So soll es sein, so kann es bleiben: Unsterbliche Modetrends für Männer
Manche empfinden es als Fluch, andere wiederum als Segen, dass es Outfits gibt, die einfach nicht in der Mottenkiste verschwinden wollen. In mehr oder weniger regelmässigen Abständen leuchten sie dem modebewussten Publikum von den Laufstegen und Kleiderstangen dieser Welt immer wieder aufs Neue entgegen.
Vichy-Karos: Weiss-Rot, Weiss-Rosa, Weiss-Blau oder Weiss-Grün heissen die derzeit beliebtesten Kombinationen. Vichy-Karos erhielten Ihren Namen nach Ihrer Herkunftsstadt in Frankreich und lassen sich infolge des würfelförmigen und durchweg zweifarbigen Musters von allen anderen Karos recht gut unterscheiden.
Während dieses, auch als „Bauernkaro“ bezeichnete, Gewebe zunächst vorwiegend für Nacht- und Bettwäsche zum Einsatz kam, fand es Mitte der 50er schliesslich auch den Weg in die Mode. Wer nicht von Kopf bis Fuss kariert daherkommen möchte, begnügt sich vielleicht mit einem Vichy-Jacket oder Mantel als modisches Highlight.
Used-Look-Jeans: Für viele Schweizer Grossmütter ist sie ein rotes Tuch: die Jeans, die so aussieht, als sei sie schon ewig getragen worden und – oh Graus – die auch noch klaffende Risse oder Löcher aufweist. Ob die blauen Denim-Hosen nun die zusätzliche Bezeichnung „grunge“, „used“, „destroyed“, „stonewashed“ oder „moonwashed“ tragen: Aus Männer-Kleiderschränken sind sie wohl kaum mehr wegzudenken.
Achtung! Um noch einmal auf die Grossmutter zurückzukommen: Auch ohne ihren strengen Blick versteht es sich, dass eine Used-Jeans ausschliesslich dem Freizeit-Look vorbehalten ist. Es sei denn, „Mann“ arbeitet als Jeansverkäufer.
Bermuda-Shorts: Männer in kurzen Hosen … na ja … das ist immer so eine Sache. Zuweilen wenig ästhetisch, sind sie auch nur äusserst selten bürotauglich. Die mit Sicherheit schickere Variante stellen die ehemals abgeschnittenen Uniformhosen der britischen Soldaten dar – die Bermuda-Shorts. Nachdem sie in den 50ern für kühle Beine innerhalb der Armee sorgten, fanden zunehmend immer mehr Touristen Gefallen an diesen bequemen und gleichzeitig sehr ansehnlichen Beinkleidern. Sie trugen den Trend deshalb in alle Welt, wo er es bis zu Armani schaffte.
Ob ein Anzug mit Dreiviertelhosen fürs Büro geeignet ist, sollte jedermann am besten für sich selbst entscheiden. Auf einer Beachparty ist die stylishe Bermuda zum feinen Shirt oder Hemd auf alle Fälle eine gute Wahl.
Achtung! Tennissocken oder andere weit hochgezogene Strümpfe zu kurzen Hosen waren noch nie Trend und werden es aller Wahrscheinlichkeit nach auch niemals werden!
Chucks: Sie sind inzwischen nicht nur Kult, sondern regelrechte Kunstobjekte. Es gibt sie in unzähligen Farben und sogar zum Selbstdesignen. Benannt sind die Chucks nach dem Baseballspieler Chuck Taylor, der sie 1917 zum ersten Mal öffentlich präsentierte.
Ob Lo-Top (niedrig) oder Hi-Top (hoch): Unverkennbar sind die weisse Gummikappe und der All-Star-Stern auf der Ferse. Und: Ein richtiger Chuck muss Gebrauchsspuren aufweisen! Erst dann ist er hip.
Flower-Power-Hippie-Style: Auch mehr als 40 Jahre nach Woodstock rollt die Hippie-Welle noch in Form von Batikshirts, indischen Gewändern oder Blumenprints durch viele Schweizer Kleiderschränke. Hemden werden zu langer Mähne weit offen getragen und das Peace-Zeichen erfindet sich regelmässig selbst wieder neu.
Print-Shirts: Sie gehören zum Sommer wie Sonnencreme und Eis. Abgefahrene Motive und coole Sprüche kommen niemals aus der Mode. Das Beste daran: Mithilfe eines T-Shirts lässt sich, auch ohne langatmige Erklärung, prima ein Stimmungs-Statement abgeben.
Aber Achtung! Ob Nummern von Fussballstars, wilde Tiere für ganze Kerle oder Palmen für Beach-Freaks: „Mann“ sollte es bitte nicht übertreiben. Schnell kann der fette Aufdruck quer über dem „Waschbärbauch“ sehr, sehr kindisch bzw. lächerlich wirken.
Ansonsten: Jeans, Bermudas, Chucks oder Sneakers dazu anziehen. Fertig ist der lässige Freizeit-Sommer-Look!
Hosenträger: Früher trug man sie, damit die Beinkleider nicht rutschten. Heute sind sie ein angesagtes Fashion-Accessoire, das jedem Look trotz aller Lässigkeit einen Hauch Extravaganz verleiht. Es gibt sie uni, bedruckt oder gestreift und sie passen, je nach Modell und Verarbeitung, zu Bootcut-Jeans und T-Shirt ebenso wie zu feinem Zwirn.
Trilby-Hut: Der „Echte“ besteht aus Filz, hat eine schmale Krempe und ein dünnes Hutband, seitlich verziert mit einer kleinen Schleife. Ein Trilby ist der Inbegriff trendiger Hut-Couture und liegt aktuell wieder voll im Trend. Es gibt ihn in klassischem Schwarz, in Grau oder Navy. Der zerknautschte Hut ist nicht nur ein beliebter Begleiter männlicher Promis – auch weibliche Stars und Sternchen wie Paris Hilton oder Alicia Keys tragen ihn oft und gern.
Camouflage-Outfit: Wörtlich übersetzt bedeutet Camouflage schlicht „Tarnmuster“. So wie etliche Schnitte aus der militärischen Garderobe übernommen wurden, tauchte auch irgendwann das bekannt-beliebte Fleckenmuster auf Hosen, Jacken und Shirts der Alltagsgarderobe sowie auf (Reise-)Taschen auf.
Styletipp: Wie so oft im Leben gilt auch hier „Weniger ist zumeist mehr“. Deshalb bitte nur ein Camouflage-Teil pro Outfit. Ansonsten wirkt es schnell überladen oder gar lächerlich.
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