Bio-Sonnenschutz: Mineralische Filter und wie Sie sie richtig einsetzen

Ein wirksamer Sonnenschutz ist das A und O, um die Haut vor Verbrennung und vorzeitiger Hautalterung zu schützen. Um eine Sonnencreme und ein paar Vorsichtsmassnahmen kommen Sie also weder am Strand noch in der Stadt herum.

Konventionelle Sonnencremes schützen dabei durch chemische Filter. Sie enthalten Stoffe, die in die obersten Schichten der Epidermis eindringen und dort die ankommenden UV-Strahlen gewissermassen „abfangen“, indem sie sie in Wärmeenergie umwandeln. Allerdings ist dieser Prozess unter Gesundheitsexperten und Dermatologen alles andere als unumstritten. Viele chemische UV-Filter lösen Allergien aus – oft solche, die vorher nicht vorhanden waren.

Andere wirken wie Hormone; dies kann vor allem in Zeiten hormoneller Sensibilität, wie in der Schwangerschaft, beim Stillen oder während der Wechseljahre, riskant sein. Auch Babys und Kleinkinder sollten keinesfalls mit diesen Stoffen in Berührung kommen, da ihr empfindliches hormonelles Gleichgewicht und die Entwicklung des hauteigenen Säureschutzmantels dauerhaft gestört werden können.

Zum Glück gibt es jedoch eine Alternative. Bio-Sonnencremes basieren nämlich auf einem völlig anderen System, das ganz ohne Chemie auskommt: dem mineralischen Filter, der rein physikalisch wirkt. In mineralischen Sonnencremes kommen UV-Filter aus Substanzen wie Zinkoxid oder Titanoxid zum Einsatz. Sie legen sich wie ein Mantel um die Haut und reflektieren die gefährlichen UV-Strahlen einfach wie ein Spiegel zurück, bevor sie die Hautoberfläche erreichen können.

Allerdings zahlen Sie für dieses haut- und körperfreundliche System einen kleinen Preis. Der mineralische Filter ist nämlich, im Gegensatz zu konventionellen Sonnencremes, auf der Haut sichtbar. Vielleicht kennen Sie den Effekt von Sunblockern, wie Sie sie in den Skiferien benutzen: Die Lippen werden kalkweiss. Was Kindern in der Regel überhaupt nichts ausmacht, stört Erwachsene am Strand oft umso mehr.

Darauf nehmen viele Hersteller inzwischen Rücksicht. Zur Vermeidung des störenden „Weiss-Effektes“ haben sie die mineralischen Partikel immer weiter verkleinert. Zusätzlich werden die entsprechenden Produkte inzwischen auch in Sprühflaschen angeboten – das erleichtert den Auftrag und die Dosierung erheblich. Allerdings: Mit dieser Anpassung an die Verbraucherwünsche taucht bei manchen Herstellern ein neues Risiko auf. Einige Produzenten verkleinern nämlich die Mineralpartikel bis hinunter in den Nanobereich.

Von Nanopartikeln spricht man dann, wenn Teilchen kleiner werden als 100 Nanometer. Und während Nanotechnologie in anderen Gesundheitsbereichen ein Segen ist, kann sie bei der Kosmetik ein Fluch sein. Dabei sind solche Partikelgrössen nicht nur in mineralischen Sonnencremes, sondern auch in konventionellen Sonnenschutzmitteln zu finden. Noch weiss die Wissenschaft nicht genau, was Nanopartikel im Körper anrichten können. Tatsache ist aber, dass die angewendete Nanotechnologie in den zum Einsatz kommenden Mineralien chemische und physikalische Veränderungen bewirken kann. Durch ihre winzige Grösse könnten die Nanopartikel eventuell in die Haut selbst eindringen und dort mit körpereigenen Molekülen reagieren.

Achten Sie also sicherheitshalber darauf, mineralische (und konventionelle) Sonnenschutzmittel ohne Nanopartikel zu erwerben und nehmen Sie lieber einen ganz leichten Weissschimmer auf der Haut in Kauf.

 

Oberstes Bild: © HamsterMan – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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