Der Stress mit dem Spliss – Interview mit Sacha Schütte

Die schlechte Nachricht zuerst: Fast 40 % der 17- bis 34-Jährigen leiden unter Spliss. Tatsächlich bereiten gespaltene Haarenden langen Haaren ein jähes Ende.

Und nun die gute Nachricht: Mit dem richtigen Pflegeprogramm lässt sich diese Form des Haarbruchs ganz einfach vermeiden. Wir haben mit dem Haarexperten Sacha Schütte (Pantene Pro-V) gesprochen, um zu erfahren, wie dieses unschöne Phänomen vermieden werden kann.

Was sind die Ursachen von Haarspliss?

Sacha Schütte: Unter Spliss versteht man die Aufspaltung des einzelnen Haares und beginnt immer an der Haarspitze. Neben der genetischen Veranlagung für Spliss sind es vor allem mechanische Belastungen, die splissiges Haar verursachen.

Dies geschieht zum Beispiel wenn die Haare ständig auf der Schulter aufliegen, durch Reibung an der Kleidung oder dem Kopfkissen, durch Haarbänder oder zu starkes Ziehen beim Kämmen und Bürsten. Aber auch chemische Beanspruchung, wie zu heisses Föhnen oder Blondieren, können zum Spliss beitragen.

Ohne die richtige und intensive Pflege ist das Haar diesen Belastungen schutzlos ausgeliefert. Der Schutzmantel der Haarspitzen wird immer stärker abgenutzt und damit auch poröser, so dass sich die Haarenden irgendwann aufspalten und der Spliss entsteht.

Daher empfehle ich im Vorhinein auf intensive Pflege zu setzen, damit die Haare die Widerstandskraft behalten und so bestens vor Spliss geschützt sind.

Sind denn bestimmte Haartypen anfälliger für dieses Phänomen als andere?

Sacha Schütte: Natürlich sind in erster Linie Frauen betroffen, die ihr Haar stark durch Styling beanspruchen (heiss föhnen, glätten oder häufiges blondieren). Frauen mit langen Haaren sind besonders häufig von Spliss betroffen. Nicht nur weil lange Haare allgemein mehr Styling brauchen, sondern auch weil die Haarspitzen bereits ein hohes Alter erreicht haben.

Durch die tägliche Belastung beim Frisieren geben die Haarenden ohne die richtige und intensive Pflege irgendwann nach.

Aber auch Frauen mit von Natur aus krausen Haar leiden häufig unter Spliss.


Die Haare sollen einmal in der Woche mit einer Intensiv Kur gepflegt werden. (Bild: Alliance – Shutterstock.com)

Gibt es Pflegeprodukte, welche die Haare retten?

Sacha Schütte: Da die Haare aus abgestorbenem Material bestehen, können sie nicht wieder zusammenwachsen. Leider können auch die besten Shampoos und Kuren der Welt die wirklich aufgespaltenen Spitzen nicht wieder reparieren.

Ist Haareschneiden die einzige Methode, um Spliss zu beseitigen?

Sacha Schütte: Wenn Spliss schon entstanden ist und die Haarspitzen sich geteilt haben, gibt es leider keine Möglichkeit, dies rückgängig zu machen. Ist wirklich Spliss vorhanden, hilft nur noch der Gang zum Friseur und die Spitzen müssen abgeschnitten werden.

Hinzu kommt: Der Spliss wächst mit – wer drei kaputte Zentimeter erreicht hat, muss sich dann häufig von vier Zentimetern trennen, damit die Spitzen wieder ganz gesund sind.



Was kann man als Vorbeugung gegen Spliss unternehmen?

Sacha Schütte: Damit Spliss gar nicht erst entsteht sollte man auf man verstärkt auf Prophylaxe setzen, denn die richtige Pflege kann vorbeugend vor diesen „haarsträubenden“ Umständen wirken. Dabei sollten die Haare immer mit einer Systempflege bestehend aus Shampoo, Pflegespülung und einmal in der Woche einer Intensiv Kur anstatt eines Conditioners gepflegt werden.

Ideal hierfür ist eine Pflegeserie für normales bis dickes Haar, die einen aktiven Schutz vor der unerwünschten Spaltung der Haare bietet, indem sich pflegenden Stoffe um jedes einzelne Haar hüllen und es so vor äusseren Einflüssen schützen.

Ausserdem gelten folgende Regeln:

  • Vor dem Styling mit Glätteisen, Lockenstab etc. immer einen Hitzeschutz verwenden, da sich sonst kleine Hitzebläschen auf den Haaren bilden können.
  • Den Föhn auf niedrigste oder mittlere Stufe stellen und immer in Bewegung halten.
  • Auch der falsche Umgang mit Kämmen und Bürsten bietet Spliss optimale Bedingungen: Beim Kämmen und Bürsten nicht reissen und ziehen, vor allem beim Kämmen im nassen Zustand vorsichtig sein. Ausserdem darauf achten, dass Kämme oder Bürsten keine scharfen Kanten oder Borsten haben, besser hochwertige Naturmaterialien ohne scharfe Kanten verwenden.
  • Haare gut pflegen und vor allem die Haarspitzen nicht zu trocken werden lassen. Damit sind die Haarenden optimal mit Feuchtigkeit versorgt.
  • Regelmässig (mindestens alle 6-8 Wochen) Spitzen schneiden lassen.
  • Besonders lange Haare können durch einen locker gebundenen Zopf für die Nacht helfen, die Reibung der Haare auf dem Kopfkissen zu minimieren.
  • Wer auf Nummer Sicher gehen will, bezieht sein Kissen am besten mit einem Bezug aus Seide. Auf der glatten Oberfläche ist die Reibung deutlich geringer als auf einem Baumwollbezug. – Die Haaroberfläche wird dadurch weniger belastet und abgerieben und man sieht morgens nach dem Aufstehen zudem weniger zerzaust aus.

Spliss und Haarbruch – gibt es da Unterschiede?

Sacha Schütte: Der wesentliche Unterschied zwischen Spliss und Haarbruch liegt generell in der Art der Schädigung. Bei Spliss sind gespaltene Spitzen charakteristisch, denn hierbei besteht die Schädigung vor allem an den Haarenden, die meist besonders starken Strapazen ausgesetzt sind. Im Unterschied zum Haarbruch tritt Spliss daher nur an den Haarenden auf.

Dagegen kann Haarbruch an jeder beliebigen Stelle des Haares auftreten und ist nicht nur an den Haarenden festzustellen. Ist das Haar von diesem Problem betroffen, so ist die Haarstruktur derart strapaziert, dass das Haar an der porösesten Stelle abbricht. Dies kann zwar auch in Nähe der Haarspitzen passieren, aber tritt häufig auch in den mittleren Haarlängen auf.

 

Artikel von: beautypress.de
Artikelbild: © AXL – Shutterstock.com

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