Kein Stress mit Spliss
Traurig, aber wahr: Beinahe 40 % aller 17- bis 34-Jährigen haben mit Spliss zu kämpfen. Genauer gesagt, leiden ihre Haare: Denn die gespaltenen Enden bereiten langem Haar ein trauriges Ende.
Tatsache ist aber auch, dass sich diese Form des Haarbruchs mit dem richtigen Pflegeprogramm ganz einfach vermeiden lässt. Fragen zum Thema Spliss? Haarexperten Bettina Schupp (GUHL), Sacha Schütte (Pantene Pro-V) und Maiken Arndts (Dove) geben wertvolle Tipps und verraten, wie sich dieses unschöne Phänomen umgehen lässt.
Haarspalterei – das sind die Gründe
Spliss wird vom englischen Verb to split (sich teilen) hergeleitet und leider ist hier die Etymologie auch Programm: Haarenden, die besonders stark strapaziert wurden, werden trocken und rau, zerfasern leicht und spalten sich schliesslich auf.
Sacha Schütte kennt aus seiner langjährigen Erfahrung als Haarexperte die Gründe für Spliss ganz genau: „Neben der genetischen Veranlagung für Spliss sind es vor allem mechanische Belastungen, die splissiges Haar verursachen. Dies geschieht z. B., wenn die Haare ständig auf der Schulter aufliegen, durch Reibung an der Kleidung oder dem Kopfkissen, durch Haarbänder oder zu starkes Ziehen beim Kämmen und Bürsten.
Aber auch chemische Beanspruchung, wie zu heisses Fönen oder Blondieren, können zum Spliss beitragen.“ Erste „Symptome“ äussern sich in Form von sprödem, stumpfen Haar, das sich strohig anfühlt und seinen natürlichen Glanz verloren hat. „Betroffen sind vorwiegend Frauen mit langen Haaren, deren Spitzen auf Dauer mehr belastet werden“, so Maiken Arndts.
Starke Hitze vermeiden
Um Haar und Kopfhaut zu schonen, sollte stets nur lauwarmes Wasser eingesetzt und ein besonders mildes Shampoo mit wenig Tensiden, also waschaktiven Substanzen bzw. Schaumbildnern, benutzt werden, da diese das Haar oft austrocknen. Shampoos mit intensiv feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie z. B. Kokosöl eignen sich besonders gut, da sie das Haar regenerieren und die aufgeraute Schuppenschicht wieder glätten.
Die beste Methode zum Trocknen der Haare ist das Lufttrocknen, aber wenn es einmal doch „heiss hergehen“ muss, sorgt ein Diffusor auf dem Fön dafür, dass sich die Haare nicht zu stark aufheizen und weniger belastet werden.
Das kann man seinem Haar Gutes tun
Sacha Schütte rät dazu, bei splissanfälligem Haar generell auf intensive Pflege zu setzen, damit die Haare ihre Widerstandkraft behalten und nicht austrocknen. „Damit Spliss gar nicht erst entsteht, sollte man verstärkt auf Prophylaxe setzen, denn die richtige Pflege kann vorbeugend vor diesen „haarsträubenden“ Umständen wirken.
Dabei sollten die Haare immer mit einer Systempflege bestehend aus Shampoo, Pflegespülung und einmal in der Woche einer Intensivkur anstatt eines Conditioners gepflegt werden“, empfiehlt der Experte. Diese enthalten wertvolle Öle und Pflegestoffe wie beispielsweise Avocadoöl oder Aloe Vera, die das Haar intensiv pflegen und vor Feuchtigkeitsverlust bewahren. Beim Frisieren sorgen spezielle Sprays für den nötigen Hitzeschutz: Sie schützen das Haar beim Stylen mit dem Glätteisen oder Lockenstab bei Temperaturen bei bis zu 200 Grad und versorgen es ausserdem mit Feuchtigkeit.
Vorbeugen ist besser als abschneiden
Traurig, aber wahr: „Pflegeprodukte können Spliss vorbeugen und auch bewirken, dass das Haar wieder gesünder aussieht. Langfristig hilft aber leider nur Abschneiden“, weiss Bettina Schupp. Regelmässiges Spitzenschneiden in einem Abstand von etwa vier Wochen ist eine gute Möglichkeit, Spliss gar nicht erst entstehen zu lassen.
Eine heisse Angelegenheit ist wortwörtlich die Behandlung mit der heissen Schere: Im Gegensatz zum herkömmlichen Haarschnitt soll die Hitze die Haarspitzen versiegeln. Der Effekt dieser Methode ist jedoch umstritten: So gehen nebst den Haarspitzen selbst auch hier die Meinungen auseinander…
Artikel von: beautypress.de
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