Herzinfarkt bei Frauen: Fakten, die Sie kennen sollten!

Männer sind anders. Frauen auch. Diese Aussage trifft auf viele Lebenslagen zu. In diesem Artikel geht es nicht um Beziehungen und „Geschlechterkrieg“, sondern um ein noch viel ernsteres Thema: um den Herzinfarkt bei Frauen.

Leider wird immer noch angenommen, dass der Infarkt Männersache sei und höchst selten mal eine Frau beträfe. Es ist aber eine Tatsache, dass nicht nur bei Männern Schlaganfall und Herzinfarkt zu den häufigsten Todesursachen zählen. Jedoch sehen die Risikofaktoren und Warnzeichen bei Frauen anders aus.

Lesen Sie bitte weiter und teilen Sie diese Informationen auch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen!

Sobald eine Frau in die Wechseljahre kommt, hat sie ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Warum ist das so? Östrogene, die weiblichen Geschlechtshormone, schützen vor Herz- und Kreislauferkrankungen. Mit den Wechseljahren beginnt der Östrogenspiegel zu sinken, womit der Schutz deutlich abnimmt. Frauen ab mittlerem Alter sterben rund 13-mal häufiger an Herzinfarkt oder Schlaganfall als an Brustkrebs!

Bluthochdruck und Übergewicht stellen ein weiteres Risiko dar. Studien besagen, dass Bluthochdruck unbehandelt zu rund 30% mehr Schäden an den Gefässen und Herzen von Frauen führen als denen von Männern. Das heisst: Bluthochdruck sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden, bei Frauen ist eine Behandlung unbedingt angesagt! Das ist aber noch nicht alles: Auch Nikotin und Alkohol schadet Frauenherzen mehr. Ein Viertelliter Bier oder ein Glas Wein schadet nicht, natürlich darf es an einer Feierlichkeit auch mal ein Gläschen mehr sein. Dies sollte jedoch eine Ausnahme bleiben.

Zigaretten bremsen das Östrogen aus. Bei jüngeren Frauen ist das Rauchen die Hauptursache für Herzerkrankungen. Ältere erhöhen durch Nikotin ihr Infarktrisiko zusätzlich. In Verbindung mit der Antibabypille steigt das Risiko auf das 20-Fache an! Die Meinung der Ärzte geht bezüglich Rauchen und Hormontherapie während der Wechseljahre auseinander. Während manche vermuten, dass Nikotin die Wirkung der Präparate nicht beeinflusst, warnen andere davor. Deshalb kann hier keine verlässliche Aussage gemacht werden. Am besten besprechen Sie die Situation, falls Sie Raucherin sind, mit Ihrer Frauenärztin.

Nur jede 3. Frau zeigt bei einem Infarkt die gleichen Symptome wie ein Mann! Meistens gibt es schon Tage oder Stunden vor dem Infarkt Hinweise, welche allerdings nicht leicht einzuordnen sind. Gerade Frauen denken meistens an Verspannungen, beginnende Erkältung, verdorbenen Magen, Rückenschmerzen und allgemeine Überlastung und wissen die Beschwerden nicht zu deuten. Dadurch geht viel wertvolle, lebensrettende Zeit verloren! Frauen neigen dazu, sich um andere zu sorgen und bei Unwohlsein zum Arztbesuch zu raten, sich selbst jedoch nicht ernst genug zu nehmen. Nehmen Sie folgende Symptome keinesfalls auf die leichte Schulter:

  • Plötzliche Atemnot und starke Müdigkeit mit kaltem Schweiss und eventuell Erbrechen
  • Brennende, beklemmende, drückende Schmerzen in Brust und Hals, die länger als zehn Minuten anhalten
  • Kommt Todesangst hinzu, ist sofort der Notarzt zu rufen! (Rufnummer 144)
  • Strahlt der Schmerz über den gesamten Brustraum in Schultern, Arm, Bauch, Kiefer sowie Hals und treten eventuell zusätzlich noch starke Kopfschmerzen auf, sind dies auch ernst zu nehmende Warnzeichen!

Jede Minute zählt! Bis Frauen mit einem Infarkt ins Krankenhaus eingeliefert werden, vergehen durchschnittlich etwa 20 Minuten mehr als bei Männern! Deshalb ist es enorm wichtig, dass jeder weiss, wie hoch das Risiko für Frauen ist, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erleiden.


Herzinfarkt und Schlaganfall sind auch bei Frauen die häufigste Todesursache. (Bild: Pressmaster / Shutterstock.com)
Herzinfarkt und Schlaganfall sind auch bei Frauen die häufigste Todesursache. (Bild: Pressmaster / Shutterstock.com)


Es kann vorkommen, dass Herzinfarkte erst im Nachhinein erkannt werden. Die Anzeichen können nicht zugeordnet werden und die Patientin meint, dass sie sich den Magen verdorben oder einen Virus eingefangen hat. Sie nimmt die plötzlich heftigen Beschwerden, welche sich auch unbehandelt wieder bessern, nicht ernst. In dem Fall wird von einem „stummen“ Infarkt gesprochen. Bitte lassen Sie sich, auch wenn Sie sich nach diesen Symptomen wieder besser fühlen, so bald wie möglich gründlich untersuchen!

Nach all diesen Fakten lesen Sie nun bitte, was Sie tun können, um das weibliche Herz zu stärken und zu schützen:

In einer Zeitschrift war neulich zu lesen, nicht mal jede 3. Schweizer Frau würde regelmässig Sport treiben. Der Mangel an Bewegung wird, neben den oben genannten Faktoren, als einer der Hauptgründe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen genannt. Deshalb lautet die erste Empfehlung: Bewegen Sie sich mehr! Finden Sie eine Sportart, die Ihnen Spass macht, Walken, Velofahren, Joggen, Wandern ist Schwimmen sind ideal. Wichtig ist, dass Sie sich nicht überanstrengen! Von 0 auf 100 wäre ganz schlecht, fangen Sie, vor allem wenn Sie sich lange nicht mehr sportlich betätigt haben, gemütlich an und steigern Sie sich allmählich. Es gibt in jeder Gemeinde Turnvereine und Gruppen, denen man sich anschliessen kann. Gemeinsam sporteln macht mehr Spass!

Auch ein Hund tut Ihrer Gesundheit gut! Er zwingt sie täglich zu Spaziergängen an der frischen Luft und sorgt für viele Glücksmomente. Es ist wichtig, dass Sie ausgeglichen und glücklich durchs Leben gehen. Stress, Zorn und Streit sind Gift für Ihren Körper! Gönnen Sie sich ab und an eine Massage, verreisen Sie, gehen Sie Ihren Hobbys nach. Ausserdem ist eine vollwertige, abwechslungsreiche Ernährung sehr wichtig. Eine Studie aus Schweden meldete vor kurzem, dass eiweissreiche Diäten sowie kohlenhydratarme Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen anheben!

Eine Ernährungsberaterin kann Ihnen einen Ernährungsplan, abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse und Ihr Leben, zusammenstellen. Auch auf unserer Seite finden Sie in der Kategorie „Ernährung“ interessante und wertvolle Tipps.

 

Oberstes Bild: © Dalibor Zivotic – Shutterstock.com

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