So wirkt Musik auf uns Menschen

Mann liegt auf der Couch und hört Musik über seine Köpfhörer.

Es gibt nur sehr wenige Menschen, die nicht hin und wieder gerne Musik hören. Musik kann uns dabei helfen, aus einer traurigen Stimmung herauszufinden. Manchmal fühlt es sich auch richtig an, zum Beispiel bei Liebeskummer melancholischen Liedern zu lauschen und sich so richtig auszuweinen. Auch auf Partys darf gute Musik nicht fehlen, um in die richtige Stimmung zu kommen.

Dass in unterschiedlichen Situationen auch verschiedenen Musikstile gehört werden, hat einen guten Grund: Musik beeinflusst unsere Psyche. Dadurch kann sie sogar helfen, eine akute Trauer zu überwinden. Dass Musik Balsam für die Seele sei, ist daher viel mehr als nur ein Spruch. Aber wie wirkt Musik konkret auf den Menschen?

Musik und Hormone – ein faszinierendes Zusammenspiel

Viele wichtige Funktionen in unserem Körper werden von unseren Hormonen gesteuert. Ob es um den Herzschlag, den Blutdruck oder die Anspannung in unserem Muskelsystem geht – diese Dinge hängen alle von unserem hormonellen Haushalt und unserer Stimmung ab. Da das Hören von Musik sich auch auf den Hormonhaushalt auswirkt, steht fest: Musik hat nicht nur einen Einfluss auf unseren Geist, sondern auch auf den Körper.

Natürlich hängt es in erster Linie davon ab, welche Art der Musik gehört wird. Zum einen gibt es schnelle, rhythmische, laute und fröhliche Musik. Diese sorgt dafür, dass in unserem Körper vermehrt das Hormon Adrenalin ausgeschüttet wird. Das Ergebnis: Wir sind aktiver, glücklicher und wacher.

Wer hingegen sehr ruhigen Klängen lauscht, der kann den Stresspegel dämpfen, weil entsprechende Hormone ausgeschüttet werden. Sogar die Konzentration und Leistungsfähigkeit erhöht sich. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn Menschen sich nicht auf die Musik und Songtexte konzentriere, sondern auf die Tätigkeit, welche Sie während des Hörens erledigen.

Musik gegen Schmerzen und Krankheiten

Kaum jemand weiss, dass mit der richtigen Musik sogar Schmerzen gelindert werden können. Auch das menschliche Schmerzsystem wird von Hormonen gesteuert. Diese hängen stark von unserer psychischen Verfassung ab. Da unsere Stimmung von Musik beeinflusst wird, kann das Hören wie ein sanfter Schmerzhemmer wirken.

Musik wird auch und vor allem in der Psychotherapie eingesetzt. Da sich die Wirkung vor allem unterbewusst entfaltet, ist sie ein sehr gutes Mittel bei Traumata, Depressionen und ähnlichem. Zudem bekommt die Musik unseren Nerven gut. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass zum Beispiel ältere Patienten nach einem Schlaganfall vom Musikhören profitieren.


Frau mit verschlossenen Aufgen hält sich am Bauch fest und hat Kopfhörer auf dem Kopf.
Vorallem Musik, die man gerne hört, kann die Produktion von Endorphin erzeugen und somit schmerzlindernd wirken. (Bild: WAYHOME studi – shutterstock.com)

Wie unser Kopf die Klänge verarbeitet

Es ist gar nicht so einfach für das menschliche Gehirn, die Musik zu verarbeiten und an unser Bewusstsein weiterzuleiten. Genau aus diesem Grund kann das regelmässige Musikhören auch die Gehirnfunktionen, das Erinnerungsvermögen und einige weitere Bereiche positiv beeinflussen.

Besonders kompliziert wird Musik für das menschliche Gehirn, weil hier viele Informationen in nur sehr kurzer Zeit weitergegeben werden. Nicht nur die Melodie muss erkannt werden, sondern auch die Höhe der Töne und – je nach Musikart – der Text. Das fördert die Konzentration. Sowohl die linke als auch die rechte Gehirnhälfte sind in den Prozess des Musikhörens involviert. Nur so kann unter anderem erkannt werden, woher die Klänge kommen, um welche Musikrichtung es sich handelt und welches Instrument da gerade gespielt wird.

Die Gehirnstrukturen von Musikern unterscheiden sich von denen anderer Menschen. Spezielle Bereiche im Gehirn, in welche die Koordination der Hände mit den verschiedenen Sinnen verknüpft wird, sind etwas ausgeprägter. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Hände das Instrument spielen, während das Gehirn die getroffenen Töne von den falschen unterscheidet.

Musik und menschliche Emotionen – untrennbar miteinander verbunden

Wie oben bereits angedeutet, hat das Hören von Musik Auswirkungen auf unseren hormonellen Haushalt. Kein Wunder also, dass die Emotionen recht stark von Musik beeinflusst werden können. Wer zu einem wichtigen Anlass eine bestimmte Melodie gehört hat, der verbindet die Erinnerung untrennbar mit dem Musikstück. Erinnerungsvermögen und Musikhören sind stark miteinander verknüpft.

Dieser Effekt tritt zum Beispiel dann auf, wenn wir einen Geburtstagssong hören oder einem ruhigen Weihnachtslied lauschen – innerhalb weniger Sekunden befindet sich der hörende Mensch in der richtigen Stimmung.

In Film und Fernsehen wird der Effekt, welchen Musik auf unseren Geist hat, ganz gezielt eingesetzt. Wenn ein Horrorfilm ohne die entsprechende Musik daherkommen würde, so wäre der Effekt noch nicht einmal halb so stark. Gleiches gilt für romantische, traurige oder spannenden Momente in Filmen, Spielen oder Aufführungen im Theater. Wer genau weiss, welche Musik in welcher Weise auf das menschliche Gehör wirkt, der kann die Klänge geschickt einsetzen.



Musik und Kinder – eine ganz besondere Beziehung

Nicht nur Erwachsene, sondern vor allem Kinder sind sehr empfänglich für verschiedenen Musikrichtungen, Klänge und Rhythmen. Genau aus diesem Grund ist das frühkindliche Lernen und Ausprobieren in diesem Bereich so wichtig. Anders als bei Fächern wie Geschichte, Mathematik, Deutsch oder Erdkunde sorgt die Beschäftigung mit Musik für einen ganzheitlichen Lerneffekt.

Der Musikunterricht in Schulen ist nicht nur für jene Kinder wichtig, die später in diesem Bereich Karriere machen möchten. Auch vermeintlich unmusikalische Kinder profitieren davon, wenn sie schon früh mit Musik und Instrumenten in Kontakt kommen.

 

Titelbild: G-Stock Studio – shutterstock.com

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