Zurück zur Weiblichkeit
Modernen Frauen wird einiges abverlangt. Karriere und Kinder gleichzeitig schaffen sie mit links, kümmern sich um die Familie, sind aktiv und schmeissen nebenbei den Haushalt.
Oder – sie versuchen es zumindest. Um in dieser Hetze zwischen Beruf und Privatleben nicht sich selbst zu verlieren, seine eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen, hilft es, sich ab und an eine Auszeit zu nehmen, sich etwas Gutes zu tun.
Und sieht man der Alleskönnerin von heute den Stress doch einmal an, hilft stilvolle Mode, die weibliche Eleganz wieder zu Vorschein zu bringen. Im turbulent dahintrudelnden Alltag sieht so zumindest nach aussen hin alles wunderbar einfach aus.
Ladylike durch Frühjahr und Sommer
Weiblichkeit bedeutet für so manchen Designer, die Kiste mit dem Mädchenhaften, dem Verspielten herauszukramen: Fliessende Silhouetten, sanfte Farben, Transparenz, Spitze, Rüschen und Blumen sind nur einige der vielen Hilfsmittel, um diesen Frühling die Femininität zu betonen. Dies geschieht jedoch mit durchaus unterschiedlicher Attitüde – denn feminin kann mehr als nur romantisch.
Sinnlich-verführerische Designs aus besticktem Organza, transparenter Spitze und Chiffon sind die Boten des Verruchten, dazu gesellen sich tiefe Ausschnitte und üppige Pelzstolen vom Pariser Label Sonja Rykiel. Schösschen und ausladende Volants aller Art im Taillenbereich spielen hingegen für das Team des Märchenhaften und Verträumten, genauso wie die Riemchenpumps, Fellpantöffelchen und Blumentaschen.
Retroeleganz neu erfunden
Beliebt ist seit jeher die Schwärmerei für Vergangenes und – daraus resultierend – das Wiederbeleben von Epochen im stilistischen Sinne. Keine Inspirationsquelle ist so konstant wie das Erscheinungsbild der Frauen anderer Generationen, die einige der grössten modischen Revolutionen erzwangen. Um der Nachwelt dies in Erinnerung zu rufen, verwandelt der amerikanische Kultdesigner und Liebling der „Upper East Side“-Elite, Michael Kors, seine Kundinnen in taffe 50er-Jahre-Schönheiten mit schwingenden Tellerrockkleidern aus mit Blumen und Punkten bedruckten Leinen und betont mit schmalen und breiteren Ledergürteln durchweg die Taille. Der Meister der Fraulichkeit hält seine Designs ohne Verschnörkelungen smart, sexy und einfach – aus hochwertigen Materialien wie Kaschmir, handgehäkelter Spitze und Schlangenleder.
Aber auch andere Designer zelebrieren Frauenbilder vergangener Jahrzehnte: Giorgio Armanis aktuelle Designs für den Sommer sind ein echter Fashionremix und eine Hommage an die Powerepoche der Eighties. Nachtblau, Fuchsia und lila Seide wird in Schichten edel drapiert und mit übergrossen, schrägen Hüten kombiniert – schrill und wundervoll.
Hauchdünne Sommerkleider aus Seide mit zarten Spaghettiträgern und romantischer Spitze bilden den Superlativ der zeitlosen Weiblichkeit und sind unter anderem die Handschrift des Designers Eli Saab: Bodenlange Tüllroben und Lingeriekleider mit Blumenbesatz lassen insgeheim sicher jede Frau von ihrem Schloss und dem dazugehörigen Prinzen träumen.
Pretty in pastells
Das freundliche Schwarz im Office ist Geschichte: Farben, wie man sie aus der Eisdiele kennt, übernehmen in der kommenden Saison – Zitrone, Lavendel, Minze, Rose, Brombeere und Pistazie lockern den Bürolook auf. Korrekte Officeanzüge, Blusen, Blazer und Bleistiftröcke bekommen einen neuen Anstrich aus der Palette der Sorbetfarben, gerne auch bunt kombiniert und erhellen die Räume und Gemüter – der perfekte Sommer spielt sich eben dieses Jahr einfach indoor ab.
Das ist aber noch längst nicht alles zum Thema „Optimierung am Arbeitsplatz“: Der Bleistiftrock bekommt eine neue, stylishe Länge, die uns perfekt durch die Übergangsjahreszeiten begleitet. Midi ist hier das Zauberwort! Die Alternative zwischen Minirock und bodenlang pendelt sich irgendwo zwischen Knöchel und Knie ein und zaubert irre lange Beine in Kombination mit High Heels und Taillengürteln. Perfekt dazu: der Kurzblazer.
Artikel von: fashionpress.de
Artikelbild: © Tomasz Kobiela – Shutterstock.com