Alles über Seide

Eines der kostbarsten Materialen unter den Rohstoffen für Textilien ist Seide. Sie ist die einzige natürliche Endlosfaser, die für Stoffe verwendet wird, und gleicht in ihrer Zusammensetzung von allen Naturfasern unserer Haut am am meisten.

Seide wurde wahrscheinlich zuerst in Ländern Ostasiens wie Japan oder China hergestellt. Als eine der wichtigsten Waren im Handel der Antike und des Mittelalters war der Rohstoff Namensgeber für die Seidenstrasse. Heute zählen China, Japan und Indien zu den wichtigsten Seidenlieferanten.

So wird Seide gewonnen und weiterverarbeitet

Seide wird von Seidenraupen als Verpuppungsfaden gesponnen. Der wichtigsten Seidenraupenart dienen die Blätter des Maulbeerbaums als Nahrung, daher oft der Name „Maulbeerseide“. Die japanischen Eichenseidenspinner sind Raupen, die sich von Eichenblättern ernähren. Einige Seidenraupen werden unter besonderen Bedingungen aufgezogen, um Qualitätsseide zu erhalten.


Seidenraupe (Bild: Noppharat46 – Shutterstock.com)

Um Seide zu gewinnen, müssen sich die Raupen als Erstes verpuppen, denn nur so können sie die Seide in ihren speziellen Düsen im Maul produzieren. Dabei entstehen grosse Schlaufen, die sich mit bis zu 300‘000 Windungen um den Kokon legen. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, werden sie mit Hilfe von heissem Wasser oder Wasserdampf vor dem Schlüpfen getötet, um zu verhindern, dass die Kokons vorher zerreissen. Danach werden in der Regel ca. drei bis acht Kokons (Filamente) zusammen entweder abgewickelt oder gehaspelt (sog. Haspelseide).

Durch den dadurch entstandenen Seidenschleim kleben die Kokons zusammen und bilden einen Seidenfaden (Grège), der sich jetzt zu einer glatten Textiloberfläche verarbeiten lässt. Tierfreundlich ist das nicht, aber es gibt auch einen anderen Weg, denn bei der Wildseide (Tussahseide) verpuppen sich die Raupen zwar auch, werden aber nicht getötet, sondern können schlüpfen. Durch diesen Vorgang erzielt man auch keinen Endlosfaden, sondern unregelmässige Verdickungen, denn der Faden der Wildseide ist nicht wie bei der gezüchteten Seide unendlich, sondern muss erst wieder zusammengesponnen werden.





Seide richtig Pflegen

Seide ist ein höchst angenehmer Begleiter – sowohl an sehr heissen als auch kalten Tagen. Durch seine Leichtigkeit und den besonders angenehmen Tragkomfort wirkt der Stoff im Sommer erfrischend kühl und im Herbst herrlich warm. Doch wie pflegt man die Lieblingstücke nach dem Tragen richtig? Da Seide sehr empfindlich auf Wasser reagiert, sollte man unbedingt darauf achten, die entsprechenden Teile mit speziellen Seidenreinigern oder milder Seife zu waschen.

Dafür eignet sich die Handwäsche am besten. Seide sollte man zudem auf keinen Fall auswringen, denn sie ist gerade im nassen Zustand äusserst formempfindlich. Bügeln sollte man das Material nur auf links und auf mittlerer Stufe. Dabei kann sie ruhig noch ein wenig feucht sein. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man hingegen vermeiden, da durch ihre hohe Empfindlichkeit die Farben allmählich verblassen und vergilben. Wenn diese Tipps beachtet werden, kann nichts mehr schief gehen und man hat länger Freude am Tragen.

 

Artikel von: fashionpress.de
Artikelbild: © AlexAnnaButs – Shutterstock.com

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Ich schreibe, seit ich schreiben kann, und reise, seit ich den Reisepass besitze. Momentan lebe ich im sonnigen Spanien und arbeite in der Modebranche, was auch oft mit Reisen verbunden ist, worüber ich dann gerne auf den Portalen von belmedia.ch berichte. Der christliche Glaube ist das Fundament meines Lebens; harmonisches Familienleben, Kindererziehung, gute Freundschaften und Naturverbundenheit sind meine grössten Prioritäten; Reisen und fremde Kulturen erleben meine Leidenschaft; Backen und Naturkosmetik meine Hobbys und immer 5 Minuten zu spät kommen meine Schwäche.

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