Schnelle Heilung für kleine Wunden – Erste Hilfe im Alltag

Wir kennen das alle: Das neue Küchenmesser rutscht ab, das heisse Wasser landet statt in der Wärmflasche auf der Hand, man stolpert und holt sich eine Prellung … Haben Sie eine gut ausgestattete Hausapotheke? Sind darin auch die richtigen Mittel zur optimalen Wundversorgung zur Hand? Und wissen Sie, was bei einem Unfall zu tun ist?

In diesem Artikel zeige ich Ihnen, was Sie bei einem Bagatell-Unfall tun können, was Sie nicht tun sollten, wann ein Arztbesuch ratsam ist und welches Pflaster sich wofür eignet. Dieser Text soll Ihnen als Überblick dienen und Sie informieren, damit Sie, wenn der nächste kleine Unfall passiert, vorbereitet sind. Im zweiten Teil dieses Artikels erfahren Sie, was unbedingt in die Notfallapotheke gehört.

Schnittwunden gehören zu den häufigsten Alltagsverletzungen

Sie rüsten Gemüse oder schnitzen einen Stock für Ihre Cervelat und freuen sich schon aufs Grillieren. Doch dann passiert es: Das Messer rutscht schwungvoll ab und erwischt anstelle des Rüeblis, oder des Holzes, Ihren Finger. Den Finger in den Mund zu stecken und das Blut abzulecken, ist nicht ideal. Dadurch können Bakterien und Keime aus dem Mund in die Wunde geraten.
Ist der Schnitt kleiner als einen Zentimeter, drücken Sie eine sterile Kompresse darauf, um die Blutung zu stoppen. Danach desinfizieren Sie die Wunde und kleben ein Pflaster auf. Ein antibakterielles Wundgel sollte immer in der Hausapotheke oder beim Wandern und Biken im Rucksack sein.

Schürfwunden tun weh, sind aber meistens harmlos

Bei einem Sturz schürft man sich schnell die Haut auf. Das tut ganz schön weh und brennt wie Feuer, ist jedoch meistens nicht so schlimm, wie es aussieht und sich anfühlt. Hiess es früher, dass Luft an die Verletzung kommen muss, damit sie schneller heilt, weiss man es heute besser: Ein Spezialpflaster, welches die Wunde feucht hält, lässt die Entzündung schneller verheilen. Natürlich muss sie zuerst gesäubert und desinfiziert werden. Deshalb sollten sterile Tupfer immer zur Hand sein. Mitunter geraten kleine Steinchen in die Wunde. Um diese zu entfernen, gibt es speziell dafür geeignete Pinzetten. Eine solche gehört zur Grundausstattung eines Verbandkastens.

Leichte Verbrennungen können im Haushalt immer wieder passieren

Man fasst versehentlich ans heisse Bügeleisen, kippt den frisch gebrühten Kaffee um oder stellt sich ungeschickt beim Befüllen der Wärmflasche an und schon ist es passiert: Die Haut rötet sich und brennt höllisch. Omas Tipps, Butter, Zahnpasta oder Puder aufzutragen, erhöhen die Infektionsgefahr, weshalb Sie dies besser nicht tun sollten. Kühlen Sie die Verbrennung sofort für rund 20 Minuten mit kaltem Wasser. ACHTUNG: Bitte auf keinen Fall ein CoolPack oder einen Eisbeutel direkt auf die Haut legen! Die Kühlung wäre zu stark und könnte das Gewebe zusätzlich schädigen. Wenn Sie die Verbrennung mit Eis kühlen möchten, legen Sie bitte unbedingt ein Tuch zwischen Haut und Eisbeutel! Ein Brandgel und ein entsprechendes Pflaster verhindern Infektionen.

Bisswunden, wenn der Hund doch nicht nur spielen wollte …

Ob Hund, Katze oder Nagetier: Wurden Sie gebissen, sollten Sie dies nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch dann nicht, wenn es der eigene Liebling war. Durch Keime im Speichel können gefährliche Infektionen entstehen. Nach einem Biss müssen Sie immer zum Arzt, er wird die Wunde versorgen und gegebenenfalls die Tetanus-Impfung auffrischen. Sie sollten, sofort nachdem Sie gebissen wurden, die Wunde mit Wasser säubern, desinfizieren und mit einem sterilen Tuch abdecken.


Haben Sie daheim und beim Sport immer eine optimale Erste-Hilfe-Ausrüstung zur Hand! (Bild: © Image Point Fr – shutterstock.com)

Starke oder lang anhaltende Blutungen aus Wunden müssen vom Arzt behandelt werden!

Selbst kleine Wunden können, wenn sie tief sind und Blutgefässe beschädigt wurden, sehr stark bluten. Wenn Sie die Blutung nicht stoppen können, zeigen Sie diese bitte umgehend einem Arzt. Was Sie selbst tun können, ist lediglich einen sterilen Druckverband anzulegen, und das betreffende Körperteil hochlagern.

Haben Sie daheim und beim Sport immer eine optimale Erste-Hilfe-Ausrüstung zur Hand?

Da ich Wanderungen leite, habe ich im Rucksack immer ein Notfallset dabei. Glücklicherweise haben wir, ausser hin und wieder mal einem Blasenpflaster oder einer Kopfwehtablette, nie etwas davon gebraucht. Als ich mich neulich beim Gemüserüsten in den Finger schnitt, musste ich feststellen, dass meine Hausapotheke zu spärlich gefüllt war. Glücklicherweise fand ich im Rucksack ausreichend Verbandsmaterial, aber … das Wundgel war abgelaufen.

Sollten Sie also eine gut sortierte Hausapotheke haben und auch über ein Erste Hilfe Set verfügen, kontrollieren Sie bitte hin und wieder die Verfalldaten. Füllen Sie verbrauchtes und abgelaufenes Material rasch wieder auf. Sollten Sie kein Verbandsmaterial daheim haben, gibt es entsprechende Sortimente zu kaufen, sodass Sie nicht alles selber zusammenstellen müssen. Kaufen Sie diese am besten im Supermarkt, der Inhalt ist gleich gut, wie in der Apotheke, aber deutlich günstiger. Auch Sportfachgeschäfte bieten Notfallausrüstungen in verschiedenem Umfang an.

Diese Mittel sollten zur Wundversorgung rasch zur Hand sein:

  • Desinfektionsmittel, am besten auf Jodbasis
  • Wundgel und/oder Wundsalbe
  • Wundpuder für Schnitt- und Schürfwunden
  • Verbandsmaterial: Splitterpinzette, Schere, Mullbinden, elastische Binden, sterile Kompressen und Tupfer, verschiedene Pflaster, Sicherheitsnadeln

Das Angebot an Pflastern ist mittlerweile so gross, dass es sich lohnt, neben den herkömmlichen Pflastern auch die Alternativen zu beachten. Moderne Hydrokolloid Pflaster setzen auf feuchte Wundheilung, schützen vor Wasser, Verschmutzung und Bakterien und bieten optimale Voraussetzungen für eine rasche Heilung. Für kleine Wunden sind Silberpflaster eine gute Wahl. Sie desinfizieren und wirken antibakteriell.

Gel-Strip-Pflaster saugen die Wundflüssigkeit gut auf und legen sich als schützendes Polster über die Verletzung. Die Wunde bleibt jedoch feucht und die Heilung wird gefördert. Diese Pflaster verkleben nicht mit der Wunde und können schmerzlos entfernt werden. Wenn Sie Kinder haben, sollten Sie ausserdem immer ein paar „Trostpflaster“ griffbereit haben. Bei den Kleinen fliessen schnell Tränen. Pflaster mit lustigen Motiven lassen diese aber rasch trocknen.



Auch wenn Hausmittel in vielen Fällen ihre Berechtigung haben und mitunter mindestens so gut wirken, wir teure Mittel aus der Apotheke, so ist bei Verletzungen doch Vorsicht geboten. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber Ihren Arzt, so verhindern Sie einen langwierigen Genesungsprozess und unschöne Narbenbildung.

 

Oberstes Bild: © DmitriMaruta – shutterstock.com

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