Seren: Wo, wann und wie sie am besten wirken
Benötigt die Haut ein Extra an Pflege, etwa weil sie stark irritiert oder sehr trocken ist oder wenn Fältchen oder Poren zu stark auffallen oder auch bei einem Jahreszeitenwechsel, sind Seren angebracht.
Seren basieren auf ganz leichten Texturen, die schnell einziehen und gezielt wirken. Ihr Wirkstoffgehalt ist im Vergleich zu üblichen Pflegecremes höher, was sie ganz nach Bedarf zu einer effektiven Zusatzpflege macht.
Mehr Wirkstoffe, stärker Effekte
Seren enthalten nicht nur mehr Wirkstoffe, sondern sind auch anders formuliert, so dass sie tiefer in die Haut eindringen können und dadurch stärkere Effekte erzielen. Eine Creme wirkt nur auf der Hautoberfläche, die Wirkstoffe eines Serums hingegen können die Epidermis passieren und z. B. die Zellaktivität der Dermis ankurbeln. Dennoch brauchen Cremes die Konkurrenz eines Serums nicht zu fürchten. Denn ihre Aufgabe ist der tägliche Basisschutz der Haut vor Feuchtigkeitsverlust, die regelmässige Wirkstoffzufuhr sowie die Abwehr schädlicher Einflüsse von aussen.
Seren verfügen über einen anderen Transportmechanismus als Pflegecremes: Um tiefer liegende Hautschichten zu erreichen, sind ihre Moleküle kleiner. Aus diesem Grund wird ein Serum auch immer VOR der Pflege aufgetragen. Liegt die Pflege zuerst auf der Haut, behindert sie die Penetration der Wirkstoffe des Serums. In der Dermis kurbeln Seren den hauteigenen Regenerationsprozess an.
Was steckt drin?
Die meisten Seren enthalten Lipide – das sind wasserunlösliche Fette, die feuchtigkeitsarme Haut pflegen und reife Haut praller werden lassen. Seren haben meist eine wässrige Gelbasis, in die der Lipid-Anteil eingearbeitet ist – oft in Form von „Transportvehikeln“ wie Liposome und Nanopartikel, damit sie noch tiefer in die Haut eindringen können. Auch andere Wirkstoffe können so umhüllt werden z. B. Aminosäuren, filmbildende Feuchthaltesubstanzen wie Hyaluronsäure, Polysaccharide, Triglyceride oder natürliche Öle.
Viele Seren enthalten weder Duft- noch Konservierungsstoffe, da deren Moleküle ebenfalls sehr klein sind und die Aktivstoffe in ihrer Wirkung behindern könnten. Daher sind Seren häufig in Ampullen oder Airless-Dosierspendern erhältlich.
Warum nicht immer Seren verwenden?
Seren wirken gezielt und problemorientiert und sind daher nur bei Bedarf oder z. B. als Kur zu verwenden. Auch wenn sie sehr gut hautverträglich sind, sollten Überdosierungen vermieden werden. Bei längerer Anwendung könnte die Haut überpflegt werden und Gewöhnungseffekte auftreten.
Seren können – je nach Hautsituation – auch häufiger gewechselt werden. Ein Serum zu benutzen, empfiehlt sich immer dann, wenn die Haut „Symptome“ wie Trockenhaut, Rauheit oder Erschlaffung zeigt. In der Regel ist eine Kuranwendung über vier bis sechs Wochen optimal.
Anwendungs-Tipp
Massiert man das Serum leicht oder mit leicht kreisenden Bewegungen in die Haut ein, wird die Penetration noch mehr erhöht und die Wirkstoffe kommen schneller an ihr Ziel. Auch Peelings direkt vor der Anwendung helfen, die Aufnahmefähigkeit der Haut zu verbessern.
Artikel von: beautypress.de
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