Zeitmanagement in der Küche – Erstellen Sie einen Speiseplan

„Was koche ich heute?“ Mit dieser Frage gehen Millionen Frauen durch den Morgen. So steht es in einem meiner Kochbücher. Jetzt vermuten Sie vielleicht, das Kochbuch ist so um das Jahr 1950 erschienen. Nein! – Es handelt es sich tatsächlich um eine aktuelle Ausgabe.

Sofort habe ich das Bild von verzweifelten Frauen in Millionen Häusern vor mir, die an nichts anderes denken können als an das bevorstehende Kochen. (In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es auch kochende Männer. Das scheint aber die Ausnahme zu sein!? Oder sind Männer nur besser organisiert? Oder nehmen Männer die Kochverantwortung einfach leichter und kochen mal schnell einfach so etwas?)

„Was koche ich heute?“ – Diese Frage ist an vielen Tagen nicht so schnell beantwortet, wie ich es mir wünsche.

Deshalb mache ich jetzt regelmässig einen Speiseplan.

Welche Vorteile hat ein Speiseplan?

Gesunde Ernährung klappt mit Organisation leichter

Gesundes Essen ist nicht nur eine Frage der Zutaten, sondern auch der Organisation. Wenn ich mir nicht rechtzeitig überlege, was ich (diese Woche) koche, dann gibt es oft einfach etwas Schnelles – nämlich Fastfood.

Dieser Meinung ist auch Holger Stromberg, Chefkoch und Ernährungsberater der deutschen Nationalelf: „Zu einer gesunden, zeitlich unaufwendigen und darüber hinaus für jeden bezahlbaren guten Ernährung gehören Organisation und ein Konzept.“ (Im Interview mit dem Zeit-Magazin „Gesund“)

Gut geplant ist halb gekocht

Ein Speiseplan ist eine praktische Organisationshilfe im Alltag. Sie investieren einmal Zeit und planen Ihre kulinarische Woche, danach haben Sie den Kopf frei – und viele unbeschwerte Morgenstunden.

Erstellen Sie vor dem Einkaufen einen Speiseplan, dann müssen Sie seltener einkaufen (Sie wissen ja schon, was Sie die nächsten Tage kochen wollen) und müssen weniger wegwerfen.

5 Tipps für die Erstellung Ihres Speiseplans

Tipp 1: Art und Aussehen Ihres Speiseplanes

Es ist nicht so wichtig, wie Ihr Speiseplan aussieht. Sie können den Speiseplan einfach auf ein Blatt Papier, auf eine schöne Tafel oder in Ihr Smartphone eintippen. Wichtig ist, dass Sie einen aufstellen.

Tipp 2: Planen Sie nicht zu lange im Voraus

Bei uns hat es sich bewährt, einen Speiseplan für 5 Tage aufzustellen. Sie können natürlich auch 1 Woche im Voraus planen oder gar einen „ewigen“ Speiseplan aufstellen (lesen Sie mehr darüber unter „Der ewige Speiseplan“).


Welche Vorteile hat ein Speiseplan? (Bild: © Aleksandra Zaitseva – shutterstock.com)

Tipp 3: Berücksichtigen Sie Wünsche und Termine Ihrer Familie

Planen Sie gleich mit ein, welche Familienmitglieder an welchen Tagen mitessen möchten. Wie viele Portionen benötigen Sie? Wer mag welches Essen nicht oder besonders gerne?

Tipp 4: Zubereitungsdauer berücksichtigen

Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Essens, wie viel Zeit Sie am jeweiligen Tag zum Kochen haben.

Tipp 5: Realistisch planen

Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Es kommt nicht darauf an, dass der Speiseplan beeindruckend ist, wichtiger ist, was Sie dann auch kochen.

Planen Sie auch das Kochen von grösseren Mengen ein. So können Sie mit einmaligem Kochen mehrmals gesundes Essen servieren – entweder gleich am nächsten Tag, oder Sie frieren ein Mittagessen ein.

Tipp 6: Ideen sammeln für den Speiseplan

Sammeln Sie Koch-Ideen, die Ihnen während der Woche einfallen und heben Sie alte Speisepläne auf. Dann fällt Ihnen das Planen von Woche zu Woche leichter, es macht auch mehr Spass und geht viel schneller.

Ich bekomme jede Woche eine Bio-Gemüse-Kiste geliefert. Da der Demeterhof liefert, was gerade Saison hat, habe ich meine Rezepte inzwischen auch nach Zutaten sortiert. Für die Essensplanung suche ich dann gleich die entsprechenden Rezepte zum gelieferten Gemüse.

Der „ewige“ Speiseplan

Ich mache jede Woche einen neuen Speiseplan und ich kenne mehrere Familien, die das auch machen. Noch niemanden habe ich allerdings kennengelernt, der einen „ewigen“ Speiseplan erstellt hat und danach kocht. Ewig bedeutet in diesem Fall, dass der Speiseplan zum Beispiel für vier Wochen festgelegt ist und sich dann von vorne wiederholt.

Diese Geschichte vom „ewigen“ Speiseplan habe ich im Tagesspiegel gelesen und sie hat mich irritiert. Das ist mir und meiner Familie dann doch zu viel Routine beim Essen.

Andererseits gehen meine Kinder jeden Sommer für zehn Tage in ein Zeltlager. Hier gibt es jedes Jahr vom ersten bis zum letzten Tag eine festgelegte Reihenfolge für das Mittagessen. Die Vorfreude auf das jeweilige Essen ist für sie eines der Highlights des Zeltlagers. Feste Routinen gibt es ja auch in vielen Familien beim Weihnachtsessen oder beim Geburtstagskuchen. Und ein ewiger Speiseplan spart auf jeden Fall noch mehr Zeit und entlastet am Morgen viele Frauen.

Vielleicht gibt es ja einen Mittelweg. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, im Speiseplan einen festen Tag für süsse Hauptspeisen und einen Tag für ein Nudelgericht einzurichten. Das gibt dann einen schönen Rahmen für den wöchentlich neuen Speiseplan. Feste Tage für Gerichte ohne bestimmte Zutaten (zum Beispiel Fleisch), das ist ja in katholischen Gegenden sogar Tradition.

Was finden Sie: Ist die Idee eines ewigen Speiseplanes für Ihre Familie verlockend oder eher abschreckend?

 

Oberstes Bild: © S_L – shutterstock.com

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Mehr zu Sabine Simon

Sabine Simon ist gelernte Industriekauffrau, arbeitet in einem Reisebüro und ist nebenher selbstständig als Dienstleisterin für Verlage tätig. Als berufstätige Mutter weiss sie, wie herausfordernd und wirkungsvoll gute Organisation ist.

Glücklicherweise muss man nicht alle Fehler selbst machen, um aus ihnen lernen zu können. Deswegen gibt sie in Ihrem Blog (organisation-mit-sabine.de) neben ihren eigenen Erfahrungen auch Beispiele und Ideen wieder, die aus ihrem Bekanntenkreis und aus den Unternehmen stammen, für die sie schon gearbeitet hat.

Aus den Reaktionen auf ihre Blog-Beiträge sieht sie, dass viele Menschen vor ähnlichen Herausforderungen stehen und bestimmte Themen immer wieder nachgefragt werden.

Deswegen hat sie das E-Book „Organisation leicht gemacht – In 9 Schritten zum entspannten Alltag“ als Schritt-für-Schritt-Ratgeber für alle geschrieben, die praxiserprobte und sofort umsetzbare Tipps für die Organisation im Alltag suchen.

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