Weg mit dem Gilb – Bleaching lässt die Zähne wieder blitzweiss strahlen!
Wissenschaftliche Studien haben entgegen zahlreich kursierenden Gerüchten ergeben, dass Bleaching für eine gesunde Mundhöhle kein Risiko darstellt. Voraussetzung ist allerdings eine professionelle Durchführung. Direkt nach der Behandlung kann es kurzfristige Nebenwirkungen geben, wie etwa eine erhöhte Zahnempfindlichkeit. Schnelle Abhilfe schaffen dann Fluoridgele.
Warum werden die Zähne unansehnlich?
Neben der genetischen Veranlagung spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- regelmässiger Genuss von Kaffee, Rotwein oder Tee
- Zigarettenrauchen
- Zahnfüllungen aus Amalgam
- Kalziummangel
- eingelagerte Medikamente, wie Antibiotika.
Sofern sich die Gilb-Schicht lediglich auf der Zahnoberfläche befindet, kann sie unter Umständen mit einem Pulverstrahl entfernt werden, sodass ein Bleichen gar nicht notwendig ist. Tiefer liegende Verfärbungen kann allerdings nur ein ordnungsgemäss durchgeführtes Bleaching entfernen. Auch wenn die Zähne von Natur aus grau oder gelblich aussehen, macht sie das Bleichmittel strahlend weiss.
Können spezielle Zahnpasten zu weisseren Zähnen verhelfen?
Nein. Selbst die blumigste Werbung kann niemals halten, was sie verspricht. Im besten Fall können Spezial-Weiss-Zahncremes die ursprüngliche Naturfarbe ein wenig wiederauffrischen. Allerdings können sie recht gut Verfärbungen entfernen, welche durch den häufigen Genuss von Kaffee, Tee, Nikotin oder Rotwein entstehen. Dabei verdanken die Zahncremes ihre reinigende Wirkung nicht etwa irgendwelchen Bleichmitteln, sondern feinen Putzkörperchen. Während diese „Schleifkörper“ gesundem Zahnschmelz nichts anhaben können, sollten Personen mit freiliegenden Zahnhälsen vorsichtig damit umgehen. Manche Weisser-als-Weiss-Zahnpasten sind mitunter sehr aggressiv.
Drei realistische Wege zum neuen Zahnweiss
1. Home-Bleaching: Hierfür fertigt der Zahnarzt eine passgerechte Kunststoffschiene an. In diese gibt der Patient zu Hause das Bleichgel in ordnungsgemässer Dosierung und setzt sie gemäss Anweisung stundenweise und/oder über Nacht ein. In der Regel zieht sich mit dieser Methode der Bleichprozess insgesamt bis zu zwei Wochen hin.
2. Office-Bleaching: Das geht schneller und ist für den Patienten einfacher. Hier trägt der Zahnarzt das Bleichmittel in seiner Praxis direkt auf die Zähne des Patienten auf. Nach einer Einwirkzeit von bis zu einer Stunde kontrolliert er das Ergebnis und wiederholt die Prozedur gegebenenfalls. Für ein optimales, dauerhaftes Ergebnis sind zumeist drei Behandlungssitzungen notwendig.
3. Power-Bleaching: Hier wird der Bleichvorgang durch Laser oder UV-Licht unterstützt. Die dabei entstehende Wärme beschleunigt das Bleichen der Zähne. Dieses Verfahren wird in der Fachwelt jedoch kontrovers diskutiert. Es gibt Befürchtungen, dass die zusätzliche Erwärmung den Zahnnerv schädigen könnte. Ausserdem verspricht das Power-Bleaching laut Experten insgesamt kein besseres Ergebnis als das Bleichen ohne Licht.
Wie viele Nuancen heller werden die Zähne?
Mit mindestens zwei bis drei Stufen auf der zahnärztlichen Farbskala ist auf jeden Fall zu rechen. Power-Bleaching schafft anfangs sogar bis zu acht Stufen – allerdings dunkeln die Zähne innerhalb von circa sechs Wochen wieder nach, sodass dann kein Unterschied mehr zu anderen Bleaching-Methoden sichtbar ist. Ansonsten kann der Aufhellungsgrad doch sehr unterschiedlich ausfallen. Sowohl positive Überraschungen als auch Enttäuschungen sind möglich.
Was ist von frei verkäuflichen Bleaching-Sets zu erwarten?
Glücklicherweise ist der Boom ein wenig abgeebbt. Mitunter werden Bleaching-Sets für den privaten Gebrauch zwar noch angeboten, jedoch sollten Interessierte ohne jegliche zahnärztliche Kontrolle lieber Abstand davon nehmen. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Dosierung der Wirkstoffe ist das Ergebnis derartiger Selfmade-Produkte zumeist nicht besonders effektiv und die Zähne können bei falscher Handhabung Schaden nehmen.
Die Prozedur beim Zahnarzt läuft dagegen äusserst kontrolliert ab. Der Mediziner wird nämlich zunächst gründlich prüfen, ob das Gebiss die zu erwartenden Strapazen überhaupt aushält. Feinste Risse, beginnende Karies, defekte Füllungen oder frei liegende Zahnhälse müssen repariert werden, krankes Zahnfleisch muss heilen, bevor die Wirkstoffe damit in Berührung kommen. Ausserdem wird der Zahnarzt auf die Grenzen der Behandlungsmethode ausführlich hinweisen. Die meisten Füllungen, Brücken oder Kronen lassen sich in ihrer Farbe selbst durch das beste Bleichmittel zumeist nicht beeinflussen.
Die gute Nachricht: Es lassen sich auch einzelne Zähne bleichen. Wer beispielsweise unter der dunklen Farbe eines wurzelbehandelten Zahns leidet, sollte mit seinem Zahnarzt über entsprechende Möglichkeiten sprechen.
Wir wirken die Bleaching-Mittel?
Es lässt sich ein wenig mit dem Blondieren von Haaren vergleichen. Auch Bleichmittel für die Zähne enthalten Carbamid oder Wasserstoffperoxid. Diese Substanzen setzen im Mund Aktivsauerstoff frei, welcher in den Zahnschmelz eindringt. Dort spaltet er die gefärbten Moleküle und wandelt sie in farblose Teilchen um.
Die zahnaufhellende Wirkung eines Bleachings hält, je nach Beanspruchung des Gebisses, ungefähr zwei Jahre. Wer viel Rotwein trinkt oder raucht, muss sich möglicherweise früher einer erneuten Bleaching-Sitzung unterziehen.
Oberstes Bild: Mittels Bleaching lassen sich verfärbte Zähne mehrere Nuancen aufhellen (Bild: Subbotina Anna / Shutterstock.com)