Repair-Haarpflege: Interview mit Karim Amerchih

Oft wirken Haare matt und spröde, sind störrisch oder regelrecht kaputt. Da hilft nur eines: das richtige Pflegeprogramm zum Wiederaufbau der Haarstruktur.

Wie eine optimale Repair-Haarpflege aussehen kann, erklärt Karim Amerchih, Pro Series Haar-Stylist.

Sind heisse Föhnluft, ständiges Glätten, Kälte, Haargummis etc. wirklich so schädlich?

Karim Amerchih: Bei der Haarschädigung spielen die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle, angefangen von UV Strahlung über Hitzestyling bis hin zu Kälte. Allen schädigenden Einwirkungen liegt eine Gemeinsamkeit zu Grunde: Sie bringen die Feuchtigkeitsbalance der Haare aus dem Gleichgewicht. Haargummis, vor allem mit Metallschnalle, schädigen das Haar zusätzlich, da sie am Haar reissen und es abbrechen lassen.

Viele Haarpflege-Produkte versprechen, das Haar von innen zu reparieren. Wie kann das funktionieren?

Karim Amerchih: Es gibt nur wenige Pflegestoffe, die das Haar von innen reparieren. Dazu gehören Aminosäuren und Panthenol. Aminosäuren sind Bestandteil des Haares. Sie lagern sich dort ein und unterstützen die Elastizität und Geschmeidigkeit. Panthenol hingegen dringt bis in die Haarwurzeln vor, speichert Feuchtigkeit und kann dadurch das Volumen des Haares verdicken.

Welche Inhaltsstoffe sind bei Repair-Haarpflege ein MUSS, welche ein NO GO?

Karim Amerchih: Strapaziertes und ungesundes Haar zeichnet sich durch eine aufgeraute Haaroberfläche aus, die das Licht nicht optimal brechen kann. Die Folge: Sprödes und matt aussehendes Haar, das sich schnell trocken anfühlt.

Bei der Repair-Haarpflege ist deshalb auf Inhaltsstoffe zu achten, welche die Schuppenschicht der Haare glätten, die Feuchtigkeitsbalance des Haares wiederherstellen und es vor weiteren Belastungen schützen. Dafür geeignet sind Aminosilikone und andere positiv geladene Pflegestoffe. Sie lagern sich gezielt an geschädigte Stellen an, glätten die abstehenden Haarschuppen an der Oberfläche und sorgen für gesunden Glanz. Reibung wird deutlich reduziert, das Haar wird besser kämmbar und zeigt weniger Frizz auf.

Ein anderer Pflegestoff ist z.B. Behentrimoinium Chlorid: Er ahmt die äusserste, wasserabweisende Schicht des Haares nach und ist besonders für stark strapaziertes Haar geeignet.

Pflegestoffe wie Panthenol oder Aminosäuren reparieren das Haar von Innen, indem sie die Feuchtigkeitsbalance im Haar wiederherstellen. NO GO ist es, das geschädigte Haar unnötig weiter zu strapazieren, z.B. durch die Verwendung falscher Pflege- und Stylingprodukte oder durch übermässiges Hitzestyling.



Was kann man tun, um geschädigtes Haar zu regenerieren?

Karim Amerchih: Die Wahl der richtigen Pflegeprodukte ist die Grundlage für gesund aussehendes, geschmeidiges Haar. Aber auch mit hochwertigen Stylingprodukten kann man eine Menge tun, um strapaziertes Haar schnell und effektiv zu regenerieren. Der Vorteil bei Stylingprodukten liegt in der Tatsache, dass sie bis zur nächsten Haarwäsche im Haar verbleiben und wirken können.

Auch der regelmässige Griff zu Styling-Tools wie Föhn und Glätteeisen kann das Haar strapazieren, denn kleine Mini-Verletzungen der Schuppenschicht durch zu heisse oder falsch eingesetzte Geräte entziehen dem Haar Feuchtigkeit. Deshalb ist es empfehlenswert, vor dem Föhnen oder Glätten einen ausreichenden Hitzeschutz aufzutragen.

Last but not least ist darauf zu achten, dass das Haar nach dem Waschen nicht zu stark trocken gerubbelt wird, da die Reibung durch das Handtuch die Haaroberfläche zusätzlich aufraut. Im nassen Zustand ist das Haar besonders empfindlich, deshalb sollte man es auch mit äusserster Vorsicht bürsten und kämmen.


Die Wahl der richtigen Pflegeprodukte ist die Grundlage für gesund aussehendes Haar. (Bild: rubchikovaa – Shutterstock.com)

Thema Spliss: das lässt sich doch vor allem bei langem Haar nicht vermeiden?

Karim Amerchih: Um trockene Enden und Spliss zu vermeiden, braucht langes Haar einen regelmässigen Schnitt. Dann hält sich auch der Pflege-Aufwand in Grenzen: Wichtig sind speziell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmte Pflege- und Stylingprodukte sowie hochwertige Kämme und Bürsten ohne scharfe Kanten.

Ein bis zweimal pro Woche sollte eine Kur in die Längen und Spitzen eingearbeitet werden – gründliches Ausspülen nicht vergessen! Vorsicht ist auch beim Hitzestyling geboten. Also unbedingt auf schützende Produkte und hochwertige Geräte achten.

 

Artikel von: beautypress.de
Artikelbild: © Lena Ivanova – Shutterstock.com

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Ich schreibe, seit ich schreiben kann, und reise, seit ich den Reisepass besitze. Momentan lebe ich im sonnigen Spanien und arbeite in der Modebranche, was auch oft mit Reisen verbunden ist, worüber ich dann gerne auf den Portalen von belmedia.ch berichte. Der christliche Glaube ist das Fundament meines Lebens; harmonisches Familienleben, Kindererziehung, gute Freundschaften und Naturverbundenheit sind meine grössten Prioritäten; Reisen und fremde Kulturen erleben meine Leidenschaft; Backen und Naturkosmetik meine Hobbys und immer 5 Minuten zu spät kommen meine Schwäche.

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