Fruchtsäure-Peeling: Effektive Methode gegen unreine Haut, Pickel und Akne?
VON Thomas Schlösser Allgemein Gesichtspflege
Fruchtsäure-Peelings werden von fast jedem Hautarzt und Kosmetikstudio angeboten und gelten im Allgemeinen als wirksames Mittel, um unreine Haut, Pickel und Akne zu mindern. Doch vor der eigentlichen Behandlung sollten Interessierte ein paar Ratschläge annehmen.
Dieser Ratgeber soll allgemeine und spezifische Informationen über das Fruchtsäure-Peeling geben sowie über die entstehenden Kosten, den möglichen Nutzen und Nebenwirkungen aufklären.
Wie funktioniert ein Fruchtsäure-Peeling eigentlich?
Ein Fruchtsäure-Peeling wird von ausgebildeten Hautärzten und in Kosmetikstudios durchgeführt. Die Behandlung erhält ihre Bezeichnung durch die verwendete natürliche Fruchtsäure, die Alphahydroxysäure. Prinzipiell soll die Behandlung mit Alphahydroxysäure eine oberflächliche, sehr feine Schälung der Hautschicht bewirken. Denn bei den häufigsten Hautbeschwerden – darunter unreine Haut, Pickel und Akne – kommt es zu einer sichtbaren Anhäufung abgestorbener Hautzellen, welche das Hautbild negativ beeinflussen. Das liegt darin begründet, dass die Hautzellschichten zu einer Verdickung der Hautschicht führen, weshalb die Haut unrein und glanzlos wirkt.
Durch das Fruchtsäure-Peeling soll diesem Effekt auf natürliche Art und Weise entgegengewirkt werden. Das geschieht natürlich nicht von jetzt auf gleich, vielmehr sind mehrere (bis zu zehn) Behandlungen notwendig, damit die Haut mittel- bis langfristige Veränderungen erfährt. Im Optimalfall verbessern sich Optik und Hautbeschaffenheit nachhaltig. Die genaue Anzahl erforderlicher Behandlungen kann ein Hautarzt bzw. das Kosmetikstudio ermitteln.
Vor der Behandlung: Hautfunktionsanalyse zwingend notwendig
Vor der eigentlichen Behandlung mittels Fruchtsäure-Peeling ist eine Hautfunktionsanalyse erforderlich. Hier werden verschiedene Hauteigenschaften erfasst, sodass die Behandlung individuell durchgeführt werden kann. Die Hautfunktionsanalyse erfasst den Fettgehalt, den Feuchtigkeitsgrad sowie den pH-Wert der Haut. Neben den Funktionsleistungen der Haut werden auch eventuelle Hautleiden bzw. Hauterkrankungen identifiziert.
Vor dem Besuch des Hautarztes bzw. eines Kosmetikstudios sollte die Haut mindestens zwei Stunden nicht eingecremt worden sein, fruchtsäurehaltige Präparate sowie austrocknende Aknemittel sollten sogar vier bis fünf Tage zuvor abgesetzt werden. So wird vermieden, dass die Hautfunktionsanalyse beeinträchtigt wird. Logischerweise darf vor dem Besuch des Hautarztes bzw. Kosmetikstudios auch kein Make-up aufgetragen werden.
Die Behandlung: So wird das Fruchtsäure-Peeling durchgeführt
Nach der Hautfunktionsanalyse und dem Erhalt der Resultate kann die erste Behandlung beginnen. Zunächst wird die Haut gründlich gereinigt, danach die Glycolsäure aufgetragen. Diese ist hochprozentig und wird als alkoholische Lösung oder als Gel eingesetzt. Die Anwendung erfolgt typischerweise im Gesicht, aber auch Dekolleté und Hals können behandelt werden.
Nach nur einigen Minuten wird das Fruchtsäure-Peeling neutralisiert und abgewaschen. Die Behandlung hat nun zwei wirksame Effekte erzielt: Die abgestorbenen Hautzellschichten werden sanft abgeschält, darüber hinaus öffnen sich die Hautporen, wodurch Verunreinigungen wie Komedonen (Mitesser) leicht entfernt werden können. Es ist empfehlenswert – insbesondere bei stärkeren Hautleiden –, eine Aknetherapie durchzuführen. Diese erzielt in Kombination mit dem Fruchtsäurepeeling gute Resultate.
Ein Hautarzt oder Kosmetikstudio kann hier individuell beraten und eine ideale Lösung finden. Insgesamt wird durch die Behandlung ein reineres Hautbild erzeugt. Es wirkt feiner und optisch ansprechender. Die Anzahl der Komedonen (Mitesser) wird effektiv reduziert.
Kostenfaktor nicht unwesentlich: 40 bis 70 Franken pro Behandlung
Ein sichtbarer Erfolg stellt sich nicht sofort nach der Behandlung ein, insbesondere nicht nach einer einzigen. Für sichtbare Erfolge sind mehrere Behandlungen erforderlich, weshalb das Fruchtsäure-Peeling auf Dauer hohe Kosten verursachen kann. Je nach Hautbeschaffenheit können bis zu zehn Fruchtsäure-Peelings nötig sein, jede Behandlung kostet zwischen 40 und 70 Franken. Deshalb ist es wichtig, vor der ersten Behandlung die Kosten für alle Behandlungen zu ermitteln.
Die Preisgestaltung ist in erster Linie vom behandelnden Arzt bzw. Kosmetikstudio abhängig. Weniger die Materialkosten sind hier entscheidend, sondern vielmehr die Ausbildung, Arbeitszeit und fachgerechte Beratung durch den Hautarzt bzw. das Kosmetikstudio. Im Internet finden sich vereinzelt vermeintliche Alternativen zum günstigen Preis zur Durchführung zu Hause. Hiervon sollte Abstand genommen werden, denn die professionelle Behandlung beinhaltet immer die Sicherheit, dass die verwendeten Peelings von hoher Qualität sind und eine individuelle Beratung stattfindet.
Nebenwirkungen des Fruchtsäure-Peelings: Hautrötungen und Hautabschälung
Der Hauptbestandteil des Fruchtsäure-Peelings, die Alphahydroxysäure, ist eine natürliche Fruchtsäure. Deshalb sind die möglichen Nebenwirkungen nach der Behandlung überschaubar. Leichte Hautrötungen sind möglich, auch ein unangenehmes Brennen kann eintreten. Beide Symptome können sich kurzzeitig verstärken, das ist nichts Ungewöhnliches. Erst bei länger andauernden Beschwerden muss erneut der Hautarzt bzw. das Kosmetikstudio aufgesucht werden.
Es ist empfehlenswert, mindestens für 72 Stunden nach der Behandlung direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, da die Haut lichtempfindlicher sein wird – auch Solariumsbesuche sind in dieser Zeit ausgeschlossen. Der gewünschte Effekt der Hautabschälung wird eintreten, weshalb Juckreiz verursacht werden kann. Zudem kann – wenn auch nur sehr selten – eine Herpesinfektion im Gesicht oder an den Lippen auftreten, die entsprechend behandelt werden sollte.
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