Haare richtig föhnen: Tipps und Schritt-für-Schritt-Anleitung
Nasse Haare sind extrem empfindlich. Kräftiges Rubbeln mit dem Handtuch ist ebenso tabu wie rabiates Kämmen oder Bürsten. Auch aggressives Föhnen bedeutet für die Haare Stress. Sobald die heisse Luft auf die Haaroberfläche trifft, verdampft das Wasser. Dabei entsteht Druck, der die aufgeweichte Oberfläche aufsprengen kann. Die Folge ist ein trocken-spröder Haarschopf, der sich kaum mehr reparieren lässt.
Der richtige Föhn
Zur Mindestausstattung eines qualitativ guten Gerätes gehören zwei Heiz- und zwei Geschwindigkeitsstufen sowie eine Kalttaste. Damit ist es möglich, den Luftstrom an die Bedürfnisse der Haare anzupassen. Grundsätzlich gilt: Je feiner die Haare, umso niedriger sollte die benutzte Heizstufe sein. Sie würden ansonsten zu heftig durcheinanderwirbeln. Ein kalter Luftstrom ganz am Ende der Föhn-Session kühlt das Haar aus, die Kopfhaut-Poren schliessen sich. Die Haare bekommen insgesamt mehr Glanz und Sprungkraft.
Bezüglich der Wattzahl sind bei einem Föhn Werte zwischen 1500 und 2200 ideal. Viel Power lässt die Haare schneller trocknen, sodass sie nicht unnötig strapaziert werden.
Tipp: Falls Sie sich einen neuen Föhn anschaffen möchten, sollten Sie zu einem Modell mit innovativer Ionen-Technik greifen. Es mag sein, dass Sie dafür einige Franken mehr ausgeben müssen als für einen konventionellen Haartrockner. Dafür trocknen ihre Haare bedeutend schneller, schonender und laden sich nicht mehr elektrostatisch auf. Ionen-Haartrockner machen demnach Schluss mit fliegenden Haaren!
Passendes Zubehör
Spülungen machen das Haar leichter kämmbar. Zerren und Ziehen beim Kämmen und Bürsten entfallen. Zum Entwirren eignen sich grobzinkige Kämme mit abgerundeten Zinken am besten. Auch Bürsten mit Wildschweinborsten sind empfehlenswert.
Achtung! Während des Föhnens sollten Sie keinesfalls Bürsten mit Metallkern benutzen. Dieser würde sich zu sehr aufheizen und die Haare schlimmstenfalls verbrennen.
Dagegen sind speziell für Föhnfrisuren entwickelte Thermobürsten aus Chrom oder Teflon sehr zu empfehlen. Sie speichern die Wärme optimal, ohne jedoch zu überhitzen. Flache Bürsten glätten das Haar, kleine Rundbürsten erlauben das Formen von Locken, mittelgrosse Bürsten sind universell einsetzbar. Dicke Haare lassen sich am besten mit groben Bürsten, deren Borsten weit auseinanderstehen, frisieren.
Tipp: Es gibt innovative Pflegeprodukte, die nach dem Waschen und Kämmen auf das handtuchfeuchte Haar aufgetragen werden. Sie ummanteln die Haare mit einem speziellen Hitzeschutz.
Richtige Temperatur und Föhn-Richtung
Wärme, die Sie als angenehm empfinden, ist in Ordnung; alles, was darüber hinausgeht, ist zu heiss. Spätestens, wenn es sich auf der Kopfhaut unangenehm anfühlt, schalten Sie eine Heizstufe zurück und erhöhen Sie dafür die Gebläsestufe. Grundsätzlich sollte zwischen dem Luftaustritt am Föhn und dem Haar ein Abstand von mindestens 20 Zentimetern eingehalten werden. Überdies halten Sie Ihren Föhn bitte immer in Bewegung, sodass die warme Luft nicht zu lange auf dieselbe Stelle trifft.
Profis lassen den Luftstrom entweder von unten nach oben durch den Haarschopf blasen oder sie föhnen das Haar über Kopf. Im Gegensatz zum Föhnen von oben sorgt das für deutlich mehr Volumen. Indem Sie die Strähnen vom Ansatz zu den Spitzen hin föhnen, betonen Sie die glatte Oberflächenstruktur Ihrer Haare, die dann besonders schön glänzen.
Föhnfrisur: Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Vortrocknen
Umhüllen Sie Ihre Haare mit einem saugfähigen Handtuch und drücken Sie es sanft aus. Wenn Sie mit der Föhnfrisur beginnen, sollte sich das Haar kaum noch nass anfühlen. Trocknen Sie es am besten natürlich vor. Falls Sie keine Zeit haben, föhnen Sie bitte in grossem Abstand.
2. Spezielles Pflegeprodukt auftragen
Wählen Sie ein zu Ihrem Haartyp passendes Produkt. Es soll einerseits das Föhnen erleichtern und andererseits die Haare vor Überhitzung schützen. Es ist wichtig, alle längeren Haarsträhnen sorgfältig damit zu versorgen und das Präparat konsequent von der Kopfhaut fernzuhalten. Die Haare würden ansonsten zu schnell wieder nachfetten.
3. Styling
Bearbeiten Sie eine Strähne nach der anderen. Hierzu teilen Sie zunächst den gesamten Haarschopf in etwa gleich grosse, gut zu handhabende Strähnen, zwirbeln jede einzeln zusammen und stecken Strähne für Strähne am Oberkopf fest. Nun lösen Sie immer nur eine Strähne und bearbeiten diese mit Bürste und Föhn. Beginnen Sie dabei seitlich am Hals und im Nacken. Danach arbeiten Sie sich von unten zum Oberkopf hin durch. Die äusseren Deckhaare kommen zuletzt.
4. Föhntechnik
Sie nehmen eine zu Ihrer Haardichte passende Rundbürste und wickeln eine Strähne von den Spitzen zum Ansatz hin auf. Danach ziehen Sie die Bürste wieder in Richtung Ansatz, sodass sich die Strähne wieder ausrollt. Gleichzeitig föhnen Sie von unten in Bürstrichtung. Dieses Prozedere wiederholen Sie so lange, bis die Strähne vollständig trocken ist. Achten Sie peinlichst darauf, dass der Föhn niemals die Haare direkt berührt, sie könnten verbrennen!
5. Finish
Am Ende lassen Sie alle Strähnen locker um den Kopf fallen und stellen Ihren Föhn auf „kalt“. Die frische Luft fixiert die Form. Je nach gewünschter Frisur entweder mit den Fingern, einem grobzinkigen Kamm oder mithilfe einer Bürste den endgültigen Style vollenden, eventuell etwas Haarspray darübersprühen – fertig!
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