Individuelle Haarfarbe finden und typgerecht kolorieren – so funktioniert es

Die meisten Frauen in der Schweiz färben sich mittlerweile die Haare; häufig wissen sie jedoch nicht, welche Farbe ihrem individuellen Typ entspricht. Dabei gilt: Erst wenn die richtige Farbe gefunden wurde, wird aus der Kolorierung wirklich ein gelungenes Haarbild!

Gefärbte Haare wirken nur dann gepflegt und schön, wenn der ausgesuchte Farbton gut zum Teint des Anwenders sowie zum restlichen Erscheinungsbild passt. Dabei ist vor allem zu berücksichtigen, ob man zum warmen oder zum kalten Farbtyp gehört. Ist anhand dieser Klassifizierung schliesslich eine Farbauswahl erfolgt, kommt es auf die richtigen Produkte und vor allem auf eine sorgfältige Anwendung der Koloration an. Wenn dabei alle wichtigen Faktoren bedacht werden, stimmt am Schluss auch das Ergebnis!

Individuelle Wunschhaarfarbe finden

Bei der Suche nach der favorisierten Haarfarbe gilt als erster Anhaltspunkt ein Blick auf die Packung des Färbemittels sowie die Begutachtung der beigefügten Vorher-nachher-Fotos; allerdings schätzen viele Anwender ihre eigene Haarfarbe zu dunkel ein, was häufig zu Fehlentscheidungen führt.

Um den eigenen Farbtyp erkennen zu können, sollte man zuerst feststellen, ob man grundsätzlich zur hellen oder zur dunklen Kategorie gehört. Für den warmen Farbtyp ist ein gelber Unterton sowohl in der Haut als auch in den Haaren charakteristisch; bei Schmuck greift man dann instinktiv häufig zu Goldtönen. Zu diesem Typ passen ideal kupferige und goldene Nuancen sowie satte Brauntöne, zum Beispiel Schokolade oder Kastanie.

Wer hingegen dem kalten Farbtyp angehört, zeigt einen blauen oder rosigen Unterton, strahlendes Augenweiss und manchmal zusätzlich klare blaue Augen. Wer zum kühlen Typ gehört, bevorzugt meist Silberschmuck; hier passen vor allem die Farbe Weissblond und alle Aschtöne sowie dunkle Rottöne und Hellbraun. Mittlerweile sind jedoch auch Produkte im Handel, die Farben für beide Typen miteinander kombinieren.

Intensivtönung versus Koloration

Obwohl sich Koloration und Intensivtönung in verschiedenen Punkten voneinander unterscheiden, liegt beiden dasselbe Prinzip zugrunde: Die Farbe öffnet die Schuppenschicht, damit die Farbpigmente in das Haar gelangen. Allerdings ist die Wirkung bei der Intensivtönung etwas abgeschwächt, so dass die Farbe nach maximal 24 Haarwäschen wieder verblasst. Jedoch wirkt sich diese Variation gleichzeitig weniger strapaziös auf die Haare aus als eine Koloration, die länger hält. Die Intensivtönung stösst jedoch durchaus auch an ihre Grenzen: So ist das Produkt grundsätzlich nicht in der Lage, die Haare aufzuhellen oder solche zu überdecken, die einen Grauanteil von mehr als 50 % aufweisen. Ideal ist die Intensivtönung deshalb vor allem, wenn man einen Farbton einfach einmal ausprobieren möchte.

Kopfhaut und Haare auf die Koloration vorbereiten

Damit die Koloration besonders gut und nachhaltig wirkt, müssen die Haare im Vorfeld optimal vorbereitet werden. Zu diesem Zweck sollte man etwa vier Tage vor dieser Massnahme auf das Waschen der Haare verzichten; in dieser Zeit baut sich die natürliche Fettschicht im Haar auf, die während der Koloration wie ein Schutzfilm wirkt. Ausserdem hat es sich als sinnvoll erwiesen, nach einer chemischen Behandlung etwa vier Wochen zu warten, bevor die Haare gefärbt werden; auf diese Weise können zusätzliche Strapazen vermieden werden. Vor allem sollte jedoch bedacht werden, dass bei bereits koloriertem Haar die Färbung nur in dunklere Richtung problemlos funktioniert.


Auftragen der Koloration. (Bild: Africa Studio / Shutterstock.com)
Auftragen der Koloration. (Bild: Africa Studio / Shutterstock.com)


Auftragen der Koloration

Grundsätzlich trägt man die ausgewählte Farbe zügig und gleichmässig auf das Haar auf. Dabei sollte man im Abstand von drei Zentimetern einen Scheitel ziehen und die Farbe anschliessend jeweils in den Ansätzen verteilen. Erst wenn sich die Farbe komplett in diesen Bereichen befindet, wird der Rest in die Spitze gekämmt. Vor allem, wenn die Haare nachgefärbt werden, sollte man darauf achten, dass die Haarlängen nur kurz von der Farbe bedeckt sind; die Haarspitzen sind meist besonders angegriffen und nehmen aus diesem Grund die Koloration stärker auf als die restlichen Haare. Wer hier besonders kräftig färbt, riskiert ein Ungleichgewicht in der Gesamtfarbe.

Vorsicht beim Frisieren! Frisch nach dem Färben sollte möglichst kein Lockenstab oder Glätteisen Einsatz finden, weil die Haare noch zu empfindlich sind.

Schutz der Koloration vor dem Verblassen

Insbesondere eine Koloration hält in der Regel lange vor und wächst natürlicherweise heraus. Wird das Haar allerdings nicht sorgfältig gepflegt, kann die Farbe bereits zu einem früheren Zeitpunkt verblassen; um diesen Prozess zu verhindern, hat es sich bewährt, Pflegeprodukte speziell für koloriertes Haar zu verwenden, zum Beispiel Shampoo und Spülung. Solche Pflegemittel enthalten zusätzlich feine Filterpartikel, die Pigmente im Haar halten, indem sie sich um diese herumlegen. Besonders hochwertige Produkte sind zusätzlich mit einem UV-Filter ausgestattet. Insbesondere in der ersten Zeit nach der Kolorierung sollte das Haar zudem vor Strapazen geschützt werden, zum Beispiel durch eine Behandlung mit dem Glätteisen, dem Lockenstab oder einem heissen Föhn. Wer dennoch nicht ganz auf solche Stylinghilfen verzichten kann, sollte zusätzlich einen Schaumfestiger wählen, der mit einem Hitzeschutz ausgestattet ist.

Wer seine Haarfarbe individuell und typgerecht aussucht, die Koloration richtig aufträgt und anschliessend seine Haare optimal pflegt, kann sich dann über einen frischen und anhaltenden Effekt freuen.

 

Oberstes Bild: © Vagengeim – Shutterstock.com

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Mehr zu Lara Marie Balzer

Lara Marie Balzer hat den Beruf der Pharmazeutisch-technischen Assistentin mit den Zusatzqualifikationen "Ernährungsberatung" und "Ganzheitliche Medizin/Naturheilkunde" erlernt und mit großer Freude mehrere Jahre in einer naturheilkundlich orientierten Apotheke gearbeitet, bevor sie ein Studium begann (Lehramt Chemie und Religion).

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