Forever young? Ein Experte zum Thema Anti-Aging
Viele träumen davon, für immer jung und gesund zu bleiben. Doch kann dieser Traum von ewiger Jugend in naher oder ferner Zukunft realisiert werden? Und was können wir tun, um diesem Traum schon heute ein Stück näher zu kommen?
Prof. DDr. Huber, international bekannter Endokrinologe und Anti-Aging-Experte aus Wien, stellt sich Fragen rund um das Thema Anti-Aging im Interview.
1. Für immer jung bleiben – ist das irgendwann möglich?
Das ist wahrscheinlich ein bisschen vollmundig. Aber es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, dass wir die zweite Lebenshälfte ähnlich gesund und aktiv gestalten können wie die erste.
2. Worauf gründen diese Erkenntnisse?
Dafür wurden Erbgut, Organe und Zellen von hochbetagten Menschen untersucht. Dabei hat man herausgefunden, dass Menschen altern, weil sich unsere Zellen nicht unendlich teilen können. In unserem Erbgut häufen sich mit jeder Zellteilung Schäden an und früher oder später sterben unsere Körperzellen.
3. Wie kommt es zu diesen Schäden?
Bei diesem Prozess spielen, so hat man herausgefunden, die Telomere eine zentrale Rolle.
4. Was genau sind Telomere?
Als Telomere bezeichnet man die Enden der Chromosomen. Sie schützen die Chromosomen und beugen dadurch dem Verlust, der Zerstörung und der Fehlkombination des Erbguts vor. Im Rahmen des Alterungsprozesses – also bei jeder Zellteilung – verkürzen sich die Telomere. Ist irgendwann eine kritische Schwelle überschritten, bricht das ganze architektonische Gerüst der Zelle zusammen und sie stirbt ab. Mit jeder Verkürzung der Chromosomen verkürzt sich also auch unsere Lebenszeit.
5. Wovon hängt es ab, wie lange die Chromosomenenden erhalten bleiben?
Das ist zum einen genetisch bedingt. Es gibt aber auch Zellen, bei denen unser Körper ständig dafür sorgt, dass keine Telomerenverkürzung stattfindet. Zum Beispiel in der Haut, also der untersten Hautschicht. Die Stammzellen dort sind abhängig vom Enzym Telomerase, das die Telomere wieder verlängert und die Haut so konstant regeneriert. Die „Haut“ unseres Innenlebens ist der Darm. Auch hier müssen die Stammzellen mit Telomerase ständig regeneriert werden, sonst würde unsere Verdauung nicht mehr funktionieren.
6. Kann man denn die Telomerenverkürzung in den restlichen Körperzellen verhindern?
Die Wissenschaft versucht seit langem, Mittel und Wege zu finden, um den natürlichen Telomeren-Verlust anzuhalten und die Chromosomenenden stattdessen zu verlängern. Heute wissen wir, dass es pflanzliche Substanzen gibt, die in der Lage sind, die Telomerase anzuregen und so das biologische Altern zu verzögern. Die fehlenden DNA-Stücke der Zelle werden durch das Enzym wieder ergänzt und die Zelle regeneriert sich.
7. Welche pflanzlichen Substanzen sind in dieser Hinsicht interessant, weil sie die Telomerase anregen?
Es gibt einige pflanzliche Stoffe, die wichtig sind für die Forschung: Epigallocatechingallate zum Beispiel, die in grünem Tee enthalten sind. Sie sind nämlich im Gegensatz zu synthetischen Stoffen fähig, zwischen guten und schlechten Zellen zu unterscheiden. Sie regen in den gesunden Zellen die Telomerase an und halten somit die Zelle mehr oder weniger jung – die schlechten Zellen, also Krebszellen, werden jedoch nicht regeneriert. Auch interessant sind Polyphenole, die in Gersten- und Weizengras enthalten sind. Auch von ihnen weiss man inzwischen, dass sie die Telomerase anregen.
8. Heisst das, man soll täglich Grüntee zu sich nehmen und viel Gemüse in den Speiseplan einbauen, um die Telomerase zu aktivieren und jung zu bleiben?
Es gibt mehrere Komponenten, die dazu beitragen, die Aktivität der Telomerase anzukurbeln. Bei der Ernährung ist eine Einschränkung der Kohlenhydrate sehr wichtig. Im Bezug zur Nahrungsergänzung gibt es heute auch sogenannte Polyphenol-Pillen, die eine grosse Menge an pflanzlichen Stoffen enthalten und die zusätzlich zu einer gesunden Ernährung eingenommen werden können. Aber auch ein Lifestyle-Change kann ausschlaggebend sein: Viel Bewegung und ein allgemein gesunder Lebensstil begünstigen nicht nur die Haut oder den Stoffwechsel, sondern beeinflussen uns bis in die Zellen.
9. Sollen wir denn nun all unsere Anti-Aging-Crèmes in den Müll werfen und auf die Ernährung und einen stressfreien Lifestyle als „Anti-Aging-Plan“ setzen?
Mit den erwähnten Komponenten ist es in erster Linie möglich, von innen heraus eine positive Wirkung auf den Alterungsprozess hervorzurufen. Dies wird sich innerhalb kürzester Zeit auch äusserlich bemerkbar machen: Die Haut wird straffer und viel frischer. Natürlich kann man dann zusätzlich noch Crèmes verwenden. Viel wichtiger scheint mir aber, dass man sich möglichst lange fit und gesund fühlt, und dass nicht ein Anti-Aging, sondern ein Better-Aging im Fokus steht.
10. Halten Sie sich denn selber an diesen „Better-Aging-Plan“?
Zugegeben, ich habe manchmal auch Probleme mit der Praxis. Aber ich trinke jeden Tag einen Liter grünen Tee und bemühe mich, ein seelisch ausgeglichenes Leben zu führen. Zweimal am Tag nehme ich ein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel ein, das laut Untersuchungen die Telomerase anregt: „Timeblock“. Eine Tagestablette enthält Extrakte aus drei Litern grünem Tee und sieben Büschel Gerstengras. In der Nachttablette optimieren Extrakte aus Algen, Tomaten und Shiitake die Zellregeneration. Schöne Nebenwirkung: festeres Bindegewebe und weniger Falten. Es kann als Kur oder ständig eingenommen werden.
11. Um noch einmal zur ersten Frage Bezug zu nehmen – wenn wir schon nicht für immer jung bleiben können, wie alt könnten wir denn mit diesem „Better-Aging-Plan“ theoretisch werden?
Da erfahren wir zurzeit eine kleine Revolution. Bisher ist die Forschung von einer Lebenserwartung von 116 Jahren ausgegangen. Google zum Beispiel will nun mit einem Forschungsprojekt zeigen, dass der Mensch in naher Zukunft bis zu 500 Jahre alt werden kann. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen heute bleibt jedoch bei 80 Jahren.
Artikel von: Timeblock / Ferris Bühler Communications GmbH
Artikelbild: Goodluz – shutterstock.com