Vier verbreitete Ernährungsirrtümer – die wissenschaftlich längst widerlegt sind

Zum Thema Ernährung finden sich unzählige Ratgeber – ob Ernährungscoach, Bücher oder Online-Ratgeber. Da fällt es schwer, den Überblick zu wahren. Und mitunter halten sich Ernährungsirrtümer über Generationen hinweg, selbst wenn sie wissenschaftlich längst widerlegt sind. Unsere Redaktion hat vier Ernährungsirrtümer ausgewählt, die besonders verbreitet sind.

Erfahren Sie, warum die folgenden Aussagen über eine gesunde und ausgewogene Ernährung falsch oder nur zum Teil richtig sind – und warum viele Menschen sie für wahr halten.

„Nudeln und Kartoffeln sind echte Dickmacher.“

Viele Menschen gehen davon aus, dass es sich bei Nudeln und Kartoffeln um echte Dickmacher handle. Doch das kann so nicht pauschalisiert werden. Kartoffeln enthalten pro 100 Gramm etwa 70 Kilokalorien (kcal) und sind an sich alles andere als ein Dickmacher. Nudeln sind mit etwa 150 kcal zwar kalorienreicher als Kartoffeln, dennoch sättigen auch sie für einen längeren Zeitraum. Doch weshalb haben Nudeln und Kartoffeln den Ruf, Dickmacher zu sein?

Nun, das liegt darin begründet, dass viele Menschen diese Nahrungsmittel so zubereiten, dass sie zur Kalorienbombe werden. Beispiel Kartoffeln: Während Salzkartoffeln, Pellkartoffeln oder Ofenkartoffeln mit Magerquark gesund sind, bringen es Pommes frites schon auf 350 kcal pro 100 Gramm. Achten Sie deshalb immer darauf, Nudeln und Kartoffeln so zu verarbeiten, dass das Gericht kalorien- und fettarm ist.

„Fett ist ungesund.“

Auch diese Annahme ist weitverbreitet, so aber nicht korrekt. Fett ist ein Lebensmittelbestandteil, welcher für das Überleben sehr wichtig ist. Ein Gramm Fett enthält neun Kilokalorien (kcal) und ist somit ein sehr energiereicher Lebensmittelbestandteil. 30 % der täglichen Kalorienzufuhr sollte über Fette erfolgen.

Wichtig ist dabei: Achten Sie darauf, dass die Qualität und Quantität der Fette stimmen. Denn wer täglich eine erhöhte Menge an fettreichen Lebensmitteln konsumiert, wird mittel- bis langfristig an Gewicht zulegen. Fett ist also nicht grundsätzlich ungesund.

„Spinat enthält viel Eisen.“

Schon in den 1930er-Jahren vertilgte die Comic-Figur „Popeye“ büchsenweise Spinat, um dadurch ungeahnte Kräfte freizusetzen. Damals gingen Wissenschaftler davon aus, dass Spinat sehr viel Eisen enthalte – deshalb galt Spinat als optimales Stärkungsmittel. Allerdings basiert die Annahme, dass frischer Spinat 35 Milligramm Eisen pro 100 Gramm enthalte, auf einem Irrtum. Anfang der 1890er-Jahre berechnete der Schweizer Physiologe Gustav von Bunge diesen Wert, allerdings bezog er sich hierbei auf getrockneten Spinat. Andere übernahmen diesen Wert und übertrugen ihn auf frischen Spinat – da dieser aber zu 90 % aus Wasser besteht, muss der Eisengehalt auf ein Zehntel, nämlich 3,5 Milligramm pro 100 Gramm, reduziert werden. Mehr als das Eisen fördern wohl die im Spinat enthaltenen Nitrate die Muskelentwicklung.

„Margarine ist eine gesündere Alternative zu Butter.“

Viele Menschen sehen Margarine als Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und verzichten auf Butter, da diese ungesünder sei. Diese Ansicht wurde auch lange Zeit von Ernährungsexperten geteilt, dies hat sich aber geändert. Heute gilt Margarine im Vergleich zu Butter nicht mehr als gesünder, weshalb man je nach geschmacklicher Präferenz entscheiden darf. Zuvor wurde angenommen, dass Margarine gesünder sei als Butter, da Margarine wegen der pflanzlichen Fette weniger Cholesterin enthält. Heute sind Wissenschaftler der Ansicht, dass Cholesterin, welches aus Milchfetten stammt, für gesunde Menschen vollkommen ungefährlich ist.

Für die Butter spricht, dass es sich um ein reines Naturprodukt handelt, welches gesättigte und gesunde Fettsäuren enthält. Wichtig ist, egal ob Margarine oder Butter, dass das Streichfett nicht in hohen Mengen verzehrt wird. Achten Sie darauf, dass bei Ihrer Margarine oder Butter keine Konservierungsstoffe, dafür aber qualitativ hochwertige Öle verwendet werden.

 

Oberstes Bild: © Nitr – Shutterstock.com

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