Körperliche Fitness – besonders hilfreich bei Stress im Beruf

Gerade bei hoher Stressbelastung im Beruf ist es ratsam, körperlich aktiv zu bleiben und sich fit zu halten. Das ist das Ergebnis von Forschungen, die Sportwissenschaftler an der Universität Basel gemeinsam mit Kollegen aus Schweden betrieben haben. So lässt sich Gesundheitsrisiken und Beeinträchtigungen wirksam vorbeugen.

Psychosozialer Stress ist einer der wichtigsten Faktoren für Erkrankungen im Beruf. Er zeigt sich unter anderem in Form von eingeschränktem seelischen Wohlbefinden und vermehrten depressiven Symptomen. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauf-Problemen, die sich in hohem Blutdruck oder einem ungünstigen Blutfettprofil zeigen. Gute Fitness wirkt sich dagegen entsprechend positiv aus.

Körperlich aktive Gestresste haben bessere Werte

Die Daten der im US-Fachblatt „Medicine and Science in Sports and Exercise“ publizierten Studie zeigen, dass eine hohe Fitness vor allem dann Schutz bietet, wenn berufstätige Personen bei der Arbeit ein hohes Mass an Stress wahrnehmen. Dafür nahmen die Forscher die Fitness von knapp 200 schwedischen Arbeitnehmern – 51% Männer, Durchschnittsalter 39 Jahre – mithilfe eines sogenannten Fahrradergometer-Tests auf. Zudem erfassten sie verschiedene bekannte kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Blutdruck, Body-Mass-Index, Cholesterol, Triglyceride und Glykohämoglobin. Die Teilnehmer wurden schliesslich gebeten, über ihr aktuelles Stressempfinden Auskunft zu geben.

Die Studie des Departements für Sport, Bewegung und Gesundheit (DSBG) der Universität Basel, des Institute of Stress Medicine sowie des Sahlgrenska University Hospital in Göteborg weist nach, dass gestresste Personen in den meisten kardiovaskulären Risikofaktoren höhere Werte aufweisen. Weiter liess sich bestätigen, dass die kardiovaskuläre Fitness mit nahezu allen Risikofaktoren in Verbindung steht, wobei die Risikofaktoren bei körperlich Aktiven weniger hoch ausgeprägt sind.

Fitness wirkt sich bei Stress stärker aus

Erstmals haben nun die Forscher nachgewiesen, dass der Zusammenhang zwischen subjektiver Stresswahrnehmung und kardiovaskulären Risikofaktoren durch die Fitness sozusagen moderiert wird. Mit anderen Worten: Bei den gestressten Mitarbeitern waren die Unterschiede zwischen Personen mit hohem, mittlerem und tiefem Fitnessniveau besonders hoch ausgeprägt.

So übersteigen beispielsweise bei hoher Stressbelastung die LDL-Cholesterol-Werte den klinisch relevanten Grenzwert, wenn Arbeitnehmer ein niedriges Fitnessniveau aufweisen – nicht aber bei Personen mit hoher Fitness. Bei geringer Stressbelastung wurden dagegen weitaus geringere Differenzen zwischen den Fitnessniveaus beobachtet.

Für aktiven Lebensstil

„Diese Befunde sind vor allem deshalb wichtig, weil Menschen gerade bei Stress dazu neigen, sich weniger häufig körperlich aktiv zu betätigen“, sagt Prof. Dr. Markus Gerber von der DSBG-Abteilung Sport und Psychosoziale Gesundheit an der Universität Basel. Weiter besitze die Studie direkte Implikationen für die Therapie und Behandlung stressbezogener Erkrankungen.

 

Artikel von: Universität Basel
Artikelbild: Bojan Milinkov – shutterstock.com

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