Unverwechselbare Kleider und Parfums – Nina Ricci
Die Modemacherin Nina Ricci hiess mit bürgerlichem Namen eigentlich Marie Adélaide Nielle, 1883 wurde sie in Turin, Italien geboren und verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Florenz. Als Nina zwölf Jahre alt war, zog die gesamte Familie nach Frankreich um, in Paris begann das Mädchen mit dem Spitznamen Nina mit einer Lehre zur Massschneiderin – der Startschuss für ihre Modekarriere.
Als 21-Jährige heiratete die junge Frau den Juwelier Luigi Ricci, bald wurde sie schwanger, der Sohn Robert wurde 1905 geboren.
Die mittlerweile von allen nur noch bei ihrem Spitznamen gerufene Nina Ricci wurde 1908 bei Raffin als Designerin eingestellt. Sie blieb fast 20 Jahre bei dem Modehaus. Erst 1932 schaffte Ricci auf Drängen ihres Sohnes und mit einer Finanzspritze ihres Mannes den Absprung in die Selbstständigkeit, in der Rue des Capucines öffnete ihr erstes Geschäft seine Pforten.
Dort entwarf sie luxuriöse Haute-Couture-Kreationen aus leichten eleganten Stoffen, die sie bevorzugt am Modell drapierte. Ihre Gewänder im romantisch verspielten und femininen Stil, meist aufwendig verziert und bestickt, erlangten grosse Beliebtheit bei der wohlhabenden Pariser Damengesellschaft und auch zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise dachte Madame Ricci nicht daran, das Handtuch zu werfen. 1939 beschäftigte das Unternehmen Ricci bereits 500 Mitarbeiter. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm Ninas Sohn Robert Ricci die Geschäftsführung.
Den internationalen Durchbruch erzielte das House of Ricci durch die Teilnahme an einer Modenschau, an der auch Cristóbal Balenciaga teilnahm. Die Präsentation ihrer luftig fliessenden Kleider fand grosse Anerkennung und öffnete Nina Ricci das Tor nach Europa und in die USA. Vor allem der amerikanische Markt zeigte grosses Interesse, nicht zuletzt wegen des hauseigenen Parfums. L‘Air du Temps ist wohl eines der bekanntesten und das bis heute meist verkaufte Parfum des Hauses, das durch seinen frühlingshaften Duft überzeugte. In den 60ern bis in die 80er Jahre machten alleine die hauseigenen Duftkreationen fast zwei Drittel des Gesamtumsatzes aus.
Nina Ricci zog sich im Alter von 70 Jahren aus der Modewelt zurück und überliess das Modeimperium Ricci ihrem Sohn. Der seit Jahren dem Unternehmen treu gebliebene belgische Designer Jules-Francois Crahay wurde von Robert Ricci zum Chefdesigner ernannt. 1962 brachte er die erste Prêt-à-Porter Linie Mademoiselle Ricci mit grossem Erfolg auf den amerikanischen Markt, die er später in Nina Ricci umbenannte. Nach dem Rückzug von Nina Ricci wechselten im House of Ricci oft Besitzer und auch die Posten der Chefdesigner.
1988 starb Robert Ricci und die Unternehmensführung ging an seinen Schwiegersohn Gilles Fuchs.
Die Mode Nina Ricci steht auch heute noch für zeitlose und feminine Eleganz. Die Kollektionen versprühen durch ihre klaren und romantischen Elemente einen Hauch Sex-Appeal, verspielt durch märchenhafte und raffinierte Schnittkonstruktionen.
Modezitat:
“Wie ein Kleid dazu da ist, die Schönheit zu unterstreichen, ist das Parfum dazu da, subtil zu verführen.” (Robert Ricci, Sohn)
Artikel von: fashionpress.de
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