Die populärsten Beauty-Irrtümer

Regelmässig geschnittene Haare wachsen schneller, Schönheitsschlaf gibt’s nur vor Mitternacht … Das können Sie getrost vergessen! Laut Experten kursieren mehr Lügen und Irrtümer rund um Beauty und Wohlbefinden, als viele von uns wahrhaben möchten. Dieser Bericht entlarvt einige der allgemein bekanntesten Schönheits-Mythen.

Nur wer dick ist, bekommt Cellulite: Falsch! Die grundlegende Ursache für die hässlichen Grübchen an Oberschenkeln, Bauch und Po ist eine labile Bindegewebsstruktur. Diese ist genetisch bedingt und trifft auch schlanke Frauen. Allerdings sind bei übergewichtigen Ladys die Fettzellen praller, drücken sich somit deutlich sichtbar durch die Haut und lassen damit die typische Orangenhaut besonders extrem erscheinen.

Zahnpasta heilt Pickel: Unbestritten wirkt Zahnpasta leicht austrocknend. Auf der Haut hat sie trotzdem nichts zu suchen. Die enthaltenen Inhaltsstoffe können sogar zusätzliche Hautreizungen auslösen!

Schokolade führt zu Hautunreinheiten: Woher dieser Mythos stammt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Allerdings halten ihn die Mütter gerne lebendig, um ihre Kinder vom sparsamen Verzehr der süssen Köstlichkeit zu überzeugen. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die eindeutig belegen, dass Schokoladengenuss und Pickel in keinerlei Zusammenhang stehen. Letztere entstehen in aller Regel durch hormonell bedingte Verstopfungen der Talgdrüsen. Richtig ist allerdings, dass eine dauerhaft ungesunde Ernährungsweise zu einem schlechten, fahlen Teint führen kann.

Damit er trocknet, muss man Nagellack anpusten: Weder Pusten noch eifriges Wedeln verkürzt die Trocknungsdauer von Nagellack. Beim Trocknungsvorgang handelt es sich um eine rein chemische Reaktion, die eine bestimmte Zeit benötigt und deshalb Geduld verlangt. Bis drei Farbschichten richtig trocken sind, kann bis zu einer Stunde vergehen. Kosmetikerinnen benutzen allerdings manchmal ein „Schnelltrockner-Spray“ auf chemischer Basis. Dieses unterstützt die Trocknung tatsächlich und lässt den Lack schneller aushärten.

Regelmässiges Haareschneiden lässt den Haarschopf schneller wachsen und macht ihn fülliger: Schön wär’s! Unzählige Frauen und Männer mit dünnem Haar wären begeistert und würden viel öfter zum Haareschneiden gehen. Je nach genetischer Veranlagung wachsen menschliche Haare etwa 1,0 bis 1,5 Zentimeter im Monat. Das lässt sich durch nichts beschleunigen. Richtig ist allerdings, dass gesunde Haare mit einem ordentlichen Haarschnitt und ohne gespaltene Spitzen voluminöser aussehen.

Beine übereinanderschlagen erzeugt Krampfadern: Dieser Mythos lässt sich sicherlich darauf zurückführen, dass bei den meisten betroffenen Menschen die Krampfadern in den Kniekehlen beginnen. Allerdings ist die Ursache dieses Venenleidens eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche, die durch Mangel an Bewegung und ungesunde Ernährung forciert wird. Das Übereinanderschlagen der Beine allein führt keinesfalls zu Krampfadern. Ähnlich verhält es sich mit Absatzschuhen. Frauen, die hochhackige Schuhe bevorzugen, bekommen davon keine Krampfadern. Allerdings: Ungünstiges Schuhwerk kann ein bereits bestehendes Venenleiden verschlimmern.

Dunkle Augenringe deuten auf ein gesundheitliches Problem hin: Von wenigen Ausnahmen abgesehen, steckt hinter dem ungeliebten „Panda-Look“ eine sehr dünne Haut, durch welche die bläuliche Knochenhaut sowie dicht unter der Haut befindliche Blutgefässe schimmern. Wer sich unsicher ist oder zusätzlich Schwellungen beobachtet, sollte allerdings einen Arzt aufsuchen. Die Augenringe können unter Umständen auf eine Nierenschwäche oder Herzprobleme hindeuten.

Sonnenbrand heilt Hautunreinheiten: Es scheint so, dass sich mit der verbrannten, sich abschälenden Haut auch manche Pusteln und Pickel in Luft auflösen. Hinzu kommt, dass mit zunehmender Bräune, Pickelchen und Mitesser weniger auffallen. In Wirklichkeit ist intensive UV-Strahlung schädlich und kann bekanntermassen Hautkrebs verursachen. Zudem verdickt sich durch die Sonneneinstrahlung die Hornschicht der Oberhaut, was auf lange Sicht bestehende Hautunreinheiten noch verstärken kann.


Intensive UV-Strahlung ist nur schädlich und hat keine heilende Wirkung auf Hautunreinheiten. (Bild: ruslanchik / Shutterstock.com)


Wimperntusche macht die Wimpern brüchig: Im Gegenteil! Wimperntusche enthält pflegende Substanzen, welche die Wimpern geschmeidig machen und somit vor dem Abbrechen schützen. Aber: Bereits getuschte Wimpern sollten niemals mit der Wimpernzange bearbeitet und vor dem Zubettgehen sorgfältig abgeschminkt werden. Das Ignorieren dieser zwei Grundsätze könnte nämlich tatsächlich das Ende eines attraktiven Augenaufschlags bedeuten.

Lippenbalsam macht süchtig: Das ist Unsinn. Lippenpflege macht ebenso wenig süchtig wie Hautcreme. Sofern die Lippen trocken oder gar spröde sind, benötigen Sie dringend extra Pflege. Allerdings kann sich das ständige Nachfetten, ähnlich wie permanentes Checken von E-Mails zu einer Gewohnheit entwickeln, der sich nur schwer widerstehen lässt.

Zitronensaft macht die Haare heller: Finger weg! Die im Zitronensaft enthaltene Säure strapaziert das Haar enorm, macht es trocken und schlimmstenfalls brüchig. Veränderungen der Haarfarbe sollten besser dem Profi überlassen bleiben.

Schlaf vor Mitternacht ist gesünder: Wichtig für einen erholsamen Schlaf ist nicht die Uhrzeit, sondern seine Qualität. Ungestört sollte er sein, möglichst regelmässig stattfinden, alle erforderliche Schlafphasen beinhalten und so lange dauern, dass sich der Mensch fit und ausgeruht fühlt. Nur dann kann der Körper sein täglich wiederkehrendes Regenerationsprogramm starten. Dabei repariert er Bindegewebsfasern, stösst Hornschüppchen ab und setzt Zellen instand. Schlaf ist also in der Tat ein wahres Schönheitselixier, egal zu welcher Uhrzeit!

Rasierte Beinhaare wachsen schneller: Der Eindruck täuscht. Nachwachsende Stoppeln sind infolge ihrer „stumpfen Spitzen“ härter und deshalb besser zu spüren als längere, weiche Härchen. Auf das Wachstum der Haare an Beinen oder unter den Achseln hat das Rasieren keinen Einfluss.



Naturkosmetik und Allergien schliessen einander aus: Es gibt leider auch etliche natürliche Stoffe, die zu Hautreizungen führen können. Laut Experten treten die meisten Allergien mit Produkten auf, die Arnika, Scharfgarbe, Kamille oder ätherische Öle aus Bergamotte, Thymian, Zitrone oder Rosmarin enthalten. Deshalb gilt auch bei Naturkosmetik die Regel: „Je geringer die Anzahl der verschiedenen Inhaltsstoffe ist, umso besser.“ Dann lässt sich das Übel sehr rasch herausfinden und entsprechend meiden.

Flecken auf den Fingernägeln deuten auf eine Krankheit hin: In der überwiegenden Anzahl aller Fälle handelt es sich bei den weissen Flecken auf den Fingernägeln um kleinste Verletzungen, die beim Schneiden oder Feilen entstanden sind. Sie sind demnach vollkommen harmlos und wachsen im Laufe der Zeit einfach wieder heraus. Achtung! Die Ursache für gelb verfärbte oder gar deformierte Nägel könnte ein Nagelpilz sein, der ärztlicher Behandlung Bedarf.

Tägliches Peelen hält die Haut zart und geschmeidig: Bitte nicht! Tägliches Bearbeiten der Haut mit den kleinen Körnchen ist einfach zu viel. Die Haut verliert ihren natürlichen Säureschutzmantel und wird anfällig gegen Krankheitserreger. Ein sanftes Peeling, einmal pro Woche, ist vollkommen ausreichend.

Gegen Augenfalten hilft Hämorrhoidensalbe: Was wie ein Geheimtipp klingt, ist völliger Humbug. Es ist schon richtig, dass diese Spezialsalbe Stoffe enthält, welche die Haut zusammenziehen. Allerdings führen diese im sensiblen Augenbereich zu Hautreizungen, Allergien und schlimmstenfalls zu Störungen des Tränenfilms. Gegen Augenfalten sollten ausschliesslich reichhaltige Augenpflege-Produkte verwendet werden. Diese sind trotz ihrer glättenden Eigenschaften dermatologisch unbedenklich.

Parfüm gehört hinter das Ohr: Nein! Gerade hinter den Ohren ist es vergleichsweise fettig. Weil Hautduft und Parfum manchmal sehr seltsame Duft-Kompositionen ergeben, ist diese Stelle ungeeignet. Viel besser ist es, das Parfüm in die Luft zu sprühen und den feinen Nebel herabrieseln zu lassen, denn Haare sind hervorragende Duftträger.

 

Oberstes Bild: Manche Schönheitstipps halten sich hartnäckig, obwohl sie längst wissenschaftlich widerlegt sind. (© Vladimir Gjorgiev / Shutterstock.com)

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