Sonnenallergie: Vorbeugen ist besser als Heilen

Trotz Warnungen und einer stetig steigenden Anzahl an Hautkrebs-Patienten legen sich immer noch viele Schweizer bedenkenlos in die Sonne. Im Gegensatz zum akuten Sonnenbrand macht sich eine Sonnenallergie, oftmals auch Mallorca-Akne genannt, erst einige Tage nach dem Sonnenbaden in Form von Juckreiz, entzündeter Haut und Pusteln bemerkbar.

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann in Verbindung mit Sonne eine sogenannte photoallergische Reaktion, begleitet von juckendem Ausschlag, auslösen bzw. extrem verstärken. Die Mallorca-Akne ist die am häufigsten vorkommende, sonnenbedingte Hauterkrankung in Europa. Sie tritt vorzugsweise bei jungen Menschen auf. Am häufigsten sind junge Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr betroffen.

Wodurch macht sich eine Sonnenallergie bemerkbar?

Sonnenbrand kennt jeder. Die Hautveränderungen im Zuge einer Sonnenallergie treten jedoch nicht unmittelbar während der Sonnenbestrahlung auf, sondern erst etliche Stunden bis drei Tage später. Grundsätzlich machen sich die Beschwerden ausschliesslich an Körperstellen bemerkbar, die der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren, wie beispielsweise am Hals, an den Armen oder am Dekolleté. Dabei ist das Erscheinungsbild der erkrankten Haut nicht bei jedem Menschen gleich. Es reicht von Stecknadelkopf-grossen Bläschen bis zu tiefroten Knötchen oder Quaddeln. Hinzu kommt zumeist quälender Juckreiz, der auch während der Nacht nicht nachlässt.

Achtung! Mallorca-Akne kann nicht nur am Strand, sondern auch infolge der Bestrahlung im Solarium entstehen!

Die schwerste Form der Sonnenallergie ist die sogenannte „Nesselsucht“. Sie tritt zwar recht selten auf, kann jedoch mit Schock und Herz-Kreislauf-Versagen einhergehen und somit lebensbedrohliche Ausmasse annehmen. Betroffene müssen deshalb schnellstmöglich ins Krankenhaus.

Wie lässt sich eine Sonnenallergie verhindern?

Auch hier unterscheidet sich die Allergie deutlich von einem Sonnenbrand. Während sich die direkte Einwirkung der Sonnenstrahlen auf die Haut durch Sonnencreme & Co. mit hohem Lichtschutzfaktor verhindern lässt, sind die Gegenmassnahmen bei einer Sonnenallergie schwieriger.

  • Sonnenallergiker sollten ihren Körper sehr langsam an die Sonne gewöhnen.
  • Dabei sollte zunächst so viel Körperhaut wie nur irgend möglich von luftig-lockerer Kleidung bedeckt sein. Es gibt heute im Fachhandel moderne Materialien mit „eingebautem“ UVA- und UVB-Schutz. Ein Blick ins Etikett schafft hier schnell Klarheit.
  • Weiterhin sollten ausschliesslich Sonnenschutzmittel ohne Emulgatoren Verwendung finden. Auch hier sind wieder sowohl der UVA- als auch der UVB-Schutz wichtig.
  • Untersuchungen der Universität Tübingen haben ergeben, dass Markenprodukte (beispielsweise aus der Apotheke) besser schützen als billige Sonnencremes. Vor allem in Bezug auf einen wirksamen UVA-Schutz können hochwertige Spezialprodukte punkten.
  • Sonnencremes, die neben den genannten Eigenschaften zusätzlich noch die Vitamine B und E enthalten, sollten von Personen mit sonnenempfindlicher Haut bevorzugt werden.

Manchen Menschen hilft auch eine vorbeugende Kalziumeinnahme, die wenige Wochen vor dem Urlaub beginnen sollte. Manchen hilft das aber auch gar nicht. Ähnlich verhält es sich mit der Einnahme von Beta-Karotin. Während die einen darauf schwören, spüren andere überhaupt keine Wirkung.

Patienten, die jedes Jahr aufs Neue unter einer ausgeprägten Sonnenallergie mit extremen Beschwerden leiden, sollten ein sogenanntes „Hardening“ (medizinisch begleitetes Abhärten) in Erwägung ziehen. Diese Behandlung erfolgt durch einen Hautarzt. Dabei wird die Haut mithilfe eines aufwendigen Verfahrens stufenweise einer immer stärker werdenden UV-Belastung ausgesetzt.

Trotz aller Vorsicht ist es passiert. Was tun?

Bei leichteren Verlaufsformen kann man es mit sogenannten After-Sun-Präparaten versuchen, die den hautberuhigenden Wirkstoff Panthenol beinhalten. Dieser lindert nicht nur einen Sonnenbrand, sondern wirkt sich auf alle Schäden der Hautoberfläche, sofern es sich nicht um offene Wunden handelt, positiv aus.

Schlimmere Entzündungen und lichtbedingte Ausschläge gehören in die Hände eines erfahrenen Hautarztes. Dieser wird nach sorgfältiger Untersuchung unter Umständen cortisonhaltige Tabletten oder eine Cortisonsalbe empfehlen, die rasch Linderung bringt.


After-Sun-Präparate können bei leichteren Verlaufsformen helfen. (Bild: Dmitrijs Dmitrijevs / Shutterstock.com)


Spezieller Blendschutz für die Augen

Auch die Augen lichtempfindlicher Menschen müssen sorgfältiger vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden als normal üblich.

Hier bieten sich Sonnenbrillen mit getönten Kantenfiltern an. Sie absorbieren das hochenergetische blaue Licht und schützen die Netzhaut sehr sicher. Diese Brillen besitzen sowohl am oberen Fassungsrand als auch an den Seiten spezielle Blendschutzteile. Ein mögliches Beschlagen der Sonnenbrille wird durch seitliche Lüftungsschlitze vermieden. Trotz „Rundumschutz“ sehen moderne Blendschutzbrillen heutzutage zeitgemäss aus. Es gibt sie in vielen schicken Designs, wahlweise für Damen oder Herren und mit exzellentem Tragekomfort. Die meisten Modelle können zudem mit Einstärken-, Gleitsicht- oder Bifokalgläsern ausgestattet werden.

Am wichtigsten ist jedoch, wie bei jeder anderen Sonnenbrille auch, die Qualität des UV-Schutzes. Bei der Auswahl helfen das CE-Zeichen und Vermerke wie „100 UV 400 nm“ oder „100 % UV“.



Tipps für Menschen mit Sonnenallergie:

  • die Haut im Frühling langsam an die Sonne gewöhnen
  • extreme Sonnenbäder unter freiem Himmel und im Solarium vermeiden
  • während des Aufenthalts in der Sonne auf Parfüms, parfümierte Kosmetika und Sonnenschutzmittel mit Emulgatoren verzichten
  • hochwertige Sonnenschutzmittel von Markenherstellern verwenden
  • Gebrauchsinformationen von aktuell einzunehmenden Medikamenten bezüglich etwaiger allergischer Nebenwirkungen beachten
  • zusätzlich unbedingt die Augen mit einer passenden Sonnenbrille schützen.

 

Oberstes Bild: Sonnenallergie – Vorbeugen ist besser als Heilen. (©Andrejs Zavadskis / Shutterstock.com)

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