Baden zur Regeneration – mit individuellen Badezusätzen
Die Kunst des belebenden Badens ist keine Frage des Geldes, sondern der Kenntnisse: von der Wirkung von Blüten und Fruchtsäuren, Kräuterextrakten und ätherischen Ölen, von Milch und Honig.
Mit den richtigen Badezusätzen kann sich jeder sein Wellness-Erlebnis täglich neu bescheren.
Milchbad: sanft und sinnlich
Milch, äusserlich angewendet, verträgt eigentlich jeder. Als Badezusatz verhindert sie, dass die Haut zu stark entfettet wird, und beruhigt gereizte Haut.
Weizenkleie, die ein Abfallprodukt bei der Mehlherstellung ist, enthält zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine. Sie wirkt entzündungshemmend und heilend, macht das Wasser weich und die Haut samtig.
Badmixer-Tipp: 500 g Weizenkleie in 3 Liter Milch 15 Minuten lang köcheln, dann abseihen und die Flüssigkeit dem Badewasser zusetzen.
Rosenbad: belebend und beruhigend
Rosen wirken entzündungshemmend und stärkend, adstringierend und aphrodisierend. Und sie beruhigen die Haut. Madame Pompadour, die Mätresse von Ludwig XV., benutzte statt Wasser nur Rosenwasser zur Gesichtspflege. Vor allem gegen erweiterte geplatzte Äderchen soll es helfen.
Badmixer-Tipp: 4 gehäufte Esslöffel getrocknete Rosenblüten 14 Tage lang in 1/4 Liter Obstessig ziehen lassen.
Abseihen, mit 1/8 Liter Rosenwasser (aus der Apotheke) und 12 Tropfen Rosen- oder Rosenholzöl vermischen und als Badezusatz verwenden.
Schaumbad: stimmungsaufhellend
Schaumbäder sollen ein wohltuend entspannendes, sogar stimmungsaufhellendes Baderlebnis bieten.
Badmixer-Tipp: 15 Tropfen ätherisches Öl mit 5 Esslöffeln flüssiger Seife vermischen, die nicht duftet und einen hautfreundlichen pH-Wert hat. „Augenmenschen“ können das selbstgemachte Schaumbad auch einfärben – mit einem starken Tee aus Hibiskus oder Malve.
Zitronenbad: wohlriechend und wohltuend
Äusserlich angewendet, glättet Zitronenzusatz im Badewasser die fette und normale Haut, bleicht sanft Sommersprossen sowie Hautflecken und heilt Hautunreinheiten. Zitrone soll Hals, Dekolleté und Busen straffen.
Badmixer-Tipp: 6-8 unbehandelte Zitronen in Scheiben schneiden, mit 1 1/2 Litern kochendem Wasser übergiessen, 6-8 Stunden ziehen lassen, abgiessen und ins Vollbad geben.
Malvenbad: lindernd und schützend
So verschieden Malvenarten aussehen – ihre Wirkung ist immer ähnlich: Sie sind ideal zur Pflege von unreiner und fettiger Haut, lindern Hautentzündungen, auch leichteren Sonnenbrand. Und sie machen die Haut weich.
Badmixer-Tipp:
6 Esslöffel Malvenblüten mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen, nach 20 Minuten abseihen und ins warme Badewasser schütten.
Fragen und Antworten rund um Bade-Essenzen
Wer jetzt noch meint, ein Bad mit ätherischen Ölen oder mit frischen Blüten und Früchten, sei ein abergläubisches Spektakel, muss nur einmal die richtigen Fragen stellen:
Warum heissen die Essenzen ätherische Öle?
Ätherisch bedeutet himmlisch. Öle dürfen sie sich eigentlich nicht nennen, denn mit fetten Ölen wie Jojobaöl und Wallnuss, Olivenöl oder Sojaöl haben diese Essenzen nichts zu tun: Sie sind leicht flüchtig, und kaum eine hinterlässt einen Fleck.
Warum müssen ätherische Öle so viel kosten?
Weil es Kostbarkeiten sind. Es braucht oft mehrere Körbe von Blüten, um ein winziges Fläschchen echter Essenz herzustellen. Wenn ätherische Öle sehr preiswert sind, dann wurden sie synthetisch hergestellt.
Aber dann ist doch ein Vollbad mit solchen Zusätzen unbezahlbar für Normalverdiener?
Nein, denn es reichen ein paar Tropfen für eine ganze Wanne. Für einen aromatherapeutischen Effekt genügt es, auf die Wasseroberfläche ein paar Tropfen zu geben, die Tür und die Fenster zu verschliessen und dann genüsslich den Duft einzuatmen, der vom warmen Wasser aufsteigt.
Gibt es denn Badeschaum, -salz oder -öl mit echten ätherischen Ölen nicht zu kaufen?
Der Handel bietet Badeöle an, in denen ätherische Öle enthalten sind, allerdings aus Kostengründen meistens künstliche.
Ist es denn nicht möglich, sich selber Badeöl mit echten natürlichen Essenzen herzustellen?
Doch, und zwar ganz leicht. Wer selber als Badmixer aktiv wird, muss den Essenzen nur natürliche Emulgatoren beisetzten, dann vermischen sie sich mit dem Wasser. Mit Sahne, Milch oder Honig verrührt, bekommen die Mischungen einen zusätzlichen Pflegeeffekt.
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