Androgyner Chic – Dandylook

Ein Hemd oder Shirt hat doch jede von uns schon einmal von ihrer besseren Hälfte ausgeliehen, experimentierfreudigere vielleicht sogar die Krawatte.

Beim Modern Dandy dürfen es auch ruhig ganze Outfits sein, die wir uns von der Herrenwelt leihen. Natürlich zugeschnitten auf die weibliche Figur.

Mit Hut, Budapestern und Reverskragen spaziert jetzt so manche Fashionista durch den Alltag. In nächster Zeit darf es im Outfit ruhig auch maskulin zugehen. Wie die Designer die neue Stilrichtung für die Männer interpretieren, ist überraschend.

Kampf der Geschlechter im Anzug

Der Name „Marlenehose“ sagt es schon, die bekannteste Vertreterin von geradlinigen, maskulinen Schnitten in der Mode ist Marlene Dietrich. In den 30ern machte sie den Hosenanzug für Frauen salonfähig, paarte androgynen Charme mit Mode aus der Herrenabteilung. Durch ihr selbstbewusstes und stilsicheres Auftreten war sie ein Vorbild für manch andere Frauen und dennoch wurde durch diesen einfachen Trend mit Stoffhose eine wahre Moderevolution ausgelöst, denn diese Art der Bekleidung war in der damaligen Zeit nicht sonderlich erwünscht. Umso besser, dass heutzutage alles möglich ist und die berühmte „Marlene Dietrich Hose“ ihren Erfolg zum diesjährigen androgynen Stil feiert.

So stylst du den Dandy

Aber wie präsentiert Frau nun den „Dandy Look“? In der Regel ist das ganz leicht: Als Erstes sucht man sich einen sogenannten Eyecatcher, der alle Blicke auf sich zieht. Je nach Lust und Laune wählt man dann zum Beispiel eine klassisch hochgeschnittene Bundfaltenhose mit ausgestelltem Bein oder einen eleganten anschmiegsamen Bleistiftrock. Für mehr Sex-Appeal im oberen Bereich sorgen Spitzendessous, die hier und da verführerisch hervorblitzen dürfen. Den Smokingblazer kombiniert man zu Blusen aus besonders weichem und fliessendem Material wie etwa Seide und Viskose. In dieser Kombination getragen verleiht es dem Look den erwünschten männlichen Touch.

Flache Schuhe wie z. B. Oxford Brogues oder Chelsea Boots sind ein weiterer Schritt in Richtung dieses modischen Statements. Doch zwingend flach muss es bei so viel Auswahl dann doch nicht sein und zu guter Letzt garantieren schmale Krawatten, Fliegen und kleine Taschenuhren Perfektion in Style.


Flache Schuhe wie z. B. Oxford Brogues oder Chelsea Boots können ein Teil des Dandy Looks sein. (Bild: Elaine Nadiv – Shutterstock.com)

Hut auf – Frau trägt Hut

Der Hut ist das i-Tüpfelchen eines jeden Modern Dandys. Obwohl er für einige Zeit fast komplett von der Bildfläche verschwunden war, feierte der klassische Männerhut im Jahr 2005 sein modisches Comeback. Moderner ausgedrückt bezeichnet man ihn heute als sogenannten „Trilby“ (Filzhut). Bekannt wurde dieses neckische Modell mit schmaler Krempe (steht vom Kopf seitlich ab und setzt an der Unterkante der Hutkrone wieder an) durch Stars wie Jan Delay oder Pharrell Williams, die den Hut zu ihrem Markenzeichen machten.

Doch es waren mit seiner Renaissance nicht nur junge modebewusste Männer „gut zu Hut“ unterwegs – auch viele junge Frauen versuchten sich, wenn auch zuerst schüchtern, an einigen Modellen. Heute, neun Jahre später, herrscht zwischen beiden Geschlechtern nur ein modisches Auf und Ab. Dennoch sollte auf der Checkliste zu finden sein, wie man Hüte passend und zu jedem Anlass gut tragen oder kombinieren kann. Eine kleine Herausforderung ist das schon, denn die Farbe und Form sollte mit dem Gesicht des Trägers sowie dessen Kleidung, Figur und Körpergrösse gut harmonieren. Auch die Wetterverhältnisse sollten stimmen, denn mit einem Strohhut geht im Winter sicherlich niemand mehr aus dem Haus.



Interessante Wege der Designer

Männer werden femininer, Frauen umso maskuliner. Ein schönes Beispiel präsentiert uns dazu der Designer Alexander Wang, der mit seinen neuesten Kreationen ein Riesentabu bricht: Er schickte die Models nicht – wie üblich – geschminkt auf die Laufstege, sondern bevorzugte die nackte Wahrheit ohne Make-up – dafür aber mit behaarten Beinen! Respekt Herr Wang, aber so maskulin muss es dann doch nicht sein.

Wie man sieht, geht es ganz ohne Männer auch in der Mode nicht, und obgleich Frauen für eine kurze Zeit gern in deren Rolle schlüpfen – sei es im Büro oder an Firmenveranstaltungen – wenn sie nach Hause kommen, sind sie wieder ganz Frau.

 

Artikel von: fashionpress.de
Artikelbild: © Olesia Bilkei – Shutterstock.com

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Ich schreibe, seit ich schreiben kann, und reise, seit ich den Reisepass besitze. Momentan lebe ich im sonnigen Spanien und arbeite in der Modebranche, was auch oft mit Reisen verbunden ist, worüber ich dann gerne auf den Portalen von belmedia.ch berichte. Der christliche Glaube ist das Fundament meines Lebens; harmonisches Familienleben, Kindererziehung, gute Freundschaften und Naturverbundenheit sind meine grössten Prioritäten; Reisen und fremde Kulturen erleben meine Leidenschaft; Backen und Naturkosmetik meine Hobbys und immer 5 Minuten zu spät kommen meine Schwäche.

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