Harte Schale, weisser Kern – Kokosöl als Schönheitselixier
VON Kerstin Birke Allgemein Ernährung
Sicherlich spielt die Ernährung mit viel frischem, sonnengereiftem Obst, Gemüse, Seefisch und Meeresfrüchten eine entscheidende Rolle. Ein weiterer wichtiger Faktor ist jedoch definitiv ein spezielles Hautpflegeprodukt, welches in tropischen Gegenden traditionell aus der Frucht der Kokospalme gewonnen wird: das Öl der Kokosnuss.
Das kulinarische Geheimnis der Kokosnuss
Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Begriffe Kokosnuss, Kokosfett oder Kokosöl in der Schweiz gedanklich immer mit etwas Essbarem in Verbindung gebracht wurden. Kein Wunder. Nachdem immer mehr Kokosnüsse nach Europa importiert und damit die exotischen Früchte immer bekannter wurden, schätzten zunehmend mehr Gesundheitsbewusste und Geniesser vor allem den exotischen Geschmack der Kokosmilch und Kokosraspeln sowie die wertvollen Inhaltsstoffe, wie Fett, Eiweiss, Mineralstoffe und Vitamine.
Neben den begeisterten Anhängern gibt es jedoch inzwischen auch eine grosse Anzahl von Kritikern. Sie verweisen darauf, dass Kokosfett hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren besteht und mit immerhin neun Kilokalorien je Gramm zu Buche schlägt.
Sicher ist allerdings, dass Kokosfett extrem hitzestabil ist und sich deshalb hervorragend zum Anbraten eignet. Ausserdem enthält das weisse Fruchtfleisch der Tropenfrucht viele Mineralstoffe, wie Kalzium und Magnesium, sowie physiologisch wichtige Spurenelemente, wie Zink und Eisen. Auch Eiweiss und die Vitamine B und E sind reichlich enthalten. Nicht zu vergessen: Ob Kokosfett zum Kochen oder Braten, Kokosnussmilch zum Verfeinern von Sossen, Kokosraspeln als Zugabe zum Müsli oder Kokosmehl zur Herstellung von ballaststoffreichen, glutenfreien Backwaren – alle Produkte überzeugen durch ihren aromatischen, vollmundigen Geschmack.
Im Dienste der Schönheit: Südsee-Feeling aus dem Glas oder Tiegel
Zum Glück spielen Kalorien & Co. bei der äusserlichen Anwendung von Kokosölprodukten keine Rolle. Dabei verfügt das Kokosöl über erstaunliche Beauty-Talente. Weil es sich ausserdem um ein Naturprodukt ohne jegliche Zusätze handelt, kann man diese auch sehr entspannt geniessen. Kokosöl zieht sehr schnell in die Haut ein und spendet gleichzeitig viel Feuchtigkeit. Aufgrund des hohen Anteils an Fettsäuren und Vitaminen bekommt die Haut bereits nach wenigen Anwendungen eine spürbar glattere Struktur und fühlt sich seidenweich an.
Kokosöl verfügt darüber hinaus über einen hervorragenden Reinigungseffekt. In Verbindung mit Wasser entwickelt es einen aromatisch duftenden und pflegenden Schaum. Kein Wunder also, dass Kokosöl heute auch zunehmend Verwendung in naturkosmetischen Produkten, wie Duschgels oder Shampoos, findet.
Kokosöl fürs Gesicht und den gesamten Körper
Obwohl es stark rückfettend wirkt, hinterlässt Kokosöl keinen Film auf der Haut. Es zieht sehr schnell ein. Gerade für Personen, die unter trockener, rauer oder gar schuppender Haut leiden, ist es ideal. Hautärzte empfehlen ihren Akne-Patienten oftmals, Kokosöl vor dem Schlafengehen aufzutragen. Es besitzt nämlich antibakterielle Eigenschaften, die mittlerweile sogar wissenschaftlich bestätigt sind. Sofern natürliches Kokosöl (am besten in Bio-Qualität) verwendet wird, sind keinerlei Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen zu befürchten.
Bei Raumtemperatur bekommt das ansonsten recht feste Öl eine cremige Konsistenz. Sobald es noch wärmer wird, wie beispielsweise während des Verreibens zwischen den Handflächen, schmilzt es. Man kann es nun problemlos, ähnlich wie eine Bodylotion, auf den gesamten Körper aufgetragen. Wer das unmittelbar nach einem entspannenden Bad oder einer Dusche probiert, wird sich noch lange an den feinen, exotischen Duft, der regelrechtes Südsee-Feeling verbreitet, erinnern. Leider verfliegt dieser Duft, nachdem das Öl in die Haut eingezogen ist, relativ schnell.
Der besondere Tipp: Kokosöl eignet sich hervorragend als „Make-up-Entferner“. Dazu ein wenig geschmolzenes Öl auf ein entsprechendes Pad geben und sanft über Augen, Wangen, Mund usw. streichen. Nebenbei wird die Haut sogar noch wunderbar gepflegt.
Haarpflege mit Kokosöl
Hier erweist sich das Naturprodukt als Multitalent. So kann man beispielsweise vor dem Haarewaschen eine kleine Menge Kokosöl in die strapazierten Spitzen einmassieren. Einige Minuten einwirken lassen, dann wie gewohnt waschen. Es ist auch möglich, den gesamten Haarschopf mit dem Öl zu behandeln, in ein Handtuch einzuwickeln und das Ganze über Nacht einwirken zu lassen. Am Morgen dann ein bis zwei Mal gründlich shampoonieren und wie immer frisieren. Das Ergebnis ist bis in die Spitzen hinein glänzendes Haar.
Aber auch nach dem Waschen kann Kokosöl als „Finish“ verblüffende Wirkungen erzielen. Dazu eine kleine Menge zwischen den Handflächen verreiben und über das trockene, frisierte Haar streichen.
Strahlend weisse, gesunde Zähne
Wer bei der Mundhygiene von der antibakteriellen Wirkung des Kokosöls profitieren möchte, dem sei das sogenannte „Ölziehen“ empfohlen. Hierzu nimmt man am besten morgens vor dem Frühstück einen Löffel voll Kokosöl in den Mund und schiebt es dort mit saugenden Bewegungen hin und her. Nach fünf bis acht Minuten ausspucken, mit warmem Wasser nachspülen und wie gewohnt Zähne putzen.
Ein wunderschöner Nebeneffekt
Im Duft der Kokosnuss lässt sich der pure Sommer erschnuppern. Weisser Strand, türkisblaues Meer und Palmen inklusive. Das hebt die Stimmung und sorgt für gute Laune. Das Ergebnis ist ein strahlendes Lächeln – der wohl kostbarste Bestandteil natürlicher Schönheit.
Oberstes Bild: Harte Schale, weisser Kern – Kokosöl als Schönheitselixier (Bild: © geografika – Fotolia.com)