5 Gründe, warum Sie einfach nicht abnehmen – und was Sie dagegen tun können
VON Caroline Brunner Allgemein Ernährung Figur Fitness
Wir haben die fünf häufigsten Irrtümer zusammengestellt, die für eine solche Stagnation verantwortlich sein können, und zeigen Ihnen, wie Sie schnell wieder zurück auf die Zielgerade kommen.
1. „Aber ich bewege mich doch schon so viel!“
Bewegung allein ist nicht immer der Schlüssel. Lassen Sie sich nicht in die Irre leiten: Besonders, wenn Sie vor Ihren Diätbemühungen wenig Fitness gemacht haben, ist jeder zu Fuss gegangene Kilometer Balsam für Ihre Gesundheit. Das Problem daran: Häufig kommt es Ihnen vor allem in der ersten Zeit so vor, als würden Sie enorm viel schweisstreibenden Sport absolvieren, der sich doch in eine angemessene Kalorienverbrennung übersetzen müsste – es aber anscheinend nicht tut.
Tatsächlich können Sie durch Bewegung nur dann erfolgreich abnehmen, wenn Sie ein Kaloriendefizit herstellen. Dem Stoffwechsel muss also weniger Energie in Form neu aufgenommener Nahrungsmittel zur Verfügung stehen, als er eigentlich braucht, damit er sich an die Fettreserven als Notfallration heranmacht. Wenn Sie länger keiner Sportroutine gefolgt sind, überschätzen Sie die Kalorienverbrennung über Bewegung leicht – schliesslich verbraucht selbst eine Stunde intensiven Trainings selten mehr als 500 Kalorien.
Gleichzeitig entwickelt der Körper automatisch mehr Hunger, weil er Reserven für die ungewohnte Tätigkeit zurücklegen will. Wenn Sie also zu den vielen Vorteilen von Jogging & Co. noch das Abnehmen zählen wollen, müssen Sie darauf achten, nicht parallel auch Ihren Kalorienkonsum hochzuschrauben.
2. „Ich fühle mich schlanker, aber meine Waage widerspricht“
Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um den zweiten scheinbar paradoxen Effekt, den ein plötzliches Sportregiment mit sich bringt. Tatsächlich können Sie durchaus Fett verlieren, ohne dass sich Ihr Gewicht reduziert – nämlich dann, wenn Ihr Körper gleichzeitig Muskelmasse aufbaut. Verlassen Sie sich deshalb grundsätzlich nicht auf Ihre Waage allein, um den Erfolg Ihrer Diät zu bemessen. Es geht ja schliesslich um veränderte Essgewohnheiten und ein besseres Körpergefühl, nicht um eine Rechenaufgabe. Der Blick in den Spiegel, Ihr tägliches Wohlgefühl – das sind die ausschlaggebenden Faktoren, um den Erfolg Ihrer Bemühungen schlussendlich zu messen.
3. „Es hat alles so gut angefangen, aber jetzt geht plötzlich nichts mehr“
Jede Diät geht durch diese Phase des Stillstands, nachdem anfänglich die Pfunde gepurzelt sind. Das ist eine uralte, archaische Funktion des Körpers, für den die hartnäckigen Fettreserven auch eine absolute Notfallration darstellen, an die er sich sozusagen klammert. Parallel dazu kommt es oft vor, dass Sie nach ein paar Wochen diszipliniertem Diäten die Zügel wieder etwas locker lassen und sich die eine oder andere kleine Sünde erlauben.
Die Lösung: nicht aufgeben! Nach einer oder zwei Wochen gibt Ihr Körper „sein“ Fett wieder frei. Dokumentieren Sie Ihre täglichen Essgewohnheiten. Vielleicht hat sich doch wieder ein Schokoriegel eingeschlichen? Falls ja, ist das kein Problem.
Es bedeutet nur, dass Sie zu einer realistischen, alltagskompatiblen Form Ihrer Diät finden – solange die lustvollen Ausnahmen ebendies bleiben. Wenn Sie allzu unglücklich über das Warten sind, können Sie auch zwei Detoxtage einlegen.
Sprechen Sie mit Ihrem Unterbewusstsein (so seltsam das klingen mag). Sagen Sie ihm, dass es völlig okay ist, loszulassen. Schliesslich stellt Ihr altes Ich eine Komfortzone dar, in der Sie sich eingerichtet haben. Auch wenn Sie sie bewusst verlassen möchten, können damit doch auch Unsicherheiten verknüpft sein. Wenn Sie sich bewusst, mit Ihrem ganzen Selbst, auf diesen Loslösungsprozess konzentrieren, geht es bald auch mit dem Abnehmen wieder voran.
4. „Ich halte mich doch genau an meinen Diätplan“
Vielleicht nicht ganz so genau, wie Sie selber meinen. Was Sie zu essen glauben und tatsächlich zu sich nehmen, sind oft zwei völlig verschiedene Dinge. Sie verändern vielleicht die Nährstoffzufuhr über die Hauptmahlzeiten. Aber es gibt daneben viele Situationen im täglichen Leben, in denen wir gedankenlos Kalorien konsumieren.
Wie viele cremige Milchkaffees trinken Sie etwa am Tag? Finden sich in Ihrer Schreibtischschublade immer noch Schokoriegel oder sind Sie tatsächlich auf Gemüsesticks umgestiegen? Machen Sie sich auf die Suche nach versteckten Snacks und nehmen Sie sich die Zeit, mal deren Kalorien über den Tag verteilt zusammenzuzählen. Sie werden erstaunt sein.
Eine Diät ist auch ein exzellenter Zeitpunkt, mit dem gedankenlosen Snacken Schluss zu machen. Finden Sie zum Zen-Weg des Essens: Wenn ich esse, esse ich. Und tue nichts anderes – weder lesen noch Fernsehen schauen, noch im Web surfen. So erschliessen Sie sich einen völlig neuen, achtsamen kulinarischen Genuss und merken viel schneller, wann Sie satt sind und das Gewohnheitsfuttern beginnt, das Sie so gerne loswerden möchten.
5. „Bei meinen stressigen, ultra-langen Tagen müsste ich eigentlich von selbst abnehmen“
Halt! Wenn Ihre Tage zu lang werden, Sie viel arbeiten und nicht genügend Schlaf bekommen, kann hier das Problem liegen. Zu wenig Nachtruhe führt dazu, dass der für Ihren Appetit zuständige Hormonhaushalt durcheinanderkommt – mal ganz abgesehen von der Abnahme der Leistungsfähigkeit. Sie werden viel schneller hungrig und fühlen sich deutlich weniger lange satt, essen also automatisch mehr. Schlafen Sie sich mal drei Tage hintereinander aus, ohne den Wecker zu stellen, und beobachten Sie die Veränderungen.
Oberstes Bild: Jeder kennt das – trotz Diät purzeln die Pfunde nicht. (© Ana Blazic Pavlovic / Shutterstock.com)