Sechs Vintage-Style-Beautytipps, die immer noch wirken – und fast nichts kosten
VON Caroline Brunner Allgemein
1. Bier-Conditioner
Warum nicht einen entspannten Nachmittag mit Freundinnen einlegen und zusammen Beauty-Geheimrezepte zu neuem Leben erwecken, die schon die Filmstars der klassischen Hollywood-Ära zu glamourösen Supermodels gemacht haben? Zum Beispiel an einem Sonntag, an dem der Liebste nur die leere Packung Ihrer Haarspülung im Regal zurückgelassen hat. Ein Gang zum Kühlschrank und eine ausgefallene, aber wunderbar effektive Alternative bietet sich an. Bier-Shampoo war der Geheimtipp für dünne Haare lange bevor hunderte spezialisierter Beautyprodukte sich in den Regalen gestapelt haben. Zuständig für die Pflegewirkung und den wunderbaren Glanz sind Vitamin B und die natürlichen Zucker, die sich während des Brauprozesses bilden.
Verwenden sollten Sie warmes, nicht mehr moussierendes, reines Bier. Giessen Sie es nach dem Shampoonieren über das bereits ausgespülte Haar und massieren Sie es leicht ein. Nach traditioneller Rezeptur verblieb das Bier im Haar, das allerdings trockengerieben wurde. Sie können es natürlich auch ausspülen. So oder so, ein Biergeruch verbleibt in keinem Fall. Stattdessen werden die Locken glänzend und geschmeidig.
2. Rosen-Rouge
In Zeiten, als junge Mädchen sich nicht schminken durften, waren viele Geheimrezepte im Umlauf, um diese Regel zu unterlaufen und der natürlichen Schönheit doch ein bisschen nachzuhelfen. Eines davon war das Rosen-Rouge, das tatsächlich einen wunderbar dezenten Hauch natürlicher Frische auf Wangen und Lippen zaubert. Hierfür werden einfach einige tiefrote Rosenblätter sanft zerstossen, bis genügend Tropfen des rötlichen Blütenwassers austreten. Diese werden auf Wangenknochen und Lippen verteilt. Damit pflegen Sie gleichzeitig die Haut und lassen sie in einem sanften Rosé erblühen. Besonders hübsch macht sich der hingehauchte Rosenton auch auf dem Dekolleté.
3. Eiswürfel
Brrr … eine eiskalte, aber extrem effektive und absolut preiswerte Methode, um buchstäblich zu erstrahlen. Als die ersten Tiefkühlgeräte auf den Markt kamen, kannte von der Hausfrau bis zur jungen Joan Crawford jede Frau den verjüngenden Effekt eines Eisgusses als Abschluss der täglichen Reinigungsroutine. Einfach vor der Gesichtsreinigung zwei bis drei Eiswürfel in eine Schale mit frischem Wasser geben und mit beiden Händen ins Gesicht schöpfen. Alternativ können Sie morgens mit einem (Mineralwasser-) Eiswürfel Gesicht, Hals und Dekolleté unter Aussparung der Augengegend in sanft kreisenden Bewegungen massieren. Danach sollte die Feuchtigkeit einziehen können; trocknen Sie also nicht ab! Vor allem wenn Sie einmal auf Make-up verzichten möchten, ist dies eine wunderbare Möglichkeit, dennoch einen magischen Schimmer auf die Haut zu zaubern.
4. Stoffwickler
Die überdimensionierten Riesenlockenwickler der 1950er-Jahre werden wohl für immer als Sinnbild einer Schönheitstortur in die Geschichte eingehen – erst recht, wenn sie über Nacht getragen wurden. Tatsächlich aber waren unsere Grossmütter gar nicht immer bereit, für wallende Locken zu leiden oder Geld für die Metall- oder Kunststoffungetüme auszugeben. Stattdessen recycelten sie alte Stoffreste, um damit sanft fallende, aber dennoch voluminöse Wellen zu erzeugen. Schneiden Sie einfach alte T-Shirts aus Baumwolle in etwas mehr als handbreite Streifen und rollen Sie sie anschliessend auf. Das Material wird von selbst zusammenhalten. Nun feuchten Sie Ihr Haar ganz leicht an, winden es um die Stoffrolle und binden diese anschliessend zu einem einfachen Knoten zusammen. Über Nacht trocknen die Haare, während Sie auf dem soften Material sanft schlafen, und sind am nächsten Morgen herrlich voluminös und leicht zu stylen.
5. Zucker-Peeling
In Zeiten vor der Einführung aufwendiger Filmnachbearbeitung erwies sich vor allem bei den Nahaufnahmen eine makellose Haut als echter Pluspunkt einer Diva. Katharine Hepburn war bei Visagisten und Kolleginnen für ihre scheinbar porenlose, weiche Haut berühmt. In einem Interview hat sie ihr Schönheitsgeheimnis verraten, das in Hollywood sofort zu einem Geheimtipp wurde und sich bis heute gehalten hat: selbstgemachtes Zucker-Peeling. Hierfür mischen Sie einfach feinen Roh-Rohrzucker, einige Spritzer frischen Zitronensaft und etwas angewärmtes Olivenöl und massieren Sie es in Gesicht und Hals ein. Spülen Sie die Mixtur anschliessend mit viel warmen Wasser ab und gönnen Sie sich eine Hautmaske unter einem ebenfalls mit Olivenöl getränkten, warmen Baumwolltuch. (Olivenöl ist übrigens auch Sophia Lorens Jungbrunnen: Sie trinkt täglich zwei Teelöffel davon, nutzt es statt Bodylotion und im Wannenbad. Rita Hayward wiederum nutzte es als Haarmaske).
6. Babypuder
Sie haben morgens keine Zeit zur Haarwäsche, aber mögen mit den Strähnen auch nicht ins Büro? Sie sind unterwegs und es gibt einfach keine Möglichkeit, sich gründlich die Haare zu waschen? In Zeiten, als es nicht in jedem Haushalt fliessendes Wasser gab und jede Wäsche ein umfangreicheres Projekt war, nutzten Frauen Babypuder als Überbrückung. Es saugt Fett auf und umgibt die Haare mit einem unsichtbaren Schutzfilm, der sie glänzend und weich macht – ausserdem duftet es meist wunderbar. Verteilen Sie einfach etwas Babypuder in beiden Händen und verteilen Sie es gleichmässig und am besten kopfüber in den Haaren. Lassen Sie es einige Minuten einwirken und bürsten Sie es dann sorgfältig aus.
Oberstes Bild: Die guten alten Schönheitsgeheimnisse unserer Grossmütter (© Stephanie Zieber / Shutterstock.com)