Gute Vorsätze: Warum viele scheitern und wie du deine Ziele erreichst
VON Maria Wildt Allgemein
Mehr Sport, keine Schokolade, weniger Stress, keine Zigaretten mehr, endlich diese eine Sache angehen – kommen dir diese Wünsche und Ziele bekannt vor? Der Beginn eines neuen Jahres ist traditionell Zeit für gute Vorsätze. Doch die sind oft leichter ausgesprochen als in der Realität erreichbar.
Warum viele ihre Ziele nicht erreichen und wie du es 2016 schaffst, deine Neujahrsvorsätze erfolgreich umzusetzen.
Warum viele an guten Vorsätzen scheitern
Schlechtes Verhalten ist meist nichts Anderes als eine tief im Gehirn verankerte Gewohnheit. Jedes Mal, wenn wir dieser Verhaltensweise nachgehen, wird das Belohnungszentrum aktiv, das Glückshormon Dopamin wird ausgeschüttet und wir fühlen uns dadurch gut. Ein Mechanismus, der vom schwächeren Kontrollzentrum nur schwer zu durchbrechen ist.
Zusätzlich sind diese Gewohnheiten oft mit schönen Erinnerungen verknüpft. So erinnern uns Alkohol und Zigaretten an legendäre Partys oder lustige Abende mit Kollegen, Schokolade an die Grossmutter oder gemütliche Nachmittage auf dem Sofa an die Familie.
Wer gute Vorsätze einhalten möchte, muss Gewohnheiten durchbrechen, das Kontrollzentrum im Gehirn aktivieren und Verknüpfungen mit angenehmen Ereignissen aufweichen.
So nicht – das macht Vorsätze unbrauchbar:
- Unrealistische Zielsetzung, beispielsweise: Einen Filmstar heiraten.
- Zu allgemeine Formulierungen. Konkrete, genau definierte Vorsätze sind besser.
- Zu viele Ziele auf einmal sind schwer erreichbar.
- Ein zu enger Zeitrahmen, zum Beispiel: In zwei Wochen zehn Kilo abnehmen.
Wie man seine Vorsätze erfolgreich umsetzt
Katharina Bernecker, forschende Psychologin an der Universität Zürich, fand heraus, dass viele Menschen, die bereits einen Kampf gegen den inneren Schweinehund gewinnen mussten, bei einer darauffolgenden Übung in Willenskraft weniger ausdauernd waren. Das heisst, dass mehrere gute Vorsätze diesen Personen besonders schwer fallen. Probanden, die ein starkes Vertrauen in die eigene Willenskraft aufweisen, hielten in dem Versuch bei der zweiten Aufgabe länger durch. Menschen, die glauben, eine schlechte Willenskraft zu haben, sollten sich also nicht zu viel vornehmen, sondern gezielt an einem bestimmten Problem arbeiten.
Um unerwünschte Verhaltensweisen zu umgehen, ist es sinnvoll, sich unterstützend neue, positive Gewohnheiten anzutrainieren, statt sich selbst ausschliesslich schlechtes Verhalten zu verbieten. Wer gerne die Freizeit auf dem Sofa verbringt und den Vorsatz hat, dies nicht mehr zu tun, könnte eine neue Aktivität zur Gewohnheit machen. Ein Spaziergang nach der Arbeit erfüllt Ziele wie weniger Zeit auf der Couch, mehr Bewegung und gesünderer Lebensstil, ohne dabei nach Verzicht oder Verbot zu klingen.
Wichtig ist es auch, Vorhaben richtig auswählen und zu formulieren. Beispielsweise „gesünder ernähren“ ist ein zu allgemeiner Ansatz. Besser ist ein Ziel, dass die Lösung gleich mitformuliert. Zum Beispiel: „Jeden Tag die empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse essen.“
Die zehn beliebtesten Vorsätze
Die populärsten aller Neujahrsvorsätze werden zwar fast jedes Jahr wieder neu erfragt, sie ändern sich jedoch selten. Viele der Befragten geben sogar an, im Vorjahr dieselben Vorsätze gehabt zu haben.
- weniger Stress
- mehr Sport
- mehr Zeit für die Familie
- mehr Zeit für sich selbst
- gesünder essen
- abnehmen
- sparsamer sein
- weniger fernsehen oder online surfen
- Verzicht auf Alkohol
- mit dem Rauchen aufhören
Gute Vorsätze zum neuen Jahr sind schwer einzuhalten. Mit durchdachten Formulierungen, realistischen Zielen und neuen Gewohnheiten kannst du 2016 deine Ziele endlich erreichen.
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