7 typische Sommerbeschwerden – rasche Linderung mit Heilmitteln aus der Küche
VON belmedia Redaktion Wellness
Jeder möchte den Sommer so richtig geniessen, und doch erwischt es den einen oder anderen gerade in der heissen Jahreszeit: erkältet dank Klimaanlage, Blasenentzündung nach dem Schwimmbad, Mückenstiche, Sonnenbrand … Küche, Gewürzregal und Gemüsekorb halten zum Glück nebenwirkungsfrei fast alles parat, was euch helfen wird, bald wieder fit zu sein.
Ich stelle in diesem Artikel sieben der häufigsten Beschwerden vor und zeige euch, welche Gesundmacher aus der Küche euch schnell wieder auf die Beine helfen werden.
Die häufigsten Sommerbeschwerden im Überblick:
1. Insektenstiche
Es juckt, es brennt, es rötet sich und schwillt an: Die meisten Insektenstiche sind harmlos, aber lästig. Der Tipp, nicht zu kratzen, ist zwar gut gemeint, aber kaum umzusetzen. Wenn sich der Stich dann noch entzündet, nervt er nicht nur, sondern heilt langsamer ab und stört, vor allem wenn es Gesicht oder Beine betrifft, auch optisch.
Typische Hausmittel, wie das Abtupfen mit Essigwasser oder das Auflegen feuchten Würfelzuckers, habt ihr vielleicht schon ausprobiert. Vor allem bei Bienen- und Wespenstichen kann eine dicke Zwiebelscheibe, nach dem Entfernen des Stachels, die Entzündung beruhigen und hilft, das Gift herauszuziehen. Sie sollte eine Zeitlang liegen bleiben, deshalb befestigt ihr sie am besten mit einem Pflaster oder Verband.
Weniger bekannt, aber trotzdem hochwirksam sind Eisen, Tryptophan, Antioxidantien und Phosphor: Diese erhaltet ihr in der perfekten Mischung, wenn ihr euch eine reife Banane gönnt und mit der Fruchtseite der Schale die Stichwunde so lange einreibt, bis die Schmerzen oder der Juckreiz nachlassen. Dabei wird die Durchblutung gefördert und gleichzeitig der Abtransport des Giftes angekurbelt. Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten, sodass ihr die Anwendung mehrfach wiederholen könnt.
2. Reisekrankheit
Die einen erwischt es bei Turbulenzen im Flieger, die anderen vertragen Autofahren nicht oder bekommen bei kurvenreichen Busfahrten Probleme. Lange Schiffsfahrten bei Wellengang lassen fast jeden früher oder später seekrank werden. Lassen wir mal die echte Seekrankheit aussen vor, denn diese ist mit einem einfachen Hausmittel nicht mehr zu bekämpfen. Wen sie einmal erwischt hat, der möchte nur noch im Bett liegen. Dann sollte natürlich der Schiffsarzt gerufen werden.
Für die Reisekrankheit, die mit einfacher Übelkeit und Brechreiz einhergeht, ist Ingwer die allerbeste Wahl: Das in der Ingwerwurzel enthaltene Gingerol beruhigt Magen und Darm. Wenn ihr wisst, dass euch auf Reisen schnell übel wird, könnt ihr rechtzeitig folgenden Ingwersirup herstellen. Er hält sich im Kühlschrank bis maximal einen Monat und sollte vorbeugend eingenommen werden. Dafür nehmt ihr drei Tage lang, beginnend um 8 Uhr morgens, alle drei Stunden einen Teelöffel zu euch.
Und so wird der Ingwersirup gemacht: Frischen Ingwer schälen und in kleine Stücke oder Scheiben schneiden. Eine dünne Schicht in ein Glas füllen und Zucker darauf streuen. Nun die nächste Lage Ingwer darüber geben, wieder mit Zucker bestreuen und so weiter, bis das Glas gefüllt ist. Dieses wird dann verschlossen und bleibt einen bis zwei Tage stehen. In dieser Zeit bildet sich der Sirup, den ihr dann nur noch abseihen müsst.
3. Heiserkeit und Halsschmerzen
Ist es draussen hochsommerlich heiss, laufen in vielen Büros und Einkaufszentren die Klimaanlagen. Das sind ideale Voraussetzungen, um sich eine Erkältung mitten im Sommer zu holen. Auch gegen Halsweh hält die Natur Mittel parat, die schnell und zuverlässig wirken. Die richtige Mischung der Naturheilmittel hilft, die lästigen Beschwerden rasch verschwinden zu lassen.
So rührt ihr euch eine hochwirksame Erkältungsmedizin an: Ein Teelöffel frischer Zitronensaft wird mit einem Teelöffel Honig vermischt und eine gute Prise Cayennepfeffer hinzugegeben. Von dieser Mischung lasst ihr mindestens drei Tage lang fünfmal täglich einen Esslöffel im Munde zergehen.
Die Wirkung beruht auf dem Mix der Inhaltsstoffe: Honig hat bekanntlich eine antibakterielle Wirkung. Falls zur Hand, benutzt am besten Manuka-Honig. Der ist zwar teuer, gilt aber als eines der besten natürlichen Antibiotika überhaupt. Das Capsaicin des Cayennes kurbelt den Heilungsprozess an und der Zitronensaft enthält nicht nur eine hohe Dosis Vitamin C, sondern zieht auch das entzündete Gewebe zusammen.
4. Müde, schlapp, erschöpft
Nicht jeder hat die Möglichkeit, die heissen Sommertage an einem Strand oder auf dem Balkon zu geniessen. Die Hitze setzt vielen so zu, dass sie schlecht schlafen und tagsüber Kreislaufprobleme bekommen, sich einfach träge und müde fühlen. Dazu kommen oft noch Stress und Überarbeitung, weil die Aufgaben der in die Ferien verreisten Kollegen mit erledigt werden müssen.
Einen Energieschub gibt euch die Melasse. Das ist ein Sirup aus der Zuckerrübenproduktion. Er erinnert an Honig, ist dunkelbraun und enthält alles, was euer Körper bei Erschöpfung braucht: Magnesium, Eisen, Kalium, Kalzium, Phosphor, Kupfer und jede Menge weitere Mineralien und Spurenelemente. Einen wirksamen Melassendrink könnt ihr euch schnell selbst mischen. Trinkt davon eine Zeitlang jeweils eine Tasse vor den Hauptmahlzeiten.
Melasse bekommt ihr in jedem Reformhaus. In eine Tasse warme Milch (bei Laktoseintoleranz könnt ihr auch warmes Wasser nehmen) rührt ihr drei Teelöffel Melasse. Falls ihr das nicht mögt, könnt ihr in Drogerien oder Reformhäusern nach Melassepulver fragen. Dieses streut ihr einfach über ein Müsli.
5. Ohrenschmerzen
Gleich vorweg: Wer sich eine heftige Mittelohrentzündung eingefangen hat, sollte sie auf jeden Fall einem Arzt zeigen! Ohrenschmerzen, die im Sommer, vor allem nach dem Baden, häufig auftreten, sind in den meisten Fällen harmlos und können mit Hausmitteln behandelt werden. Auch leichte Entzündungen klingen meistens durch die Behandlung mit natürlichen Mitteln ab. Halten die Beschwerden länger als zwei Tage an, geht bitte zum Arzt!
Als Erste Hilfe und für leichte Ohrenbeschwerden gibt es ein wirksames Hausrezept. Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere von euch sogar daran, dass Grossmutter oder Mutter es früher angewendet haben, wenn ihr Ohrenweh hattet. Ein Baumwollsäckli mit einem Knoblauch-Zwiebel-Brei ist wohltuend und verschafft schnell Linderung. Beide Knollen sind dafür bekannt, dass sie die Durchblutung fördern, antibakteriell wirken und dadurch einerseits Entzündungen heilen helfen, anderseits die Durchblutung im Innenohr anregen. Schmerzen werden gelindert.
So einfach ist die Zubereitung: Drei bis vier Knoblauchzehen zerdrücken und mit einer Tasse Olivenöl eine gute Viertelstunde lang erwärmen, nicht kochen. Danach abseihen. Eine kleine Zwiebel hacken und mit einem Löffel Wasser kurz dünsten. Beides mischen. Wenn ihr Knoblauchöl zur Hand habt, könnt ihr ein paar Tropfen daruntermischen. Den Brei in ein Baumwollsäckli füllen und 20 Minuten auf das schmerzende Ohr legen.
6. Sonnenbrand und Hautausschläge
Bei hochsommerlichen Temperaturen steigt nicht nur die Gefahr, sich einen Sonnenbrand einzufangen, sondern reagieren immer mehr Sonnenanbeter mit Pickeln und Pusteln. Zwei starke Partner gegen dieses Problem könnt ihr ganz einfach mischen und somit eine hochwirksame Creme herstellen.
Kurkuma und Aloe vera sind die Wohltäter in folgendem Rezept: Ein Esslöffel Kurkumapulver wird mit etwa 10 bis 15 Tropfen Aloe-vera-Saft vermischt (es soll sich eine dünne Paste ergeben). Beide Zutaten bekommt ihr im Reformhaus. Kurkuma enthält wertvolle ätherische Öle, wovon vor allem das Kurkumin Entzündungen hemmt, einen Schutz gegen freie Radikale bildet und das Immunsystem anregt. Die Paste tragt ihr einfach auf die gereizte, verbrannte oder entzündete Haut auf und lasst sie eine Weile einwirken. Anschliessend abwischen und mit lauwarmem Wasser die Haut abwaschen. Bitte aufpassen: Kurkuma kann gelbliche Flecken verursachen, die sich nur schwer wieder entfernen lassen.
7. Blasenentzündung
Wir wissen es alle und tun es doch meistens nicht: Die nassen Badekleider sollten, wenn wir aus dem Wasser kommen, gegen trockene getauscht werden. Wer allgemein anfälliger für Blasenbeschwerden ist, riskiert sonst schnell eine Entzündung. Nicht immer muss gleich zu Antibiotika gegriffen werden. Sofern kein Fieber und kein allgemeines Krankheitsgefühl vorliegt, ist Preiselbeer- oder Cranberrysaft eine gute Wahl. Er sollte möglichst schon bei den ersten Anzeichen einer Infektion getrunken werden.
100 Gramm Cranberrys beinhalten bis zu 10,5 Milligramm Vitamin C, was die Beere zu einer starken Waffe in der Immunabwehr macht. Viele Blasenentzündungen werden von Darmbakterien ausgelöst; diese haben ein leichteres Spiel, wenn das Immunsystem ohnehin geschwächt ist. Die in Cranberrys enthaltenen Proanthocyanide schützen die Harnwege, indem sie verhindern, dass sich Bakterien festsetzen können.
Cranberrysaft bekommt ihr in Apotheken und Reformhäusern. Er wird meistens als Konzentrat verkauft. Ein Teelöffel mit einem kleinen Glas Wasser vermischt und mindestens viermal täglich getrunken sollte innert zwei Tagen Linderung bringen. Tritt keine Besserung ein, muss ein Arzt aufgesucht werden!
Geniesst die Sommerzeit und denkt daran: Bei vielen Beschwerden halten Küchenschrank und Obstkorb geeignete Mittel parat, mit denen ihr schnell wieder auf die Beine kommt!
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Oberstes Bild: © Katerina Sheredeko – shutterstock.com