaufdringliche Akzente und rauchige Looks. Er ist rund oder spitz zulaufend und in verschiedenen Grössen erhältlich. Blending-Brushes wie der „217“ von MAC sind die Klassiker unter den Kosmetikpinseln und finden sich in jedem Profikit.



Der Perfektionist: Pencil-Brush

Ebenfalls für das Augen-Make-up gemacht ist der Pencil- oder Smudger-Brush. Diese Pinsel wie der „Eyeshadow Brush Round“ von Isadora sind klein, fest gebunden und laufen zu einer kleinen Spitze zu. Mit ihnen gelingen rauchiger oder verwischter Eyeliner, scharfe Betonungen der Augenkonturen und schimmernde Highlights im Augenwinkel. Dank der dicht gebundenen Borsten eignet sich dieser Schminkpinsel auch, um Concealer im Detail aufzutragen und direkt in die Haut einzuarbeiten.



Unterwegs ungeschlagen: Kabuki

Kabukis sind traditionell Schminkpinsel ohne Stiel. Die grossen, bauschigen Gesichtspinsel besitzen rund in Kuppelform angeordnete Borsten. Der Griff ist meist kurz und flach und wird entweder mit mehreren Fingern oder der ganzen Faust gegriffen. Der versetzte Schwerpunkt ermöglicht es, Puder und Bronzer mit kräftigen Strichen einzuarbeiten oder mit lockeren Bewegungen aufzustäuben. Mit den Fingern lässt sich dabei das Pinselhaar greifen, Form und Widerstand lassen sich so flexibel ändern. Besonders beliebt ist der Kabuki für Mineral-Make-up. Tipp: Auf Reisen nehmen Pinsel ohne Stiel besonders wenig Platz im Gepäck weg.


Kabukis sind traditionell Schminkpinsel ohne Stiel. (Bild: carlatayler – shutterstock.com)

Für ebenmässige Haut: Flat-Top-Kabuki

Flache Kabukis sind als Schminkpinsel wahre Multitalente. Die dicht und rund gebundenen und mit abgeflachten, flächigen Borsten ausgestatteten Gesichtspinsel sehen aus, als hätte ihnen jemand mit einem grossen Hackmesser die Frisur gestutzt. Natürlich ist der platte Schnitt Absicht. Damit lässt sich Grundierung ebenmässig und deckend auftragen und perfekt einarbeiten, Puder gründlich einklopfen und Übergänge bis zur Perfektion verwischen. Die dicht gebundenen, meist synthetischen Borsten bieten genügend Widerstand, um auch mit cremigen Produkten dezente Ergebnisse ohne sichtbare Ränder zu erzielen.

Sein wahres Talent zeigt der Flat-Top bei Mineral-Make-up, das damit aussieht wie eine zweite Haut und kein staubiges Finish hinterlässt. Der flache „Puder- und Rougepinsel“ aus Synthetikhaar von Barbara Hoffmann mit kurzem Stiel ist das beste Beispiel für diese abgeflachten Schminkpinsel. Modelle mit langem oder ganz kurzem Stiel sowie mit Borsten aus Naturhaar sind ebenfalls erhältlich.


Flache Kabukis sind als Schminkpinsel wahre Multitalente. (Bild: HLPhoto – shutterstock.com)

Stippling-Brush – Airbrush für zu Hause

Ein Schminkpinsel ideal für flüssige Foundation und Highlighter. Der Stippling-Brush, von Bloggern wegen seines zweifarbigen Designs liebevoll auch „Stinktier“ genannt, besteht aus kürzerem schwarzen Naturhaar und im Innenteil aus längeren weissen Synthetikborsten. Die kürzeren Borsten dienen dabei vor allem den feinen Synthetikhaaren als stützende Basis, gemalt wird mit dem weissen Teil. Die feinen Haarspitzen ermöglichen es, flüssige Produkte so aufzutragen, dass fast schon ein weichgezeichneter Effekt wie der einer Airbrushpistole entsteht. Rouge und Bronzer wirken mit diesem Schminkpinsel transparent und natürlich. Bei schimmernden Pudern wirkt das Synthetikhaar wie ein Poliertuch, der metallische Effekt kommt dadurch besonders gut zum Vorschein.

Der Stippling-Pinsel ist unter Profis, Bloggern und Beautyjunkies eines der beliebtesten Werkzeuge und daher in Drogerien und Parfümerien in verschiedenen Qualitäten und Ausführungen erhältlich.


Stippling-Brush – ideal für flüssige Foundation und Highlighter. (Bild: photopixel – shutterstock.com)

Eyelinerpinsel zweckentfremdet

Wie der Name schon sagt, sind die feinen, spitzen Eyelinerpinsel für den Lidstrich am Wimpernrand gemacht. Ihr exakter Farbauftrag macht sie ebenfalls für andere Anwendungen beliebt. Sie sind super, um mit Concealer kleine Pickel, Narben oder Pigmentflecken abzudecken, ohne über den Rand zu malen oder flächig eine ganze Partie bearbeiten zu müssen. Das Resultat ist ein sehr unauffälliges, natürliches Make-up. Dafür geeignete Modelle sind beispielsweise der „Ultra Fine Eyeliner Brush“ von Bobbi Brown oder der Eyelinerpinsel von NYX.


Eyelinerpinsel sind für den Lidstrich am Wimpernrand gemacht, können aber auch zweckentfremdet verwendet werden. (Bild: Aleksandr Markin – shutterstock.com)

Tapered-Puderpinsel für gezielte Anwendung

Die kegel- oder eiförmigen Puderpinsel sind dicht gebunden und laufen spitz zu. Damit eignen sie sich, um Puder und Rouge präzise auf bestimmten Gesichtspartien zu platzieren und danach zu verwischen. Das ist hilfreich, wenn zum Beispiel mattierender Puder exakt nur auf der Nase oder T-Zone aufgetragen werden soll, ohne das Finish des restlichen Make-ups zu verändern. Diese Art des Kosmetikpinsels ermöglicht es auch, das Gesicht mit Bronzer, Highlighter oder Rouge zu modellieren und Partien herauszuarbeiten. Beliebt bei den Profis ist beispielsweise der „138 Pointed Face“ aus Naturhaar von MAC. Zwei Schminkpinsel dieser Art mit synthetischem Pinselhaar sind unter anderem von Real Techniques erhältlich (in der Schweiz online bestellbar).


Tapered-Puderpinsel sind kegel- oder eiförmig. (Bild: ArtStudioHouse – shutterstock.com)

Unerkanntes Multitalent: Fächerpinsel

Wer sich ein fertig zusammengestelltes Pinselset kauft, steht bei der Anwendung oft vor einem Rätsel: dem Fächerpinsel. Wie der Name schon sagt, besteht er aus schmalen, aufgefächert angeordneten Borsten. Er eignet sich, um Schimmerpuder fein aufzustäuben und um Puderreste, widerspenstige Glitzerpartikel oder bröselige Mascara von der Haut zu wischen. Von Modellen mit wenigen und sehr elastischen Borsten bis hin zu volleren Pinseln mit weichen Haaren sind verschiedene Varianten erhältlich, die in der Anwendung alle unterschiedlich sind. Wähle den Fächerpinsel, der am besten zu deinen Wünschen passt.


Fächerpinsel ist ein wahres Multitalent. (Bild: iceink – shutterstock.com)

Welcher Schminkpinsel ist der richtige für dich?

  • Du brauchst nicht jeden Pinsel, den die Händler im Angebot haben. Suche dir Varianten aus, die für mehrere Anwendungen geeignet sind, und spezielle Modelle für Looks, die du sehr oft schminkst.
  • Bist du kurzsichtig? Denke daran, dass lange Pinselstiele im Weg sein können, wenn du nah an den Spiegel heran musst. Für dich sind kurze Pinselstiele besser geeignet.
  • Viel unterwegs? Zahlreiche Hersteller bieten Reisesets mit kürzeren Pinseln an, oft ist sogar eine praktische Tasche mit dabei. Vergleiche das Set vor dem Kauf mit Pinseln in der Originalgrösse, bei manchen Herstellern – und leider sogar bei einigen Luxusmarken – sind Reise- und Vorteilssets von schlechterer Qualität.
  • Boutiquen und Händler, die Schminktermine oder Probeschminken anbieten, erlauben oft auch, dass man Schminkpinsel testen darf. Probiere deine Favoriten mit deinen liebsten Foundations und Kosmetikprodukten, um zu sehen, ob du mit beiden zusammen gut arbeiten kannst. Lohnt sich bei teuren Anschaffungen.
  • In Drogerien und online finden sich viele günstige Nachahmungen teurer Pinsel der grossen Marken. Ganz spezielle Varianten kannst du so eine Weile testen, bevor du dich in der Parfümerie in grosse Unkosten stürzt.
  • In Sets sind manchmal Schminkpinsel enthalten, für die sich auf den ersten Blick keine Anwendung findet. Wenn du für alle anderen Modelle eine Verwendung hast, lohnt es sich, das Set trotzdem zu wählen. Manchmal entdeckt man Spezialpinsel erst mit steigender Schminkerfahrung für sich.



Für alle, die Make-up lieben und sich täglich schminken, lohnt es sich, die speziellen Schminkpinsel und Tools der Beautyprofis einmal auszuprobieren. Denn mit dem richtigen Werkzeug werden makellose Haut und geschwungene Eyeliner zum Kinderspiel. Für Einsteiger reicht es, die Grundausstattung bei Bedarf nach und nach mit Spezialpinseln zu ergänzen.

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Artikelbild: © Raisa Kanareva – shutterstock.com

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