Europaweit zu viel Lebensmittel mit Arsen belastet
VON Samuel Nies News
Die Gesamtbelastung durch Arsen in Europa fällt zu hoch aus. Nicht nur Reis, sondern auch andere Lebensmittel sind mit dem Gift kontaminiert. Es sind dringend verbesserte Regulationen nötig, zum Schutz der europäischen Bevölkerung und speziell von Kleinkindern.
Dies stellt die Beratungskommission der Gesellschaft für Toxikologie Deutschland fest.
Hohe Belastungen seit 2014 und erhöhtes Krebsrisiko
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat bereits 2014 umfassende Infos veröffentlicht, in welchem Masse die Bevölkerung durch Lebensmittel mit Arsen belastet wird. Demnach nehmen Kleinkinder durchschnittlich zwischen 0,61 und 2,09 µg Arsen pro Kilogramm Körpergewicht täglich auf und liegen somit im Bereich eines relevant erhöhten Krebsrisikos.
Die Beratungskommission der Gesellschaft für Toxikologie bestätigt dies in einer kürzlich veröffentlichten Übersichtsarbeit und kommt zu der Schlussfolgerung, dass die Aufnahme von anorganischem Arsen in der Bevölkerung insgesamt zu hoch ist. Die Fachleute der Beratungskommission halten vor diesem Hintergrund Massnahmen zur Verminderung der Arsenbelastung für dringend erforderlich.
Reis, Getreide- und Milchprodukte und Trinkwasser sind belastet
2015 hat zwar das Bundesinstitut für Risikobewertung bereits darauf hingewiesen, dass Reis und besonders Reisprodukte wie Reiswaffeln hohe Arsenkonzentrationen enthalten können. Für die Gesamtzufuhr von Arsen spielt jedoch auch die Aufnahme über Nahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte, Getreide-basierte Produkte, auf Reis basierenden Kindernahrungsmitteln und in Teilen Europas auch das Trinkwasser eine Rolle. Dabei sind manche Regionen Europas aufgrund des natürlichen Arsenvorkommens in den Wasser führenden Gesteinsschichten durch ihre geologische Beschaffenheit deutlich stärker belastet.
Zum Schutz der Bevölkerung ist eine Einschränkung des Reiskonsums alleine daher nicht ausreichend, unterstreichen die Fachleute. Die Beratungskommission der Gesellschaft für Toxikologie empfiehlt koordinierte regulatorische Massnahmen auf EU- und bundesweiter Ebene, durch welche die Konzentration von anorganischem Arsen in relevanten Lebensmitteln reduziert wird. Solche Massnahmen seien für die langfristige Gesundheit der europäischen Bevölkerung, insbesondere von Kleinkindern, nötig.
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