Krankenkasse Schweiz: Höchster Prämienanstieg seit 2010
Agentur belmedia Publi-Artikel
Jede Krankenkasse in der Schweiz finanziert Spitäler, Labortechnik, Versorgung mit Medikamenten und Praxisausstattung für Untersuchungen über die Prämien ihrer Versicherten.
Die Kosten unterscheiden sich jährlich, und sie werden immer höher. Dies zieht verschieden starke Prämienerhöhungen nach sich. Nach eher geringen Anstiegen in den Jahren seit 2010 sollen die Patienten nun laut Blick.ch für 2015 4,5 % mehr bezahlen. Verkündet hatte den Anstieg der Schweizer Krankenkassen-Dachverband Santésuisse.
Im Mittel ist dies eine normale Erhöhung, beruhigt der Dachverband
In den Spitzenjahren der Prämienerhöhungen kassierten Schweizer Krankenkassen bis zu 9 % mehr als in den Vorjahren. Seit dem Jahr 2010 bleiben die Erhöhungen mit 1,5 bzw. 2,2 % dagegen „moderat“. Somit sind die 4,5 % Erhöhung für 2015 im langjährigen Mittelwert keinesfalls Spitzenerhöhungen, beruhigt Santésuisse. Als Begründung für die höheren Kosten der Krankenkassen wird unter anderem genannt, dass ambulante Leistungen intensiver in Anspruch genommen wurden, sowohl in der Arztpraxis als auch im Spital. Hinzu komme die Finanzierung der Spitäler über die Prämienbeiträge der Krankenversicherten. Die Prämienentwicklung kann sich prozentual pro Kanton und Krankenkasse unterschiedlich auswirken.
Die Idee einer Prämiensenkung setzt sich nicht durch
Die Prämienerhöhung zur Krankenkasse mag Anreiz für die Volksinitiative „öffentliche Krankenkasse“ gewesen sein, eine Veränderung der Prämienentwicklung anzustreben. Am 28. September 2014 wird darüber abgestimmt. Doch bislang gibt es harsche Kritik aus verschiedenen Richtungen. Auch die Patienten fühlen sich im bisherigen, wenn auch recht teuren, System der privaten Schweizer Krankenkassen (derzeit gibt es 61) wohler als mit dem Gedanken an die „Einheitskasse“. Das Argument, damit könnten Kosten eingespart werden und somit Prämien sinken, ist durch kantonsübergreifende Rechenbeispiele schon widerlegt. Einzig die prozentualen Anstiege mit Spitzenwerten um 9 % oder dem diesjährigen Wert von 4,5 % könnten dadurch etwas „milder“ ausfallen. Bleibt die Frage, ob die bisher gute medizinische Versorgung dabei für alle Bevölkerungsgruppen erhalten bleiben kann und würde.
Eine Krankenkasse für die Grundversorgung, 61 für die Zusatzleistungen?
Prämienanstiege variieren je nach der privaten Krankenkasse in der Schweiz und je nach dem speziellen Versicherungsvertrag. Denkbar ist es, für die Grundversorgung künftig einen Einheitsbetrag, unabhängig von Gesundheitszustand, Alter und Kanton einzuführen. Dann allerdings könnten die Prämien für Zusatzleistungen von jeder Krankenkasse individuell berechnet werden. Für die allgemeine Betreuung der Patienten entstehen auf diese Weise Unterschiede, die sicher keine bessere Versorgung bedeuten und die auf die künftigen Prämienentwicklungen wegen der grossen Wettbewerbsfreiheit eher verteuernd wirken würden.
Jung, gesund und teuer –diese Bevölkerungsgruppen zahlen die höheren Prämien für die Krankenkasse
Santésuisse, der Schweizer Krankenkassen-Dachverband, rechnet vor allem mit einem starken Prämienanstieg für junge Erwachsene. Dies ist statistisch der allgemeine Trend. Ebenfalls dürfte es keine einheitliche Entwicklung hinsichtlich der verschiedenen Versicherer in den einzelnen Kantonen und bei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Land geben. Die 4,5 % sind demnach ein Mittelwert, der durchaus niedriger, aber eben auch höher ausfallen kann. Beschlossen werden die Erhöhungen für die Prämienentwicklung 2015 im September 2014.
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