Modeklassiker Bluse neu entdeckt
Ob Büro, Freizeit oder festlicher Anlass, die weisse Bluse geht immer – und das schon seit Jahrzehnten.
Weit über den gängigen Businesslook hinaus ist der Klassiker unter den Kleidungsstücken vielfältig wandelbar. Das zeigen auch die vielen unterschiedlichen Varianten, in denen die Bluse in der aktuellen Fashionszene die Trends regiert.
Bluse – ein Teil der Modegeschichte
Im alten Frankreich trugen Männer, die zu Kreuzzügen aufbrachen, blaue Staubmäntel oder Fuhrmannskittel, die sie über ihre Rüstungen zogen, genannt „blouse“. Der Wortursprung liegt entweder bei „Pelusium“, einem Ort in Ägypten, oder bei „blouso“, der Bezeichnung für Wolle und Kurzwolle. Nach und nach wurden die Matrosenblusen schliesslich neu interpretiert und auch an Land getragen. Über die Jahre änderten sich Schnitte, Textilien und Kragenformen, teilweise wurden die Modelle mit Schleifen und Spitzen verziert, mit 80er-Schulterpolstern ausgestattet, zu Gürteln, folkloristisch-bequem oder burschikos-XXL getragen.
Längst beschränkt sich die Bluse nun nicht mehr auf die feine Sonntags- oder seriöse Bürogarderobe, die sie einst war, sondern wird ganz neu interpretiert: mit knalligen Farben, halb in den Hosenbund geschoben oder aufgeknöpft überm T-Shirt. Dabei gilt: Weitere Hosen und Röcke werden am besten mit einer Bluse im Bund getragen, schmale Hosen dagegen am besten mit einem etwas weiteren, über dem Bund getragenen Modell.
Eine Bluse – vier brandaktuelle Styles
Der Klassiker im Kleiderschrank: Jede Fashionista sollte eine weisse Bluse besitzen – oder auch mal in Oversize vom Freund oder Bruder ausleihen – und diese auch nicht nur im Office tragen! Denn die Investition in das Basicteil lohnt sich: Richtig kombiniert stellt sich das Blusenwunder als so vielseitig wie kaum ein anderes Kleidungsstück heraus!
Rockig wird die locker getragene Bluse beispielsweise zur engen schwarzen (Leder-)Hose, kurzen Boots und schwarzer IT-Bag, ladylike und noch verführerischer mit schwarzem Mini, Pumps und roten Lippen. Gerne darf hier mit Details gespielt werden wie glänzenden Schnallen oder Nieten an den Schuhen, Anhängern an der Tasche oder einer Statementkette. Ganz nebenbei sorgt die Bluse dafür, dass die ansonsten gewagten Teile – verruchtes Leder, sexy High Heels und aufregendes Rot – nicht zu aufreizend wirken, sondern ein verführerisches und gleichzeitig stylishes Outfit ergeben.
Etwas braver – aber alles andere als bieder – wird die weisse Bluse dagegen, wenn sie in den Bund eines schwingenden Vintagerocks gesteckt und mit hohen Pumps und einer passende Retrosonnenbrille getragen wird. Selbstverständlich ist Weiss hier kein Muss – auch eine farblich harmonierende, pastellzarte Bluse kann wunderbar aussehen.
Im Sommerurlaub zeigt sich die Bluse dann von ihrer sportlich-lässigen, durchaus auch kurzärmeligen Seite: Geknotet und zu farbenfrohen Shorts, passender knalliger Tasche und offenen Schuhen lässt sie sich stilsicher auf der Strandpromenade präsentieren.
Prints, Pastell und Muster
Diese Saison halten sich die Blusenwunder farblich etwas zurück – neben dem weissen Klassiker spielen höchstens pastellige Töne eine Rolle. Wer dennoch Lust auf Farbe hat, findet knalliges Pink, leuchtendes Königsblau oder frisches Gelb auf witzigen und romantischen Mustern! Retrostyles, Animaldessins, hübsche Blumenmotive oder gar Landschaften zierten bei den Fashionshows die Blusen von Saint Laurent, Louis Vuitton oder Viktor & Rolf.
Hommage an ein durchgeknalltes Jahrzehnt
The 90s are back: Gefühlt liegen die verrückten 90er erst ein paar Jahre zurück – doch das ist für sie lang genug, um ein fulminantes Comeback zu feiern! Glücklicherweise hat sich die 90er-Fashion, die im Nachhinein mit einigen unverzeihlichen Modesünden assoziiert wird, angepasst. Jeanshemden, einer der Lieblinge der Sommersaison 2015, werden nun beispielsweise als hübsche, feminine Blusen getragen, Holzfällerhemden zeigen sich nun nicht mehr im schlabbrigen Grungelook, sondern mit modischen Schnitten, trendigen Farben oder auch eher dezentem Karomuster. Und wer modemässig noch weiter in der Zeit zurückreisen möchte, trägt farbenfrohe Vintageblusen im Printstil der wilden 70er.
Weniger ist manchmal mehr
Blusen können jedem Outfit Klasse und Chic verleihen – doch wenn in den heissen Monaten (oder im während der kalten Jahreszeit gut geheizten Büro) die Temperaturen steigen, scheint jedes Stückchen Stoff zu viel. Schön, dass die Blusenstars auch mit kurzen oder gar keinen Ärmeln Klasse beweisen: Eine am Hals hübsch geraffte, ärmellose Bluse ohne Knopfleiste oder als romantisch-verspielte Variante macht sich nicht nur zum Pencilskirt im Büro gut, sondern auch im gewagten Stilbruch zu Destroyed-Jeans oder Boyfriend-Blazer.
Artikel von: fashionpress.de
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