Ciao, kleiner Fiesling! Pickel richtig ausdrücken

Sie sind klein, fies, nervig und erscheinen immer gerade dann, wenn ein wichtiger Termin wie die Party des Jahres ansteht. Falsch behandelt, neigen sie dazu, noch viele Tage lang Ärger zu machen. Schlimmstenfalls bleibt eine kleine Narbe im Gesicht zurück. Wie Sie einen Pickel so in den Griff bekommen, dass er möglichst wenig Schaden anrichtet und vor allem so schnell wie möglich verschwindet, erfahren Sie jetzt.

So ein Pech! Wo kommt denn der so plötzlich her? Beim morgendlichen Blick in den Spiegel lacht Ihnen ein hässlicher gelber Pickel entgegen. Sein mit Eiter gefülltes Köpfchen prangt mitten am Kinn und löst in Ihnen sofort einen heftigen „Ausquetsch-Impuls“ aus. Schnell die Finger gezückt und ran an den Übeltäter. Stopp! Wenn Sie jetzt unkontrolliert quetschen, machen Sie die Sache möglicherweise noch schlimmer.

Wie Pickel entstehen

Zumeist beginnt das Dilemma mit einer verstopften Pore, umgangssprachlich auch Mitesser genannt. Diese entsteht zumeist infolge einer kleinen Verhornung der oberen Hautzellen. Weil es nicht mehr ungehindert abfliessen kann, staut sich darunter Hautfett im Talgdrüsenkanal. Aber auch Abschmink-Kosmetika können den Abfluss von Hautfett behindern.

Bleibt die Blockade länger bestehen, geht irgendwann nichts mehr und der Mitesser ist da. Vor allem auf öliger Haut tummeln sich spezielle Bakterien, die sich gern in verstopften Talgdrüsen ansiedeln und dort Entzündungen auslösen. Die Eiterbakterien zersetzen nämlich den Talg, was sich rein äusserlich als kleine Gewebeschwellung mit heller Spitze bemerkbar macht.

Pickel fachgerecht und schonend ausdrücken

Die meisten Kosmetikerinnen und Hautärzte raten davon ab, Pickel selbst zu behandeln oder gar im heimischen Badezimmer mit blossen Fingern auszuquetschen. Sie warnen vor Keimen, die in die Wunde eindringen könnten, vor schlimmen Infektionen und dem Risiko der Narbenbildung. Andere Experten sind der Meinung, es komme lediglich darauf an, dass man es richtig macht. Schliesslich öffnen Kosmetikerin oder Hautarzt den Pickel ja auch.

Schauen Sie sich zunächst einmal Ihren Pickel etwas genauer an. Es gibt nämlich grundsätzlich zwei Arten: die mit gelbem Talg-Pfropfen und die mit einem schwarzen Punkt an der Oberfläche.

  • Gelbe Pickel: Eine Mischung aus Hautzellen, Talg und Eiter verstopft die Pore so lange, bis der Druck in ihrem Innern zu gross wird. Dann wird der Pfropfen an die Oberfläche gedrückt und ist als gelblicher Punkt zu sehen. Das Hautgewebe darum herum ist zumeist geschwollen, rot entzündet und schmerzt.
  • Schwarze Pickel: Es handelt sich hierbei ebenfalls um eine verstopfte Pore. Die Mischung aus Hautzellen und Talg hat sich durch den Hautfarbstoff dunkel gefärbt. Weil es hierbei sehr viel seltener zu Entzündungen kommt, erscheint die Pore bedeutend flacher und nicht so prall, wie beim gelben Pickel.

Nachdem Sie alle Make-up-Resten entfernt haben, reinigen Sie Ihr Gesicht mit einem milden Peeling. (Bild: Yuganov Konstantin / Shutterstock.com)
Nachdem Sie alle Make-up-Resten entfernt haben, reinigen Sie Ihr Gesicht mit einem milden Peeling. (Bild: Yuganov Konstantin / Shutterstock.com)

Beide Pickel-Arten lassen sich mit folgender Anleitung, ohne hässliche Flecken oder gar Narben zu hinterlassen, entfernen:

1. Vorbereitung und Hygiene

Waschen: Normalerweise sind Bakterien auf der Hautoberfläche vollkommen normal und harmlos. Falls Sie allerdings einen Pickel ausdrücken möchten, sollten Sie Ihre Haut noch sorgfältiger reinigen als sonst. Zunächst entfernen Sie alle Make-up-Reste. Danach nehmen Sie entweder eine ausgiebige Dusche und reinigen Ihr Gesicht mithilfe eines milden Peelings. Oder aber, besser, Sie gönnen sich ein Dampfbad über einer grossen Schüssel aus Glas oder Kunststoff.

Die beste Lösung ist eine Gesichtssauna. Dieses praktische Beauty-Gerät sorgt mit Sicherheit dafür, dass sich alle Poren weit öffnen. Schliesslich sterilisieren Sie eine feine Nadel. Hierzu können Sie entweder ein Desinfektionsmittel aus der Apotheke oder die Flamme eines Feuerzeugs verwenden.

2. Ausdrücken

Bitte kontrollieren Sie noch einmal, ob Ihre Hände, vor allem die Finger optimal sauber sind. Auf den Pickel selbst sollten Sie nicht zu viel mechanischen Druck ausüben, weil ansonsten Flecken oder Narben entstehen könnten. Deshalb ist es wichtig, dass der Pickel „reif“ zum Ausdrücken ist. Das heisst, er muss oberflächlich sehr gut sichtbar sein. Auch wenn Sie ihn bereits zuvor als fürchterlich störend empfinden, sollten Sie diesen Moment unbedingt abwarten.

Nun stechen Sie den Pickel mit der vorbereiteten Nadel auf. Vorsicht! Bitte nicht zu tief stechen. Jetzt drücken Sie seitlich so lange unter den Pickel, bis der Eiterherd vollständig entfernt ist. Falls Sie möchten, können Sie sich dazu ein Stück Kosmetiktuch (zur Not tut’s Toilettenpapier) um die jeweiligen Finger wickeln. Sobald klare Flüssigkeit oder Blut austritt, ist die Quetschaktion abgeschlossen.



3. Nachbehandlung

Der Talkdrüsenkanal ist nun wieder frei. Das Gewebe an dieser Stelle ist allerdings gereizt und gegenüber Keimen empfindlich. Damit Bakterien & Co. erst gar keine Chance haben, sollten Sie die Stelle sorgfältig desinfizieren und danach rund eine Stunde lang vollkommen in Ruhe lassen. Creme oder andere Pflegeprodukte würden den Heilungsprozess stören. Deshalb mindestens zwei Tage lang weglassen. Stattdessen lieber ein Aloe-vera-Gel ohne Fett auf die behandelte Stelle tupfen. Bis die Entzündung vollständig abgeklungen ist, empfiehlt es sich, die Rötung mit einem Abdeckstift zu kaschieren. Knibbeln am sich rasch bildenden Schorf verbietet sich (hoffentlich!) von selbst.

 

Artikelbild: © gpointstudio – Shutterstock.com

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