Wasseranwendungen für Schönheit und Gesundheit; Teil 1: Wohltuende Bäder und hilfreiche Badezusätze
VON belmedia Redaktion Wellness
Wir nehmen Wasser als etwas ganz Selbstverständliches wahr, steht es uns in der Schweiz doch zum Kochen, Trinken und für die Körperhygiene tagtäglich in bester Qualität zur Verfügung.
Wasser ist jedoch noch wesentlich vielseitiger anwendbar: In diesem dreiteiligen Text zeige ich Ihnen die verschiedenen Wasseranwendungen für Gesundheit und Schönheit.
Dies ist ein dreiteiliger Bericht zum Thema „Wasseranwendungen für Schönheit und Gesundheit“
Teil 3: Güsse und Dämpfe
Im ersten Teil geht es um Bäder und Badezusätze. Jeder hat selbst schon erfahren, wie entspannend ein Bad nach einer anstrengenden Tätigkeit ist oder wie wohltuend verschiedene Badezusätze wirken. Werden diese gezielt eingesetzt, können Beschwerden gelindert und das Wohlbefinden deutlich gesteigert werden.
Besonders beliebt sind Vollbäder. Wie lange und bei welcher Temperatur gebadet werden sollte, darüber gehen die Meinungen auseinander. Basenbäder, welche die Entsäuerung und Entschlackung des Körpers zum Ziel haben, sollten mindestens 45 Minuten dauern, dürfen aber wesentlich länger ausgedehnt werden. Ansonsten gilt eine Badezeit von ca. 20 Minuten als angemessen. Neben dem Vollbad sind Halb- und Sitzbäder beliebt. Laut Pfarrer Kneipp können Sitzbäder ein hervorragendes Mittel gegen Schlaflosigkeit und Schlafstörungen sein. Ein Sitzbad sollte etwa zehn Minuten dauern und mit einem ganz kurzen kalten Sitzbad abgeschlossen werden. Kalte Sitzbäder fördern die Durchblutung des Unterleibes, aber dürfen nur angewendet werden, wenn der Körper gut gewärmt ist.
Um den Kreislauf anzuregen, eignen sich ansteigende Bäder. Damit Sie dieses Bad richtig durchführen können, benötigen Sie ein Badethermometer. Das Wasser sollte zu Beginn maximal 35 Grad warm sein. So nach und nach erhöhen Sie die Temperatur, indem Sie immer wieder heisses Wasser zulaufen lassen. Es darf bis maximal 40 Grad heiss werden. Sobald Sie anfangen zu schwitzen, steigen Sie aus der Wanne und legen sich, warm zugedeckt, ins Bett. Wenn keine Badewanne vorhanden ist oder sie kein Vollbad nehmen möchten, erzielen auch ansteigende Fuss- oder Armbäder eine gute Wirkung.
Pfarrer Kneipp empfahl kalte Fussbäder, damit das Blut von Brust und Kopf abwärts geleitet wird. Dadurch können Kopfschmerzen und sogar Migräneanfälle gelindert werden. Auch für Gesunde sind kalte Fussbäder, vor allem an heissen Sommertagen, eine Wohltat. Sie erfrischen, kräftigen, vertreiben Müdigkeit und fördern die Entspannung sowie einen gesunden Schlaf.
Ebenfalls sehr wirksam sind Wechselfussbäder, diese machen munter, stärken das Immunsystem und können eine beginnende Erkältung abwehren. Ideal ist es, wenn hierfür das Wasser bis zu den Waden oder den Knien reicht. Sie benötigen zwei Gefässe: eines mit warmem und eines mit kaltem Wasser.
Tauchen Sie die Beine etwa eine Minute in das warme Wasser, danach etwa zehn Sekunden in das kalte und wiederholen Sie dies vier- bis fünfmal. Die Temperaturen sollten sich für Sie erträglich anfühlen, weshalb ich auf Angaben verzichte. Für sämtliche Kneippanwendungen finden Sie im Internet ausführliche Anleitungen. Bitte halten Sie bei ernsthaften Erkrankungen vor der Anwendung Rücksprache mit ihrem Arzt!
Die Dusche ist die ideale Wasseranwendung für Eilige und all jene, die das Baden nicht so gut vertragen oder keine Möglichkeit dazu haben. Wechselduschen sind empfehlenswert, wobei auch hier die warme Phase deutlich länger als die kalte dauern sollte.
Wohltuende Badezusätze
Fichtennadeln gehören zu den beliebtesten und bewährtesten Badezusätzen. Achten Sie bitte darauf, dass Sie qualitativ hochwertige Fichtennadelextrakte oder -öle benutzen, billiges Schaumbad riecht zwar gut, hat aber ansonsten mit einem anregenden Fichtennadelbad nichts gemeinsam. Gute Produkte bekommen Sie in der Apotheke oder dem Reformhaus. Das Bad lindert rheumatische Beschwerden und erleichtert die Atmung bei Erkältungskrankheiten.
Baldrian und Lavendel sind bekannt für ihre beruhigende und entspannende Wirkung. Beides eignet sich als Badezusatz. Lavendelöl ist in der Apotheke erhältlich, das Bad kann aber auch mit einer Abkochung von frischem Lavendel angereichert werden. Hierfür benötigen Sie ein paar Handvoll Lavendelkraut, setzen es kalt an und bringen es langsam zum Kochen. Es sollte eine halbe Stunde leicht köcheln, bevor Sie es direkt ins Badewasser abseihen. Von der Baldrianpflanze wird die Wurzel verwendet. Weichen Sie diese mindestens drei Stunden in kaltem Wasser ein und kochen Sie sie anschliessend ca. 30 Minuten. Der Sud wird wiederum direkt in die Badewanne abgeseiht. Falls Sie Baldriantinktur verwenden möchten, benötigen Sie einen Viertelliter pro Bad.
Eine Heublumenmischung hat als Badezusatz viele positive Einflüsse: Sie erweitert die Gefässe, löst Krämpfe, kann Stoffwechselstörungen und rheumatische Beschwerden lindern. Heublumen sind jene Pflanzen oder deren Teile, die beim Heuen anfallen und sich unter dem Heu am Boden sammeln. Vielleicht kennen Sie jemanden, der noch selbst Heu macht, und können dort nach den Blumen fragen. Ansonsten finden Sie sowohl die Blütenmischungen wie auch ein Extrakt daraus wiederum in der Apotheke.
Ein Salzbad ist rasch zubereitet, ohne dass Sie zuerst die Zutaten besorgen müssen: Um den Stoffwechsel kräftig anzuregen, mischen Sie drei bis vier Pfund in ein Vollbad. Schon seit der Antike bekannt sind Badekuren mit dem Salz aus dem Toten Meer. Dieses erhalten Sie in vielen Supermärkten und Drogerien und können sich die Wohltat daheim in der eigenen Badewanne gönnen. Obwohl seine Heilwirkung wissenschaftlich noch nicht komplett bewiesen ist, sprechen unzählige positive Feedbacks Bände: Das Salz des Toten Meeres bekämpft Neurodermitis und Ekzeme, lässt Schuppenflechte abklingen, lindert Rückenschmerzen, Rheuma und Muskelkrämpfe und soll schmerzstillend, entzündungshemmend sowie beruhigend wirken. Auch hartnäckige Atemwegserkrankungen können mit dem Salz des Toten Meeres geheilt werden.
Zum Entsäuern, Entschlacken und lindern von diversen Zivilisationskrankheiten, sind Basenbäder angezeigt. Über das Thema Säure-Basen-Gleichgewicht wurden ganze Bücher geschrieben, sodass ich hier nur ganz kurz darauf eingehen möchte. Alle Details zu erklären, würden Rahmen dieses Artikels sprengen. In Zeiten mit viel Stress und Hektik und allgemein ungesunder Lebensweise tun Sie Ihrem Körper mit ausgedehnten Basenbädern viel Gutes! Es lohnt sich, sich ausgiebig mit dem Thema zu befassen.
Schlecht heilende Wunden und Hautausschläge sowie Blasenbeschwerden werden durch ein Ackerschachtelhalmbad gelindert. Sie benötigen für ein Wannenbad mindestens ein Pfund des Krautes, welches wiederum mit kaltem Wasser übergossen, langsam zum Kochen gebracht und nach einer halben Stunde abgeseiht wird. Ackerschachtelhalm eignet sich gut für Fuss- oder Sitzbäder.
Wasser kann, besonders in Verbindung mit Heilpflanzen und Mineralien wohltuend, belebend und heilend wirken. Viele Heilkräuter eignen sich als Badezusatz. Kräuterbäder sollten maximal 20 Minuten dauern. Besonders wirksam sind sie, wenn Sie mit einer kurzen, kühlen Dusche oder einer Abreibung mit kaltem Wasser abgeschlossen werden. Danach sollten Sie nicht sofort in den Alltag zurückkehren. Trocken Sie sich gut ab und ruhen sich, wenn möglich, ein Stündchen aus.
Oberstes Bild: © Avesun – shutterstock.com