Verbraucherstudien zum Konsumverhalten – was bringen sie?
Verbraucherstudien untersuchen Ernährungsgewohnheiten der Menschen, fördern aber nicht ihre Gesundheit. Dennoch erhellen die Analysen gewohnte Ernährungsmuster und lassen Rückschlüsse auf das eigene Konsumverhalten zu.
Die meisten Europäer legen grossen Wert auf gesunde Ernährung – und das ganz bewusst und nicht, weil sie es müssten. Beispielsweise ernähren sich 79 % der Spanier gesund, in Deutschland liegt diese Zahl bei 70 %. Für die Schweiz sind die Untersuchungsergebnisse in den fünften Schweizer Ernährungsbericht eingeflossen.
Erkenntnisse allgemeinen Charakters
„HealthFocus International“ veröffentlichte in einem Bericht aus dem Jahr 2010, dass 84 % der Europäer besonders jene Nahrungsmittel konsumieren, die reich an Nährstoffen und Vitaminen sind. Frisches Obst und Gemüse sehen sie als die wichtigsten Vitaminquellen an. Es gibt jedoch ganz unterschiedlich gelagerte Sorgen in der Bevölkerung, sich falsch zu ernähren. 43 % der Menschen in Spanien machen sich Gedanken über Auswirkungen einer ungesunden Ernährung. In Grossbritannien, Deutschland und der Schweiz sind dies nur etwa 20 %. Eventuell kann das am vielfältigeren Angebot liegen. Immerhin 15 % aller Befragten sind davon überzeugt, dass das Einfrieren von Nahrungsmitteln deren Vitamingehalt reduziert – das ist jedoch definitiv falsch.
Spezielle Ergebnisse in der Schweiz
Für den Menschen wird eine tägliche Mindestaufnahme von Kohlenhydraten von 50 % empfohlen. Die Schweizer liegen mit durchschnittlich 51 % knapp darüber. Bei den Proteinen, dem Eiweiss, überschreiten die Schweizer mit 90 Gramm täglich um fast das Doppelte die empfohlenen 48 Gramm. Bei der durchschnittlichen Fettzufuhr liegen die Landsleute vorbildlich bei der empfohlenen Menge von 30 Gramm. Während die allgemeine Vitaminaufnahme als ausreichend gewertet wird, kommen Vitamin D und Folsäure zu kurz. Deutlich über der empfohlenen Tagesmenge werden Kalium, Natrium, Chlorid, Kalzium und Phosphor aufgenommen. Magnesium wird ebenfalls ausreichend zugeführt. Bei Eisen, Zink und Jod liegt die Empfehlung laut Studien immer noch zu niedrig. Dies soll unter anderem durch die Zwangsjodierung von Lebensmitteln beeinflusst werden.
Warum ungesund essen?
Die befragten Schweizer geben verschiedene Faktoren an, die eine optimale gesunde Ernährung behindern. Dazu zählen höhere Preise für gesunde Lebensmittel, was 40 % der Befragten meinen, ein zu hoher Aufwand, den 27 % nennen, oder Unkenntnis in Bezug auf gesunde Nahrungsmitteln, was 21 % angeben. 23 % haben andere Probleme im Leben, um die sich kümmern müssen, deshalb ist ihnen ihre Gesundheit egal.
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