Textilwissen kompakt: Pelze und Kunstpelze

Verbraucher wollen Kunstpelze, die meisten lehnen echte Pelze ab. Trotzdem tauchen immer wieder Kleidungsstücke auf, deren Pelzbesatz auf dem Etikett als künstlich ausgewiesen wird, in Wirklichkeit aber aus echtem Tierfell besteht.

Der Grund: Echte Tierpelze sind mittlerweile billiger als gewebte. Zum Glück lässt sich auch für Laien einfach feststellen, ob für den Kunstpelz wirklich kein Tier leiden musste.

Gewebte Kunstpelze:

Künstlich hergestellte Webpelze sind Pelzimitationen mit einem langen, den echten Tierhaaren ähnlichen, Floor. Die Herstellung erfolgt wie bei Teppichen oder Plüsch aus unterschiedlichen Fasern und Garnen. Man unterscheidet zwischen:

  • Grundgarn – meist aus Baumwolle (CO) und stark verzwirnt und
  • Florgarn – meist synthetisch (Polyacryl-Florgarn) und die Fäden sind bereits verzwirnt. In der Modeindustrie werden sie gerne als Ersatz für Echtpelz verwendet.

Meist werden nur Krägen oder Besätze mit Webpelzen versehen, seltener ein komplette Kleidungsstücke.


Echte Tierpelze sind mittlerweile billiger als gewebte. (Bild: Anna Reich – Shutterstock.com)

Echt und Webpelze unterscheiden

Leider ist es heutzutage gar nicht so einfach, einen Echtpelz vom sogenannten Fake-Fur zu unterscheiden, denn die meisten Kleidungsstücke sind weder mit einem Vermerk (echter Pelz oder Real-Fur) gekennzeichnet. Meistens wird dann der günstigere Preis als Unterscheidungsmerkmal benutzt – aber dieses Argument ist weder sicher noch vertrauenswürdig.

Es gibt vier unterschiedliche Tests, die man machen kann, um herauszufinden, um was für eine Art von Pelz es sich handelt. Hier sind die wichtigsten im Überblick:

Strukturunterschiede erkennen

Bei Tierfellen setzen sich viele verschiedene Haarschichten unterschiedlich zusammen, das gekräuselte Haar bildet die erste Schicht (Unterwolle), wobei die etwas längeren Haare herausstechen. Bei Kunstfellen sind alle Haare genau gleich lang und haben meist die gleiche Färbung. Ein weiteres Erkennungszeichen ist, dass Echtpelz viel geschmeidiger, beweglicher und lockerer als Kunstfell ist.

Auf Leder testen

Da Echtpelz nur in Verbindung mit Leder gewonnen und verarbeitet wird, ist es einfach, ihn daran zu erkennen. Man zieht einfach am Ansatz des Pelzes die Haare ein bisschen auseinander und achtet darauf, ob Leder zum Vorschein kommt. Wenn ja – dann handelt es sich um echten Pelz. Kunstfell entsteht auf der Basis von gewebten Textilien, das Grundgewebe ist erkennbar.



Pelze durch Pusten erkennen

Ganz klar – ein Echtpelz hüpft oder schwingt beim Gehen mit, während Kunstfell eher eine steife und feste Haptik besitzt. Daher bewegen sich Tierhaare im Echtpelz mehr, wenn man zart dagegen pustet.

Pelze testen mit dem Feuerzeug

Echtpelze verbrennen genauso wie menschliches Haar und riechen auch so, während Kunsthaar nach verbranntem Plastik riecht. Beobachtet man den Schmelzvorgang von Kunsthaaren ganz genau, stellt man fest, dass sich am Ende des Haares kleine Plastikkügelchen bilden, die hart werden.

 

Artikel von: fashionpress.de
Artikelbild: © goodluz – Fotolia.com

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Ich schreibe, seit ich schreiben kann, und reise, seit ich den Reisepass besitze. Momentan lebe ich im sonnigen Spanien und arbeite in der Modebranche, was auch oft mit Reisen verbunden ist, worüber ich dann gerne auf den Portalen von belmedia.ch berichte. Der christliche Glaube ist das Fundament meines Lebens; harmonisches Familienleben, Kindererziehung, gute Freundschaften und Naturverbundenheit sind meine grössten Prioritäten; Reisen und fremde Kulturen erleben meine Leidenschaft; Backen und Naturkosmetik meine Hobbys und immer 5 Minuten zu spät kommen meine Schwäche.

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