Unisexdüfte – vielseitiges Parfüm für Sie und Ihn

Parfüm wird seit Jahrhunderten von Damen und Herren aufgelegt, manche Essenzen sind zu typisch femininen oder maskulinen Klassikern geworden. Eine würzige Note oder ein Grundton von Moschus wird verstärkt mit Herrenparfüm in Verbindung gebracht, Damen vertrauen dem Klischee nach eher auf fruchtige, süsse oder florale Essenzen. Die Vorlieben für aussergewöhnliche Düfte haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich angenähert, eine strikte Trennung zwischen Damen und Herren wird von immer mehr Marken der Szene aufgelöst. Das Ergebnis sind Unisexdüfte, die bewusst als Artikel für beiderlei Geschlecht vermarktet werden und es ermöglichen, eine neue Duftwelt mit vielfältigen Essenzen zu erleben.

Die Entwicklung der Unisexdüfte als zeitgemässes Parfüm

Noch vor einem Jahrhundert nahmen sich die meisten renommierten Parfümhäuser ausschliesslich Frauen an und boten ihnen aufregende Editionen mit einem süssen oder blumigen Grundcharakter. Düfte für Herren wurden vorrangig als Aftershave angeboten und vertrauten hierbei auf den würzigen und herben Charakter, der noch heute mit Moschus, Tabak oder Holz verbunden wird. Das Angebot an Düften, die beiderlei Geschlecht gleichermassen auftragen sollten, haben stärker Mode- und Designhäuser als traditionsreiche Hersteller von Parfüm eingebracht. Boten jene Mode oder Accessoires im geschlechtlich einheitlichen Stil an, lag es auf der Hand, die gleiche Art von Duft für beiderlei Geschlecht hervorzubringen.

Tatsächlich weist die Entwicklung von Mode und Parfüm über das 20. Jahrhundert hinweg einige Parallelen auf. Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren Damen- und Herrenmode strikt getrennt, über die letzten Jahrzehnte hat eine Anpassung stattgefunden. Vor allem die letzten beiden Generationen vertrauen gleichermassen auf Jeanshosen, Shirts und ähnliche Modeartikel im Casual-Stil, die von Herren wie von Damen getragen werden. Hier verwundert es nicht, dass junge und lässige Designlabel die sich annähernden Vorlieben erkannt haben und klassisches Parfüm bzw. Eau de Parfum in ihr Sortiment übernahmen, das sich bewusst an beide Geschlechter richtete.

Was unterscheidet Unisexdüfte von herkömmlichem Parfüm?

Wer den herben Charakter von Moschus oder das süsse Aroma von Vanille liebt, wird bei einem Unisexduft nicht gänzlich auf diese Essenzen verzichten müssen. Alle etablierten Duftnoten von Zitrus über Ambra bis Tabak kommen je nach Marke und Parfümhaus weiterhin zum Einsatz, werden jedoch in deutlich dezenteren Form verwendet. Der Weg vom klassischen Damen- oder Herrenparfüm hin zum Unisexduft führt vorrangig über die Abschwächung geschlechtstypischer Essenzen, ohne diese komplett zu neutralisieren. Hierbei wird es möglich, viele Düfte in Herz- oder Kopfnote miteinander zu kombinieren, die bei einem klassischen Parfüm für Damen oder Herren nicht aufeinandergetroffen wären.

Die Entwicklung echter Unisexdüfte hat die Branche spürbar belebt und es kreativen Designern ermöglicht, völlig neue Dufterlebnisse zu kreieren. Hierbei wird weiterhin genau auf die Vorlieben von Damen und Herren geachtet, nicht jede Kombination maskuliner und femininer Essenzen ergibt schliesslich zusammen ein herausragendes Unisexparfüm. Gerade sehr intensive Duftnoten wie Moschus, Ambra oder florale Essenzen, die traditionell einem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden, sind nur in sehr dezenter Form in den Flacons aller namhaften Marken anzutreffen. Da es gerade unter jungen Parfümfreunden den Trend zu aussergewöhnlichen Vorlieben gibt, beispielsweise Liebhaberinnen von Moschus oder Herren mit einem Hang zu Vanille, finden viele Neukreationen ihre Abnehmer.

Unisexdüfte und der Aspekt der Vermarktung

Das wachsende Angebot an Unisexdüften wird nicht von allen Duftliebhabern begrüsst, gerade traditionsbewusste Käufer vermuten dahinter einen Trick zur Vermarktung der jeweiligen Hersteller. Und natürlich ist die Chance bei einem Unisexparfüm grösser, Erfolge in den Parfümerien weltweit zu erzielen, da sich das jeweilige Angebot nicht alleine an ein bestimmtes Geschlecht richtet. Dennoch sind solche Überlegungen zu kurz gedacht und nur in den wenigsten Fällen wirklich vom Parfümhersteller zugrunde gelegt. Mit der Entscheidung für einen neuen Unisexduft wählen Kundinnen oder Kunden häufig nicht mehr den gewohnten Damen- oder Herrenduft aus, der Verkaufseffekt neutralisiert sich hierdurch.

Ausserdem bleibt eine grosse Zahl an Liebhabern von sinnlichem oder markantem Parfüm, die weiterhin eine typische Damen- oder Herrennote von ihrem Duft erwarten. Selbst bei einem umfangreichen Sortiment an Unisexdüften mit ihrer dezenteren Verwendung klassischer Essenzen würden sich diese Kunden eher für etablierte Düfte entscheiden, die einen würzig-herben Charakter besitzen und traditionell süss oder floral daherkommen. Anbietern von Parfüm ist dies bewusst. Sie erkennen ausserdem den Trend, dass eher jüngere Käuferschichten für Unisexdüfte offen sind. Leider sind sie im Vergleich zu klassischen Parfümliebhabern finanziell weniger potent, so dass die aufregenden Dufterlebnisse für beide Geschlechter mit einem attraktiven Kaufpreis einhergehen müssen.


Unisexdüfte als Trick der Vermarktung (Bild: Kiselev Andrey Valerevich / Shutterstock.com)


Unisexdüfte als Trend für die Zukunft

Die Zeiten schwerer und penetranter Parfüms scheinen vorbei, Düfte dieser Art werden vorrangig von der älteren Generation bevorzugt. Mit jeder neuen Generation ist es daher wahrscheinlicher, dass dezente Essenzen in Form von Unisexdüften beliebter werden, zumal sich die Vorlieben von Männern und Frauen nicht nur beim Parfüm stetig annähern. Aussterben werden klassische Damen- und Herrendüfte nicht, wie sie bei allen grossen und traditionsreichen Markenherstellern ein Aushängeschild darstellen. Wer also zu besonderen Anlässen weiterhin einen echt männlichen oder weiblichen Duft auflegen möchte, wird hierzu selbst noch in Jahren und Jahrzehnten ausreichend Gelegenheit erhalten.

 

Oberstes Bild: Unisexdüfte – vielseitiges Parfüm für Sie und Ihn (Vsevolodizotov / Shutterstock.com)

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Mehr zu Meik Peters

Ich bin freier Künstler, Journalist, Sprecher und Mathematiker. Über die jahrelange Arbeit als Texter bin ich mit diversen Interessengebieten und Themenbereichen in Kontakt gekommen und bearbeite diese mit grosser Freude.

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