Minimalistische Mode: So stylt man sich elegant und nachhaltig

Im Zuge des Umdenkens zu mehr Nachhaltigkeit gibt es auch in der schnelllebigen Modewelt neue Trends. Einer davon ist Minimalismus, der es ermöglicht Kleidungsstücke über viele Jahre zu tragen.

Jetzt kommt sie wieder – die Zeit der guten alten Lieblingsstücke, die man nicht mehr hergeben mag. Es war ja nun sehr lange so, dass es ständig neue Trends gab und die Kleidung aus dem letzten Jahr uns schon nicht mehr ganz so hip vorkam. Viele Modeketten bringen immer noch pro Jahr 6 Kollektionen heraus, was an sich Wahnsinn ist, aber so verkauft man mehr.

Der Trend geht aber weg vom immer neu, anders und aufregend. Der Minimalismus in der Mode setzt sich immer mehr durch und das bedeutet: Weniger ist mehr, aber auch eleganter, vielseitiger und kostbarer.

Kleidungsstücke aus der Minimalismus-Kollektion sollen so geschnitten sein, dass sie zeitlos sind, vielseitig kombinierbar, aber auch elegant. Dafür müssen sie allerdings auch aus hochwertigen Stoffen geschneidert werden. Wirklich gute Stoffe trägt jeder sehr gerne, weil man sich darin viel besser fühlt.

Und dieses Wohlgefühl macht aus einem Stück dann auch ein Lieblingsstück für Jahre oder Jahrzehnte. Die Designer haben erkannt, dass es mal wieder an der Zeit ist so zu denken und versuchen nun endlich für uns langjährige Lieblingsstücke zu kreieren, statt Fast-Fashion.


Hochwertige Stoffe und tolle Schnitte machen den Minimalismus aus. (Bild: creative lab – shutterstock.com

Minimalistische Kleidungsstücke:

  • Elegante Handtasche in einer Grundfarbe wie Schwarz, Grau, Beige, Dunkelbau oder Braun
  • Elegante Schuhe in einer Grundfarbe wie Schwarz, Grau, Beige, Dunkelbau oder Braun
  • Weisse Blusen
  • Blazer
  • Trenchcoat
  • Lederjacke
  • Stoffhosen im Marlene-Stil
  • Kleider, unifarben in schlichtem Schnitt
  • Schmale Röcke
  • Langer Faltenrock

Minimalismus – das bedeutet in der Mode und im Bereich Interieur immer auch klare Formen, Purismus, Schlichtheit, keine Schnörkel und keine schrillen Farbkombinationen.

Man kann diese Kleidungsstücke zwar auch Klassiker nennen, aber sie sind viel mehr. Denn sie haben heute andere Schnittformen, extravagant, figurschmeichelnd und sie wirken nicht langweilig oder spiessig.

Minimalismus verzichtet auf zu krasse Muster und Farbkombis. Es lassen sich aber durchaus neue Stücke mit alten kombinieren. Wichtig ist immer, dass die Kleidungsstücke aus guten Stoffen gewählt sind und perfekt sitzen.


Hochwertige Wollstoffe und schöne Naturfarben wie Camel und Beige sind nachhaltig gedacht (Bild: Naletova Elena – shutterstock.com)

Einige Marken, die Minimalismus-Mode anbieten

  • Jil Sander
  • JW Anderson
  • Cos
  • Totême
  • Raey
  • The Row
  • Khaite
  • Arket

Minimalismus ist übrigens seit 2008 gefragt. Seit das Modelabel Céline eine neue Leitung bekam. Phoebe Philo entwarf damals wegweisende Stücke und schaffte ein Umdenken in der Mode.

Minimalismus ist heute aber durchaus luxuriös und das darf er auch sein, denn das Ziel ist ja, die Stücke lange zu behalten. Man findet Inspiration im Web unter den Hashtag #quietluxury.

Allerdings sollte man so ehrlich und fair sein, festzustellen, dass die deutsche Modedesignerin Jil Sander schon immer diesen Stil pflegte. Sie nutzte exklusive Materialien, tolle, klassische Schnitte und Liebe zum Detail. Es war eine cleane Ästhetik, die die individuelle Schönheit der Trägerin unterstrich und die einfach sehr edel wirkte.


Schöne Wollpullover mit tollen Mustern oder Struktur gehören als Basics in den Kleiderschrank und können viele Jahre getragen werden. (Bild: Indira’s work – shutterstock.com)

Zu Jil Sander kamen dann schon vor vielen Jahren die skandinavischen Labels, die lange vor uns hochelegante Alltagskleidung entwarfen aus edlen, fliessenden Stoffen, bei denen der Schnitt im Fokus ist, nicht zu viele schmückende Details. Es war und ist eine absolute Wohlfühlmode, die jeder Frau steht.

Den einzigartigen skandinavischen Stil konnte kaum jemand aus südlicheren Gefilen kopieren, die Nordländer sind ja auch im Möbel-Design führend, weil sie einfach eine bestimmte Lebenseinstellung haben. Das Wohlgefühl und der Komfort stehen an oberster Stelle. Und Form folgt der Funktion. Daher hat man hier immer reduzierte Formen, Grundfarben, aber alles wunderbar harmonisch.

Aktuell gefragte skandinavische Modelabels für Minimalismus sind:

  • Bare Stockholm
  • Babett
  • AyniS
  • Stine Goya
  • Rodebjer
  • Gestuz
  • Holzweiler
  • Tiger of Sweden
  • Mads Nørgaard
  • Blanche
  • Hope
  • Second Female
  • Summery Copenhagen
  • Nümph

Was macht den Scandi-Chic denn aus?

Es muss alles leger und casual wirken. Die Kleidung engt hier weniger ein, als wir es von unserem Strassenbild her kennen. Hautenge Leggings sind eher nicht so scandi… Eher lässig weit geschnittene Hosen zu schmaler Taille und schmalem Pullover. Die Oberteile sind mal eng, mal oversized,

Meist steht der Stoff sehr im Vordergrund, daher muss er unbedingt edel wirken. Das ist Baumwolle und edler Strick in toller Struktur. Die Farben sind oft naturähnlich mit viel Weiss oder Naturfarben. Dazu kommen Grundfarben wie Grün, Grau, Beige, Blau, Braun, Schwarz, Rot. Natürlich tragen auch die Skandinavier mal Gelb, Lila und Rosa. Aber sie kombinieren die Farben dann zurückhaltend.

Im Grunde ist der Stil das Gegenteil von jedem schrillen Street-wear-Look mit vielen Drucken auf  Shirts oder Emblemen auf den Jacken etc. Der ganze Look ist cooler, einheitlicher, aber ohne, dass es bieder und langweilig wirkt. Und genau darin liegt die Schwierigkeit, warum es nicht alle Labels hinbekommen so einen Stil zu kreieren.

Lässig-elegant, alltagstauglich, aber auch für den Abend – das ist typisch für Skandi-Mode. Vor allem aber ist diese Mode auch so bequem, dass Frau und Mann damit direkt lossprinten könnten und sie sehen dabei immer top angezogen aus. Die Schuhe, die man dazu kombiniert, können dicke Treter, modische Sneaker oder eben elegante Pumps sein.


Casual, komfortabel, aber elegant – das ist Scandi-Chic. (Bild: Indira’s work – shutterstock.com)

Meist aber sind auch die Schuhe eher bequem. Scandi-Mode ist halt auch ein Lifestyle, ein Lebensgefühl, das den Skandinaviern wirklich im Blut liegt. Sie wollen es immer komfortabel und hygge haben, eben weil es draussen in der Natur sehr oft kalt und ungemütlich sind. Daher sind sie Meister im Einrichten und Möbel Entwerfen.

Und dieses Talent hört natürlich beim Mode-Design nicht auf! Man will sich den ganzen Tag kuschelig wohlfühlen, nicht eingeengt, aber doch körperbetont und schick. Besonders erstaunlich ist die Selbstverständlichkeit der Schnitte. Zusammengefasst kann man sagen, es ist eine Mode, die für Menschen gemacht wird, weniger um zu beeindrucken.

Der Minimalistische Kleiderschrank – Umdenken für die Umwelt

Jeder sollte anfangen sich Kleidungsstücke zu kaufen, die man lange Jahre tragen kann. Das sind hochwertige Basics aus guten Stoffen. Damit der Stil nicht langweilig wird, kann man seine Basics jederzeit mit modischen Einzelteilen kombinieren, etwa neuen Sneakers, trendigen Uhren und Taschen.

Meist sind minimalistische Kleidungsstücke unifarben, aber man kann sich auch an Muster und bunte Sachen wagen, wenn man sich sicher ist, dass man diese viele Jahre sehen mag. Abstand nehmen sollte man dann von zu auffälligen, extravaganten Styles, die man eh nicht häufig trägt.


Minimalismus setzt auf Qualität, schöne Farben und Schnitte. (Bild: Indira’s work – shutterstock.com

Minimalismus kann sehr viel Spass machen! Mit der Zeit hat man einen guten Fundus an Stücken, die man untereinander perfekt kombinieren kann. Besonders, wenn man auf harmonierende Farben achtet. Sehr einfach ist es zum Beispiel mit diesen Farben im maritimen Stil: Weiss, Dunkelblau, Rot, Grau.

Dunkelblau ist eh eine sehr geschickte Wahl. Denn es wirkt weicher als schwarz und passt in jede Jahreszeit. Dunkelblau lässt sich sehr gut kombinieren und es schmeichelt jedem Teint und jeder Haarfarbe. Ein dunkelblauer Blazer passt zu jedem förmlichen und festlichen Anlass. Er kann über helle Sommerkleider getragen werden, genauso wie zu Jeans oder zu ebenfalls dunkelblauen Stoffhosen plus Bluse.

Man darf für minimalistische Mode ruhig mehr Geld ausgeben, denn sie soll viele Jahre halten und viele Jahre Spass machen.



 

Titelbild: indira’s work – shutterstock.com

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Mehr zu J. Florence Pompe

J. Florence Pompe hat Germanistik und Pädagogik studiert und ist seit 2010 hauptberufliche Texterin.
Als echter Wordpress-Fan führt sie mehrere eigene Blogs und Magazine und natürlich Kundenblogs.
Stets am Puls der Zeit und neugierig auf Trends und neue Erkenntnisse widmet sie sich vielen verschiedenen aktuellen Themen.
Ihre persönliche Leidenschaft gehört allem Kreativen: Kunst, Musik, Mode, Design.

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