Anti-Aging: Ladys, bitte bekennen Sie Farbe!
VON Kerstin Birke Anti-Aging Make-Up
Spätestens mit Anfang 40 fragen sich die meisten Frauen, ob sie weiterhin knallige Farben tragen dürfen oder ob sie sich beim Schminken doch lieber dezent zurückhalten sollten. Aber weshalb sollte eine Lady, die sich ihr Leben lang gern die Nägel in knalligen Farben lackiert hat und sich damit toll findet, plötzlich aufhören? Wer bestimmt darüber, ob reife Frauen nur noch am Abend zu einer Party roten Lippenstift auflegen dürfen, anstatt ihn auch tagsüber selbstbewusst zu tragen? Entscheidet das Geburtsdatum oder die Meinung anderer Frauen im gleichen Alter, die sich eher unauffällig schminken?
Schminkverhalten in Zahlen
Eine breit angelegte Umfrage unter mehreren Tausend Frauen ergab folgendes Resultat: Rund ein Viertel aller Schweizer Ladys verwendet beinahe täglich Make-up. In der Altersgruppe der 35- bis 55-Jährigen tut es nur noch jede fünfte. Lieblingsutensilien reifer Frauen sind Wimperntusche (30 %), gefolgt von Kajal-Eyeliner (27). Lippenstift verwenden etwa 20 % aller Beautys über 40. Mit Lidschatten gehen viele von ihnen mit zunehmendem Alter noch zurückhaltender um. Bei den Frauen um die 50 gaben lediglich 8 % an, tagsüber regelmässig Lidschatten zu tragen.
Was raten Kosmetikexperten?
Trauen Sie sich! Bringen Sie (wieder) Farbe in Ihren Alltag! Schnell werden Sie spüren, dass gekonntes Schminken Ihr Selbstbewusstsein hebt. Mit Sicherheit wird Ihnen das eine oder andere Kompliment ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zaubern. Achten Sie beim Check ihres Kosmetikregals und beim Einkauf auf eine möglichst weiche Konsistenz der Kosmetik-Produkte. Sie bewirkt softe Übergänge, die den Teint jünger wirken lassen.
Tipps zu den verschiedenen Beauty-Produkten
Foundation:
Sie gilt als „Teintverfeinerer“. Mit ihr lässt sich wunderbar mogeln. Falls Ihre Haut eher trocken ist, sollten Sie kein pudriges oder gar pastiges Produkt wählen. Puder kann sich in den Fältchen absetzen, Paste lässt Ihr Gesicht schlimmstenfalls maskenhaft erscheinen. Greifen Sie am besten zu Licht reflektierenden Pigmenten. Sie geben der Haut Leuchtkraft und spiegeln kleine Fältchen wie von Zauberhand weg.
Absolut im Trend liegen derzeit sogenannte Zwei-in-einem-Produkte. Diese Foundations verbinden die Deckkraft eines Make-ups mit der Pflegekraft eines Serums, weil sie zahlreiche Anti-Aging-Wirkstoffe enthalten. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrer Kosmetikerin oder im Fachgeschäft ausführlich beraten. Es lohnt sich!
Wangenrot:
Bitte keinen einfarbigen Balken oder zu dunkle Töne! Viel schöner sieht ein mehrfarbiges Rouge aus, dessen Nuancen fein aufeinander abgestimmt sind. Während sich einzeln raffinierte Akzente setzen lassen, zaubern sie gemischt einen natürlichen Glow.
Lippenstift:
Bringen Sie mit Knallrot Farbe in Ihren Alltag! Auf gepflegten Lippen ist kräftig roter Lippenstift ein echter Hingucker. Sehr praktisch sind Stifte mit Pflegekern, weil sie zusätzlich Feuchtigkeit und Fett spenden. Eine prima Grundlage liefern glättende Lip-Base-Produkte. Ein Konturenstift verhindert, dass die Farbe zerläuft. Hände weg von zu dunklen Tönen! Sie machen einerseits schmallippig und zusätzlich lassen sie die Zähne gelber erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind.
Lidschatten:
In der kommenden Saison funkeln die Lider wieder einmal in den schillerndsten Nuancen. Fragen Sie gezielt nach Lidschatten mit Seidenschimmer! Er lässt Ihr Gesicht sofort frischer strahlen. Mit Glitzerpartikeln sollten Sie allerdings sehr sparsam umgehen. Glitzer setzt sich nämlich gern in den Fältchen ab und betont somit die ungeliebten Zeichen der Zeit noch zusätzlich. Verwenden Sie raffinierten Schimmer besser punktuell, beispielsweise im inneren Augenwinkel.
Der Klassiker „Smokey Eyes“ lässt die Augen grösser erscheinen. Doch Vorsicht: Schwarz wirkt sehr schnell trist! Besser ist es, wenn Sie Hell- oder Dunkelbraun mit ein wenig Türkis oder dunklem Blau vermischen. Der Abstand der Wimpern lässt sich optisch wunderbar verkleinern, indem Sie mit dem Eyeliner viele einzelne Punkte zwischen die Wimpern tupfen.
Nagellack:
Moosgrün, Tintenschwarz oder Beere sind nur etwas für junge Mädchen? Weit gefehlt! Trauen Sie sich! Mit Nagellack lässt es sich herrlich experimentieren! Wichtig sind allerdings bestens gepflegte Hände und Füsse. Einzig mit Brauntönen sollten Sie vorsichtig umgehen. Es könnte passieren, dass Ihre Hände mit braun lackierten Nägeln insgesamt blasser erscheinen.
Tipp: Zu den vielen aktuellen Farben der Modehersteller passen Lacke mit metallischem Schimmer hervorragend. Sie wirken zumeist so elegant, dass sie keinen Schmuck mehr neben sich dulden. Solch ein Hingucker kann sogar von störenden Pigmentflecken ablenken.
Neonfarben für die Hände? Eher nicht. Zu Sandaletten oder Flip-Flops sehen sie dagegen toll aus. In der kalten Jahreszeit heben die schrillen Nägel schon frühmorgens beim Aufstehen die Stimmung und machen gute Laune.
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