Lippenstift – wie Sie in der dunklen Jahreszeit Farbe bekennen
Lange vorbei sind die Zeiten, als ein Lippenstift als unanständig, ja sogar obszön galt. In unserer Zeit ist er ein absolutes Beauty-Must-have. Und sowohl Farbauswahl als auch Texturen lassen keine Wünsche mehr offen. Seine Beliebtheit kennt keine Grenzen: Weltweit werden pro Minute ca. 20 Lippenstifte verkauft. Und an grauen, tristen Tagen sind es statistisch gesehen sogar noch mehr.
Um dem Winterwetter zu trotzen, sind kräftige, leuchtende Töne genau das Richtige. Wir verraten, welchem Typ welche Farbe am besten steht und welche Trendtöne die dunkle Jahreszeit aufhellen.
Kleopatra lässt grüssen
Schon im alten Mesopotamien schminkten sich Frauen die Lippen, in Ägypten waren Kleopatra und Nofretete nicht nur für ihre dunkel umrandeten Augen, sondern auch für ihren verführerisch roten Mund bekannt. Hierzulande wurde das Betonen der Lippen während des Barocks sehr populär, wobei die Farbe durch das gleichzeitig blass geschminkte Gesicht besonders hervorgehoben wurde.
Die Herstellung der färbenden Cremes blieb jedoch eine echte Herausforderung. 1883 wurde auf der Weltausstellung in Amsterdam das erste lippenfärbende Produkt in fester Stiftform präsentiert. Nach anfänglicher Kritik und Skepsis angesichts der damals als anzüglich geltenden roten Lippen und der hohen Preise verhalfen französische Stars und Sternchen dem Lippenstift bald zu wachsender Popularität. Bald wurde er nicht mehr nur in dünnem Seidenpapier eingewickelt, sondern in einer praktischen Metallhülse und zum Herausdrehen angeboten. Dadurch konnte er nun auch in der Handtasche aufbewahrt und die Farbe auch unterwegs schnell aufgefrischt werden.
Inzwischen ist der Lippenstift das beliebteste Beauty-Produkt, präsentiert sich kussecht oder glossy, matt oder glitzernd, in dezenten Farben oder knallig – und bietet jeder Krise die Stirn: Auch in schwierigen Zeiten wie Rezessionen verzichten Frauen nicht darauf, sich einen neuen Lippenstift zu gönnen.
Hast du Töne?
Um die perfekte Lippenstiftfarbe zu finden, muss erst einmal der Hautunterton bestimmt werden: Schimmern die Venen an der Innenseite des Handgelenks bläulich, ist der Unterton kühl, bei grünlichem Durchscheinen warm.
Helle, kühle Hauttypen – oftmals Wintertypen – bringen dank kräftiger Lippenstifte mit blauem Unterton satte Farbe in die grauen Monate. Kühles Weinrot, strahlendes pinkes Magenta oder dunkle Pflaume stehen ihrem Schneewittchen-Teint nicht nur perfekt, sondern lassen nebenbei auch die Zähne weisser scheinen.
Hellere Hauttypen mit warmem Unterton setzen dem wolkenverhangenen Himmel dagegen lieber wärmere, nicht allzu grelle Töne wie Himbeer- oder Erdbeerrot entgegen. Diejenigen mit dunkler und sehr dunkler Haut bringen ihren Kussmund dafür mit Lippenstiften auf braunfarbiger Basis sowie solchen mit einem Hauch Magenta oder Violett am schönsten zur Geltung, bei einem Olivstich schmeichelt der Trägerin beispielsweise kräftiges Weinrot.
Auftrag ausgeführt! Die perfekte Vorbereitung für einen gelungenen Farbauftrag bildet ein sanftes Lippenpeeling, das für eine „glatte Grundlage“ sorgt. Neben dem Lippenstift kommt dann auch Lipliner zum Einsatz – gerade bei dunklen Farben ist dies wichtig, damit sie nicht unschön fransig „auslaufen“. Ist der Lipstick nicht an sich schon cremig oder glossig, kann anschliessend noch ein Tupfen Gloss oder ein Pflegestift auf die Lippen gegeben werden.
Voll im Trend
Schon Burcu Koc (Junior Manager Trends & Innovation, cosnova GmbH) verriet in einem Gespräch zum Thema, dass trendy Lippen mit tiefroten Nuancen und beerigen Tönen verführen. Ein besonders angesagter Rotton ist ausserdem Marsala: Die an edlen Likörwein erinnernde Pantone-Farbe erobert gerade die Beauty-Szene – und passt in den Herbst- und Wintermonaten besonders gut.
Artikel von: beautypress.de
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