Den Säure-Basen-Haushalt sinnvoll regulieren
Agentur belmedia GmbH Ernährung
Für eine gesunde Lebensweise spielt der sogenannte Säure-Basen-Haushalt eine oftmals unterschätzte Rolle. Medizinisch nachweisbar wirkt sich eine Über- oder Untersäuerung des menschlichen Blutes negativ auf das körperliche Wohlbefinden aus und kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden.
Durch die Ernährungsgewohnheiten in der westlichen Zivilisation leidet ein Grossteil der Bevölkerung unter einer mehr oder weniger starken Unterschreitung des empfohlenen PH-Wertes des Blutes, was zur Azidose als Krankheitsbild mit vielerlei Symptomen führt. Eine Umstellung der Ernährung ist ein wesentlicher Schlüssel zur Besserung dieser Symptome. Doch auch mit Nahrungsergänzungsmitteln lässt sich ein gezielter Beitrag gegen die Übersäuerung leisten.
Welche Bedeutung der Säure-Basen-Haushalt für den Organismus hat
Alle chemischen oder biologischen Zusammensetzungen verfügen über einen PH-Wert, der etwas über den sauren oder basischen Charakter der Substanz aussagt.
Der natürliche und von Medizinern empfohlene PH-Wert des menschlichen Organismus liegt bei 7,4, als PH-neutral wird ein Wert von 7,0 bezeichnet. In diesem leicht basischen Umfeld ist der beste Ablauf aller natürlichen Stoffwechselprozesse gewährleistet, wobei die aufgenommene Nahrung und weitere Faktoren den PH-Wert des Körpers beeinflussen. Übersteigt der Wert die Grenze von 7,45 bzw. wird die Grenze von 7,35 unterschritten, ist der Körper zu sauer bzw. zu alkalisch.
Das deutlich häufigere Problem ist eine zu starke Unterschreitung des Normwertes. Der Körper ist in diesem Fall zu sauer. Das Krankheitsbild einer Azidose tritt ein, häufig einfach nur als Übersäuerung bezeichnet. Liegt diese vor, kann das Blut nicht mehr seine Pufferfunktion für die Aufnahme und schrittweise Metabolisierung von Säuren erfüllen, weshalb diese in anderen Organen im Stoffwechselprozess für Probleme aller Art verantwortlich ist. Sodbrennen ist eine bekannte Symptomatik bei der Übersäuerung des Magens, die jedoch nichts zwangsläufig Folge einer Übersäuerung des Körpers ist. Vielmehr sind Leber, Nieren und andere Organe hiervon betroffen und können bei einer fortwährenden Übersäuerung ernsthaft Schaden nehmen.
Wie Lebensmittel Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt nehmen
Als Problem für einen regulären Stoffwechsel spielt die aufgenommene Nahrung wesentlich in die Entwicklung des PH-Wertes und eine potenzielle Übersäuerung des Körpers ein. Wird beispielsweise im Rahmen einer diätischen Ernährung über längeren Zeitraum hinweg eher basische Nahrung aufgenommen, erholt sich der Körper von der Übersäuerung und vertraute Symptome treten langfristig nicht mehr auf. Hierbei geht es nicht um die generelle Vermeidung saurer bzw. säuernder Lebensmittel, da auch die Alkalose als Krankheitsbild für einen zu hohen PH-Wert eintreten kann. Vielmehr ist es sinnvoll, sich kritisch mit der eigenen Ernährung auseinanderzusetzen und ein gesundes Mass zwischen sauren und basischen Lebensmitteln zu finden.
Bei der Auswahl guter Lebensmittel für den Säure-Basen-Haushalt ist eine Loslösung von der klassischen Vorstellung saurer Lebensmittel trennen. Klassiker in dieser Hinsicht sind Kaffee und Zitronen, die entweder geschmacklich als sauer wahrgenommen werden bzw. für die Verstärkung der Magensäureproduktion bekannt sind. Auf den Körper wirken sie allerdings basisch, da für den Organismus alleine die Auswirkungen nach der Verdauung zählt. Umgekehrt werden Bananen nicht als saure Lebensmittel wahrgenommen. Ihre Auswirkung auf den Organismus ist dennoch die Absenkung des PH-Wertes und somit die Förderung einer Übersäuerung. Letztlich muss wie bei einer herkömmlichen Diät gelernt werden, welche Nahrungsmittel eine positive Auswirkung auf den Säure-Basen-Haushalt haben und welche nicht.
Die eigenen Ernährungsgewohnheiten genau überprüfen
Wurde eine Übersäuerung medizinisch festgestellt oder sind chronische Beschwerden mit dem Magen-Darm-Trakt oder dem generellen Stoffwechsel bekannt, ist eine Umstellung auf eine weniger saure Ernährung anzuraten. Typisch basische Lebensmittel sind Spinat, Rosinen oder getrocknete Feigen. Saure Lebensmittel sind Reis, Getreideprodukte oder Hartkäse. Grob lässt sich sagen, dass Obst und Gemüse einen eher positiven Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt nehmen, während Fleisch, Brot und klassische Beilagen den PH-Wert eher ungünstig beeinflussen. Hierbei zeigt sich: Die ungesunde Ernährung, die zwischen Berufsstress und Unternehmungen in der Freizeit üblich ist, fördert eine Übersäuerung des Körpers erheblich.
Bei der Umstellung zu Gunsten des Säure-Basen-Haushalt zeigt sich schnell, dass nicht strikt wie bei anderen Diäten auf zahlreiche Speisen verzichtet werden muss. Vielmehr sollte für jedes Lebensmittel anhand des sogenannten Pral-Wertes ermittelt werden, wie sauer oder basisch die Wirkung tatsächlich ist. Im Zusammenspiel sämtlicher Speisen und Getränke lässt sich schnell ermitteln, ob die eigene Ernährung zu sauer ist und in welchem Umfang eine Abänderung Sinn ergibt. In der Anfangsphase ist es für die natürliche Regulierung empfehlenswert, kurzzeitig auf eine sehr basische Ernährung umzustellen, um dem Körper beim Abbau überschüssiger Säuren zu helfen und zu einem adäquaten PH-Wert zu gelangen.
Mit Nahrungsergänzungsmitteln einen sinnvollen Beitrag leisten
Wenn eine Umstellung der Ernährung nicht möglich oder gewünscht ist, gibt es andere Möglichkeiten, den PH-Wert des Körpers zu beeinflussen. Mit speziellen Präparaten zur gesunden Ernährung lässt sich der Säure-Basen-Haushalt regulieren, wobei diese im Regelfall stark basisch wirken. Hierdurch werden überschüssige Säuren ausgeglichen, damit auch ohne eine radikale Umstellung der Ernährungsgewohnheiten positive Effekte erzielt werden.
Sinnvoll ist die Einnahme solcher Präparate vorrangig in der Anfangsphase der Umstellung, um den Effekt der Entsäuerung zu fördern. Langfristig werden Präparate zu einer sinnvollen Ergänzung, die jedoch eher eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten begleiten sollten.
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