Gestresst und ausgebrannt? Zeitfresser finden und mit 7 neuen Hobbys entspannen!

Arbeit, Familie, Verpflichtungen, Ehrenamt und Termine – moderne Menschen rotieren im selbst geschaffenen Hamsterrad. Für manche zu viel! Wer keine Zeit für sich selbst hat, kann irgendwann zusammenbrechen.

Mehr Raum für sich selbst kann jeder in seinem Alltag finden und für Entspannung und die eigene Entfaltung nutzen.

Ein richtiges Burn-out kann ein Hobby oder eine Entspannungsmethode allein nicht kurieren, da ist die fachliche Hilfe eines Therapeuten gefragt. Doch wer rechtzeitig erkennt, dass er mit seinem Stresslevel in die falsche Richtung steuert, kann Zeitfresser entlarven. Mit einem entspannenden, meditativen Hobby kannst Du der Überlastung entgegensteuern und so einen wertvollen Ausgleich zum stressigen Alltag schaffen.

Zeit finden und Platz für sich selbst schaffen

Manchmal rennt die Zeit nur so davon. Schnell ein Bissen Toast und ein Schluck Kaffee im Stehen, zur Arbeit hetzen, dort zwei Überstunden, dann Stau, einkaufen oder die Kinder abholen. Neben dem Kochen und ein paar Hausarbeiten bleibt dann keine freie Minute, bevor einem die Augen zufallen und bald der nächste Tag beginnt. Gerade wer viel arbeitet, Kinder versorgen muss und zusätzlich noch weitere Verpflichtungen wie Ehrenämter oder die Pflege von Verwandten auf sich nimmt, hat es schwer, ein paar freie Minuten am Tag zu finden.


Manchmal rennt die Zeit nur so davon. (Bild: © .shock – fotolia.com)

Doch genau diese Zeit für uns selbst brauchen wir, um langfristig gesund zu bleiben und unsere Aufgaben auch in ein paar Jahren noch zuverlässig erfüllen zu können. Da ist ein gutes Zeitmanagement gefragt und Zeitdiebe müssen enttarnt und aus dem Leben weitestgehend verbannt werden. Diese zeitverbrennenden Beschäftigungen rauben unsere Zeit, ohne, dass wir es merken; meist haben sie zudem kaum einen Nutzen für uns.

Diese Dinge stehlen uns jeden Tag wertvolle Minuten, finde und verbanne sie:

  • Twitter, Instagram und Facebook sind wie Fenster zum Leben unserer Freunde oder geben Einblick in die glamouröse Welt der Stars. Doch das Scrollen durch die Timelines verbrennt Deine wertvolle Freizeit. Beschränke es auf ein paar Minuten am Tag, um das Wichtigste zu erfahren. Nutze die restlichen Minuten lieber für Dein eigenes Leben, statt das Leben anderer zu beobachten.
  • Spiele auf dem Smartphone oder Tablet, die süchtig machen und einen immer wieder eine neue Runde starten lassen. Besonders gefährliche Zeitfresser sind solche Spiele, zu denen man Freunde einladen und immer wieder einige Stunden abwarten muss, um weiterspielen zu können. Lösche alle Apps, die Dich so in ihren Bann ziehen.
  • Gerade bei abendlichen Fernsehprogrammen und langen Shows mit Werbeunterbrechung kommt einiges an Werbezeit zusammen, ganze Stunden, die man früher im Bett sein könnte. Nutze die Unterbrechungen für Hausarbeiten und Sinnvolles, schaue die Programme on demand oder lass den Fernsehabend ausfallen.
  • Stau und Parkplatzsuche adé: In öffentlichen Verkehrsmitteln kannst Du Deine Zeit sinnvoller nutzen und Dich nebenbei über das Tagesgeschehen informieren, Dich weiterbilden oder ein Buch lesen.
  • Surfen, Videos im Netz schauen oder Onlineshopping: Oft gerät man von einer Website auf die nächste oder lässt sich von Rabattaktionen zur stundenlangen virtuellen Shoppingtour verführen. Lies nur Deine Lieblingsmagazine und -blogs und setze Dir feste Zeitpunkte fürs Shopping.
  • Serien im Fernsehen locken einen immer wieder zu festen Zeitpunkten an die Mattscheibe. Guck Deine Serien, aber widme Dich nebenbei Deinen Hobbys, der Bügelwäsche oder rolle Deine Sportmatte für ein paar Übungen aus. Doppelt genutzte Zeit schafft an anderen Stellen Freiraum.

Vermutlich findet jeder selbst noch kleine zeitfressende Laster im Alltag, die unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken, uns aber nicht weiterbringen. Sie lenken nur kurz ab, statt wahren Ausgleich zu schaffen. Wer diese verbrannte Zeit findet und sinnvoll nutzt, schafft Platz für entspannende, erfüllende Hobbys und Beschäftigungen, die Körper und Geist helfen, dem stressigen Alltag besser standzuhalten. Diese Hobbys können Dinge sein, die man schon immer lernen wollte, die man bei anderen bewundert oder die man einfach nur geniesst. Ein paar Beispiele habe ich bereits zusammengetragen, lasse aber Deiner Fantasie freien Lauf: Mach das, worauf Du Lust hast.

Fördert die Konzentration und ist richtig meditativ: Handarbeiten

Handarbeiten wie Nähen, Stricken und Häkeln erleben aktuell ein richtiges Revival. Das liegt unter anderem auch an der entspannenden Wirkung, die diese Hobbys vor allem auf Menschen haben, die gerne produktiv sind. Für Handarbeiten müssen Stiche, Nähte und die Bedienung der Nähmaschine, Strickmuster und Stickerei gelernt werden, das erfordert volle Konzentration. Sind die ersten Hürden überwunden, kannst Du immer komplexere Projekte angehen und Dir modische Wünsche erfüllen oder Accessoires für Deine Einrichtung nähen. Die einnehmende Arbeit lenkt ab von Problemen und Sorgen im Alltag. Probiere es aus, für ein paar Stunden geraten nur komplizierte Abnäher, schöne Schnittmuster, Reissverschlüsse, Maschen und Stoffkombinationen in den Fokus und beruflicher Stress fällt wie magisch von Dir ab.


Handarbeiten wie Nähen, Stricken und Häkeln erleben aktuell ein richtiges Revival. (Bild: © Meliha Gojak – fotolia.com)

Sauerstoff, Sonne und sanfte Bewegung: Wandern und Spaziergänge

Spaziergänge und Wanderungen sind wie ein kleiner Kurzurlaub. Frische Luft, Sonnenstrahlen im Gesicht und die Geräusche der Natur haben auf viele Menschen eine meditative und entspannende Wirkung. Bewegung im Sonnenlicht belohnt der Körper mit einer Serotoninausschüttung, der Glücklichmacher unter den Hormonen sorgt für gute Laune und Freude an dem, was man tut. Das funktioniert übrigens auch bei bewölktem Himmel.

Beobachte bei einem Spaziergang andere Leute mit ihren Hunden, die Tiere in der Natur oder einen schönen Sonnenuntergang. Auch Rundgänge in der Stadt machen Spass: Man trifft die Menschen aus dem Viertel, entdeckt neue Läden und Lokale und lernt die Stadt zu Fuss kennen. Am Wochenende geht’s dann richtig in die Natur mit einem Ausflug in die Berge, wo Du tief durchatmen und dem Alltag entfliehen kannst.


Frische Luft, Sonnenstrahlen im Gesicht und die Geräusche der Natur haben eine entspannende Wirkung. (Bild: © Maridav – fotolia.com)

Du gehst Deine kurzen Runden nicht gerne alleine spazieren? Frage im örtlichen Tierheim nach, ob Du einen Hund ausführen kannst und schon hast Du eine dankbare Begleitung. Das Tier übt nebenbei eine entspannende und beruhigende Wirkung auf Dich aus. Die wöchentliche oder tägliche Verpflichtung sorgt ausserdem dafür, dass Du Deine Spaziergänge nicht wegen schlechten Wetters oder plötzlicher Unlust ausfallen lässt.

Davon hast Du lange etwas: Basteln, dekorieren und Inneneinrichtung

Kennst Du das Gefühl, wenn man ein Zimmer im Haus oder der Wohnung umräumt, entrümpelt und neu dekoriert? Es hat so etwas Frisches, Neues und Befriedigendes. Einige Zimmer im Haus für jede Saison neu zu dekorieren und mit selbst gebastelten, gemalten oder gekauften Bildern, Gegenständen und Dekoartikeln zu versehen ist deshalb ein sehr erfüllendes Hobby. Dafür musst Du nicht gleich jeden Monat renovieren, auch, wenn eine neue Wandfarbe für einen erfrischenden neuen Start in einem Raum sorgt.

Für dein Hobby als Innenarchitektin durchstöberst Du am Wochenende Flohmärkte oder in den Ferien Antikläden und Boutiquen in fremden Städten, malst selbst Bilder oder gestaltest Kollagen aus Deinen liebsten Fotos. Es macht unheimlich Spass die Einrichtungsgegenstände aufeinander abzustimmen, Rahmen für Fotos auszusuchen oder samstags auf dem Markt genau die passenden Blumen für das Wohnzimmer zu finden. Noch dazu kannst Du Dein Werk jeden Abend bewundern, in Erinnerungen schwelgen und Deine freie Zeit im liebevoll eingerichteten Heim geniessen. Die entspannende Wirkung dieser Beschäftigung wirkt also noch lange nach.


Kennst Du das Gefühl, wenn man ein Zimmer im Haus oder der Wohnung umräumt, entrümpelt und neu dekoriert? (Bild: © karamysh – shutterstock.com)

Tut Körper und Seele gut: Sport

Das musste ja kommen. Bewegungsmuffel stöhnen bei diesem Vorschlag bestimmt gelangweilt auf: Mach doch mal wieder Sport. Doch Du musst ja nicht gleich drei Stunden am Tag auf den nächsten Marathon hintrainieren – ausser Du möchtest das gerne. Um Dich mental zu entspannen, reichen schon 20 bis 30 Minuten moderate Bewegung am Tag, zusätzlich unterstützt das die Gesunderhaltung Deines Herz-Kreislauf-Systems.

Deine Muskeln regelmässig zu benutzen, fördert eine gute Durchblutung, das löst Verspannungen und hilft gegen Rücken- oder Nackenschmerzen. Beim Sport werden Deine Lungen mit Sauerstoff geflutet und Dein Körper mit Glückshormonen überschüttet, die auch danach noch weiterwirken. Jeder Sportler kennt das Gefühl, sich zunächst zur Bewegung aufraffen zu müssen, sich viel zu erschöpft und ausgebrannt zu fühlen und eine halbe Stunde später beschwingt und leicht unter die Dusche zu hüpfen als wäre man nie müde gewesen.


Deine Muskeln regelmässig zu benutzen, fördert eine gute Durchblutung und hilft gegen Rücken- oder Nackenschmerzen. (Bild: © Syda Productions – fotolia.com)

Für Entspannung und Glücksgefühle sorgen zum Beispiel Pilates und Joggen. Oder ist Dein Stress so stark, dass Du Dich eher abreagieren möchtest? Probiere Kampfsportarten aus, malträtiere einen Boxsack oder garniere Deine Laufrunde mit kurzen, schnellen Sprints. Nichts baut das Stresshormon Adrenalin schneller ab und der Drang nach Luft zu schnappen verdrängt für ein paar Minuten alle anderen Probleme. Wer über sich selbst hinauswachsen möchte, um Euphorie zu erleben, sollte das Klettern erlernen für alle, die ein Gemeinschaftsgefühl suchen, eignen sich Mannschaftssportarten, Rudern und Trainingsgruppen.

Für alle mit einem grünen Daumen: Gärtnern

Bewegung, frische Luft, Natur und Arbeit mit den eigenen Händen sorgen also für Entspannung und einen Ausgleich zur alltäglichen Tretmühle bei der Arbeit. Gut, dass es ein Hobby gibt, bei dem man das alles in einem haben kann: Gartenarbeit. Das Wühlen in frischer Erde lässt einen die Verbundenheit zur Natur spüren. Es sorgt für Genugtuung im Frühjahr Saatgut auszusäen, sich um die Pflanzen zu kümmern und dafür im Sommer und Herbst frische Kräuter, Obst und Gemüse ernten zu können. Es muss nicht nur der Anbau von Lebensmitteln sein, Blüh- und Zierpflanzen sorgen für eine wunderschöne Atmosphäre im Garten.


Für alle mit einem grünen Daumen: Gärtnern (Bild: © drubig-photo – fotolia.com)

Umgeben von einer reichen Pflanzenpracht macht es gleich doppelt so viel Spass, in der Sonne zu baden oder ein gutes Buch zu lesen. Für das Gärtnern ist kein eigener Garten nötig, auch ein kleiner Balkon bietet schon viele Möglichkeiten. In vielen Städten gibt es mittlerweile Gemeinschaftsgärten und Urban-Gardening-Initiativen sowie solidarische Landwirtschaft, an denen man sich beteiligen kann. Eigenes Land ist dafür nicht nötig und sogar viele Arbeitsgeräte stehen dort schon zur Verfügung.

Wenn feinste Aromen das Haus erfüllen: Kochen und Backen

Für die eine ist es purer Stress, jeden Tag das Essen pünktlich auf den Tisch zu bringen, für andere ist es die perfekte Entspannung. Manchmal fühlt sich das gar nicht so an, doch bei einigen Hobbyköchen bildet die Zubereitung einer Mahlzeit die Grenze vom Arbeitstag zur Freizeit oder vom ersten Tagesabschnitt zur Pause. Das Ritual des Kochens mit allen seinen Vorbereitungen gibt dem Körper das Signal, das vegetative Nervensystem zu aktivieren.

Der Verdauungsapparat bereitet sich dann auf die bald eintreffende Nahrung vor, Stresssymptome verringern sich, der Blutdruck sinkt. Wer Mühe in seine Mahlzeit steckt, behandelt sich selbst liebevoll, sorgt dafür, dass der eigene Körper und die Familienmitglieder wertvolle Vitamine, Energie und Nährstoffe erhalten. Dazu kommt das Gefühl, sich etwas Gutes zu tun und danach bereit für neue Taten zu sein. An einem freien Nachmittag oder Abend gezielt einzukaufen, komplexe Gerichte zu perfektionieren und neue Kochmethoden auszuprobieren lenkt den Fokus auf selten intensiv genutzte Sinne wie Geruch und Geschmack. Gutes Brot, mit Liebe gekochte Gerichte und selbst gebackene Kuchen verbinden einen mit der Region und ihren Erzeugnissen, saisonale Lebensmittel bekommen einen neuen Wert. Die Gerüche von frisch Gekochtem und Gebackenem sind besser als jede Duftkerze und erfüllen das ganze Haus, entspannend für jeden, der es freudig schnuppernd betritt.


Die Gerüche von frisch Gekochtem und Gebackenem sind besser als jede Duftkerze. (Bild: © Monkey Business – fotolia.com)

Alle, die in der heimischen Küche schon gut bewandert sind, können andere Landesküchen ausprobieren. Die fremden Gewürze, Zutaten und neuen Garmethoden machen das Zubereiten von Speisen zu einer Entdeckungsreise in fremde Länder und Kulturen. Wie wäre es mit Sushi, indischem Curry oder russischen Pelmeni? Auch, wenn Zeit oder Geld für Reisen knapp sind, entführen exotische Aromen und internationale Rezepte die Sinne in weit entfernte Länder.

Musik

Für alle, die wahre Entspannung nur im süssen Nichtstun finden, sind produktive Hobbys und sinnvolle Beschäftigungen mehr aufreibend und anstrengend als erholsam. Wenn Du zu diesen Menschen gehörst, kommst Du möglicherweise mit Entspannungstechniken besser klar. Anleitungen dazu findest Du in Ratgebern, auf CDs und als MP3 im Internet. Traumreisen führen Deine Gedanken an einen anderen Ort und helfen, den Alltag für einige Minuten auszublenden, Atemtechniken helfen, Stresssymptome zu verringern. Ähnlich entspannend wirken auf Musikliebhaber auch Stücke und die bekannten Klänge vom liebsten Komponisten oder Rhythmen der Lieblingsband, dabei lässt es sich ganz entspannt den Gedanken und Träumen nachhängen.

In einer Welt, in der wir mit Reizen überflutet werden, immer mehr arbeiten und einer Verpflichtung nach der nächsten nachkommen müssen, ist es schwer, Zeit für sich selbst zu finden. Doch wenigstens 20 bis 30 Minuten am Tag sollten sich alle für sich selbst nehmen. Mit dem richtigen Hobby ist es möglich kreativ zu sein, zu entspannen, neue Fähigkeiten zu lernen und etwas für Gesundheit und Wohlbefinden zu tun.

 

Artikelbild: © GaudiLab – shutterstock.com

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Mehr zu Maria Wildt

Maria Wildt ist Agraringenieurin und Beautybloggerin der ersten Stunde. Beauty, Lifestyle, Natur, Umwelt und Wissenschaften sind daher ihre liebsten Themen. Seit 2007 ist sie Bloggerin, seit 2013 freiberufliche Onlineredakteurin und Texterin.

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