Cellulite – auch für jüngere Menschen ein Problem
Agentur belmedia Ernährung Figur Gesundheit Hautpflege
Das Problem wächst: Noch vor wenigen Jahrzehnten war nur ein Drittel aller Frauen von Cellulite betroffen. Heute sind es über 80 Prozent. Bedenklich auch: Die als Orangenhaut bekannten Dellen in der Haut zeigen sich vermehrt bei jüngeren Menschen – auch bei Männern.
Zwar ist Cellulite auf den ersten Blick nur ein unliebsames ästhetisches Problem und stellt keine akute Gefahr für den Körper dar. Ernst nehmen sollte man sie aber trotzdem: Unbehandelt kann sie zu Besenreisern, Krampfadern (Varizen), Thrombosen, Ödemen sowie dem „offenen Bein“ (Ulcus cruris) führen.
Medizinische Erklärung
Im normalen Zustand sind Gewebezellen nicht grösser als der Kopf einer Stecknadel. Bei Cellulite erreichen sie jedoch leicht das Zehnfache ihrer natürlichen Grösse. Der Grund: Es handelt sich um aufgeblähte Fettzellen, in denen sich Schlackestoffe (grossmolekulare Reststoffe des Stoffwechsels) abgelagert haben, die eigentlich vom Lymphsystem abtransportiert und anschliessend vom Körper ausgeschieden werden müssten.
Das Lymphatische System hat jedoch keinen eigenen Antrieb. Das heisst, die Lymphe fliesst nur, wenn man sich bewegt und die Muskelpumpe der Waden und Beine arbeitet. Dabei spielt das Bindegewebe, das Haut und Muskeln zusammen hält, eine wichtige Rolle. Es sorgt dafür, dass die Muskeln gegen die Lymphgefässe und Venen drücken, so dass verbrauchtes Blut und Lymphe in Richtung Rumpf gepumpt werden.
Ist das Bindegewebe jedoch zu schwach, beziehungsweise schlaff, fehlt den Muskeln der notwendige Gegendruck. Die Gefässe werden nicht mehr ausreichend durchspült.
Ursachen
Bewegungsmangel und Übergewicht allein sind also nicht die Ursachen – auch wenn sie einen grossen Einfluss auf Cellulite und ihre Folgeerkrankungen haben. So leiden selbst Spitzensportlerinnen, die sich extrem viel bewegen und bewusst ernähren, an Orangenhaut, Krampfadern oder Besenreisern. Vielmehr ist die Ursache im schwachen Bindegewebe zu suchen – bedingt durch weibliche Hormone.
Sie sind nicht nur in pharmazeutischen Produkten (z.B. Antibaby-Pille), sondern auch vermehrt in tierischen Nahrungsmitteln sowie mancherorts im Trinkwasser zu verzeichnen, was auch die Cellulite bei Männern erklärt.
Behandlung
Viel Bewegung, viel trinken, eine bewusste Ernährung sowie möglichst ein Verzicht auf Hormone sind wichtige Empfehlungen, um die Cellulite in den Griff zu bekommen. Reichen sie nicht aus, ist Unterstützung von aussen gefordert. Dabei gilt eine Grundregel: Je früher Gegenmassnahmen getroffen werden, desto leichter lassen sich Cellulite und Venenleiden zurückbilden und desto grösser ist die prophylaktische Wirkung.
Folglich ist es wichtig, das jeweilige Stadium der Cellulite zu erkennen: Im ersten Stadium zeigt sie sich nur beim so genannten Kneiftest, im zweiten zeigt sie sich in speziellen Situationen (beispielsweise beim Sitzen, bei angespannter Muskulatur oder in grellem Licht) und im dritten Stadium ist sie immer sichtbar. Ebenso individuell wie die Cellulite verläuft, muss auch ihre Behandlung sein.
Therapien
Ein Beispiel ist die Behandlung mit Reizstrom (Lipolyse, bzw. Cellulolipolyse). Die Stromimpulse aktivieren körpereigene Enzyme, die angelagerte Fettpölsterchen (Triglyceride) spalten. Ein weiteres ist eine mechanische Lymphdrainage. Hier werden Manschetten um die zu behandelnden Körperpartien gelegt und mit Luft gefüllt. Der Druck der Luft wirkt auf die Gefässe wie der natürliche Druck der Muskelpumpe.
Eine neuartige und sehr erfolgreiche Methode ist die Unterdruckwellenbehandlung. Durch den Unterdruck weiten sich Blutgefässe bis in die kleinsten Kapillaren, so dass Plasma und Sauerstoff verstärkt in sie einströmen können.
Zugleich wird die Fettverbrennung sowie die Produktion von Kollagen und Elastin angekurbelt: Sie sind verantwortlich für die Spannkraft und Elastizität des Bindegewebes. In der anschliessenden positiven Druckphase ziehen sich die prall gefüllten Gefässe wieder zusammen. CO2 und Schlackenstoffe werden herausgepresst und in Richtung Rumpf transportiert.
Artikel von: beautypress.de
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