Sellerie – ein heilwirksames, schmackhaftes, einheimisches Gemüse

Sellerie ist uns als Gemüse und Heilpflanze bekannt. Die schmackhafte Knolle ist das ganze Jahr über erhältlich, aus dem Freiland bekommen Sie sie vom Frühsommer bis zum Herbst. Frischer Knollensellerie trägt Laub, welches Sie gut als Suppengemüse verwenden können.

Wer sich mit gesunder Ernährung befasst, weiss um die heilwirkenden Kräfte des Selleries. Dass er aber auch ein guter Lieferant für das Vitamin B12 ist, ist vielen unbekannt. Dabei werden gerade in der heutigen Zeit, wo die vegetarische Ernährung immer mehr auf dem Vormarsch ist, natürliche Quellen für die Versorgung mit B12 immer wichtiger.

Sellerie wächst bei uns in der Schweiz ebenso, wie in den Nachbarländern. Noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts wuchs er verbreitet wild an der Nordseeküste. Von dort wurde er zwar verdrängt, lässt sich aber als Wildpflanze immer noch sowohl in Europa als auch in anderen Regionen der Welt finden. Damit das Gemüse wild wachsen kann, benötigt es salzhaltige Böden. Während es in der Antike als Blattgemüse Verwendung fand, schätzen wir heute sowohl Knollen-, Stiel- als auch Schnittsellerie. Er wird in Treibhäusern und auf Feldern kultiviert. Das Wildgemüse hat keine grosse Bedeutung mehr. Es ist aber gut möglich, dass sich das bald ändern wird, denn das Sammeln von Kräutern und wilden Pflanzen findet derzeit immer mehr Anhänger.

Sellerie wird nicht nur als Lebensmittel geschätzt, sondern hat auch eine traditionelle Bedeutung in der Volksheilkunde. Geschmack und Geruch verdankt das Gemüse seinem hohen Anteil an ätherischen Ölen. Diese sind ein natürliches Mittel, um die Pflanze während ihres Wachstums vor Schädlingen wie Pilzen und Bakterien zu schützen. Beim Verzehr profitieren wir ebenfalls davon: Die leicht scharf schmeckenden Sellerieöle haben nicht nur in Mund, Magen und Darm ebenfalls eine antimykotische und antibakterielle Wirkung. Beim Ausscheiden desinfizieren sie auch die Schleimhäute der Harnwege. Somit beugen sie Blasen- und Nierenbeschwerden vor.

Die positive Wirkung auf Magen und Darm ist erwiesen und deshalb darf Sellerie ruhig bei Verdauungsstörungen wie Durchfall, Blähungen oder Verstopfung gegessen werden. Das ist aber noch längst nicht alles, was wir dieser würzigen Knolle verdanken! Wenn sich während einer Erkältung mit Husten und Schnupfen zu viel Schleim bildet, hilft der Sellerie, diesen zu lösen. Ausserdem ist er ein guter Helfer, für alle, die ein paar Pfund abnehmen möchten. Seine harntreibende, entwässernde Wirkung können Sie sich während einer Diät zunutze machen.


Frischer Knollensellerie trägt Laub, welches Sie gut als Suppengemüse verwenden können. (Bild: Kunertus / Shutterstock.com)


Das grösste Plus des Selleries ist aber sein enormer Gehalt an Vitamin B. Der gesamte B-Vitamine-Komplex ist in dem Gemüse enthalten, was es zum perfekten Energie-Spender macht. Fühlen Sie sich oft gereizt, nervös und haben Sie Angst, den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen zu sein? Fällt es Ihnen schwer, sich zu konzentrieren oder sind ganz einfach Ihre Nerven überstrapaziert? Dann könnte ein Mangel an B-Vitaminen vorliegen. Nicht umsonst werden einige Vertreter dieser Gruppe als Nervenvitamine bezeichnet. Da diese wasserlöslich sind, werden sie regelmässig ausgeschieden, sodass sie ständig ersetzt werden müssen.

Bevor Sie zu einem Nahrungsergänzungsmittel greifen, sollten Sie lieber regelmässig Nahrungsmittel, die B-Vitamine liefern, auf Ihren Speiseplan setzen. Und da gehört der Sellerie unbedingt dazu. Vegetarier, welche auch auf Eier und Milcherzeugnisse verzichten und erst recht Veganer, handeln sich schnell einen B-12 Mangel ein. Auch einige Magen- und Darmerkrankungen können die Ursache für eine ungenügende Versorgung mit diesem Vitamin sein. Wenn Sie an einem ausgeprägten -B12-Mangel leiden, werden Sie ohnehin einen Arzt aufsuchen.

Die Symptome, welche anfangs meist noch missachtet oder falsch gedeutet werden, machen, wenn der Mangel nicht frühzeitig behoben wird, einen normalen Tagesablauf fast unmöglich. Soweit muss es aber auch bei Vegetariern und Veganern nicht kommen! Natürlich werden Sie mit Sellerie allein Ihren Bedarf an B-12 nicht decken können. Da aber immer noch relativ unbekannt ist, dass er über dieses Vitamin verfügt, sollte dies hier Erwähnung finden.
B-Vitamine sorgen übrigens auch für eine schöne Haut und halten die Haare gesund.

Wenn Sie die Möglichkeit haben, frischen, jungen Knollensellerie zu kaufen, der noch Laub für Suppengemüse trägt, dann sollten Sie diesen bevorzugen. Aber auch die Knollen, welche in den Wintermonaten erhältlich sind, bringen Geschmack und Vitalstoffe auf den Tisch. Bevor Sie diese weiterverarbeiten, müssen sie gewaschen und geschält werden. Geraffelt wertet der Sellerie jede Rohkostplatte auf. Wurzeln und Kraut können zu Saft gepresst oder für super gesunde Smoothies verwendet werden. Sellerie gehört in einen Gemüseeintopf und schmeckt paniert lecker als Beilage oder in einem Vegi-Burger.

Das geht schnell und ganz einfach: Nach dem Waschen und Schälen schneiden Sie die Knolle in knapp einen Zentimeter dicke Scheiben. Diese werden in kochendem, leicht gesalzenem Wasser blanchiert und mit Küchenpapier trocken getupft. Nun bestäuben Sie sie leicht mit Mehl und wenden sie zuerst in verquirltem Ei und dann in Paniermehl, welches Sie zuvor mit Kräutersalz würzen. Beidseitig in heissem Pflanzenöl gebraten, können Sie die knusprigen Scheiben nach Wunsch servieren.
Möchten Sie Sellerie als Salat geniessen, passt er, an einer Röstiraffel gerieben, gut zu einem Rohkost-Mischsalat.



Nicht jeder mag die Knolle roh, deshalb müssen Sie aber nicht auf einen feinen Selleriesalat verzichten. Versuchen Sie doch einmal einen Sellerie-Apfelsalat mit Baumnüssen. Dafür rüsten Sie das Gemüse wie zuvor beschrieben und schneiden es in feine Scheiben oder kleine Würfel. Den Apfel (bevorzugt Bio-Qualität) verwenden Sie mit der Schale. Er wird gewürfelt und zusammen mit dem Sellerie kurz mit wenig Wasser gegart. Obst und Gemüse mischen Sie mit etwas Rapsöl, geben die Baumnüsse hinzu und schmecken den Salat mit Salz und Pfeffer ab. Anstelle des Apfels können Sie auch Ananas aus der Dose verwenden.

Mit Sellerie bringen Sie nicht nur den typischen Geschmack, sondern auch jede Menge hochwirksame Inhaltsstoffe auf den Teller. Deshalb sollte dieses einheimische Gemüse ruhig öfters verwendet werden!

 

Oberstes Bild: Sellerie ist uns als Gemüse und Heilpflanze bekannt. (© lola1960 / Shutterstock.com)

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