Salbei – mediterranes Kraut mit vielfältiger Wirkung
VON Andrea Hauser Ernährung Gesundheit News
Salbei wächst in vielen Gärten und bereichert zahlreiche Gerichte.
Doch nicht nur als Gewürz macht sich das mediterrane Kraut gut, auch bei der Körperpflege und gesundheitlichen Beschwerden leistet das eher unscheinbare Gewächs gute Dienste.
Wissenswertes zum Salbei
Salbei ist eine der beliebtesten Garten- und Balkonpflanzen. Ursprünglich stammt die Heilpflanze aus dem Mittelmeerraum, inzwischen wächst das zu den Lippenblütlern gehörende Kraut nahezu auf der ganzen Welt. Die heilende Kraft des Salbeis entdeckten bereits die alten Ägypter. Damals wurde das Kraut gegen Unfruchtbarkeit verwendet. Und auch im antiken Griechenland wusste man die Wirkung des Krauts zu nutzen. Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit zeigen sich bereits in der Bezeichnung Salbei: Der Name stammt vom lateinischen Wort „salvare“ für „heilen“ ab.
Im Mittelalter war Salbei eines der wichtigsten Heilkräuter. Karl der Große ordnete an, dass auf jedem Bauernhof und in jedem Klostergarten Salbei angepflanzt werden musste. Im Kampf gegen die Pest spielte das Heilkraut eine wichtige Rolle. Damals rieben Diebe sich zum Schutz den gesamten Körper mit Salbei und einigen anderen Kräutern ein um die Toten auszuplündern. Die Kräutermischung wurde auch als „Pestessig“ bezeichnet.
Salbei selbst anpflanzen
Die Pflege von Salbei ist recht unkompliziert. Die Pflanze liebt sonnige Standorte und kommt auch mit kargen Böden sehr gut zurecht. Ideal ist ein eher sandiger Boden mit nur wenig Humus. Geben Sie am besten etwas Gartenkalk hinzu, dann fühlt sich das Heilkraut sehr wohl. Staunässe mag der Salbei gar nicht, also ist nur mässiges Giessen angesagt. Übrigens muss der Salbei nicht unbedingt im Garten eingepflanzt werden, auch in einem Topf an einem sonnigen Standort wächst das Heilkraut sehr gut. Verwenden Sie in diesem Fall jedoch lieber einen Tontopf.
Im Garten übersteht der Salbei den Winter in der Regel ohne Probleme, einen Topf holen Sie jedoch am besten ins Haus.
Würzen und kochen mit Salbei
Salbei schmeckt eher bitter und würzig. Gerade in Pastagerichten macht sich das Kraut besonders gut. Schwenken Sie einfach einige Salbeiblätter in geschmolzener Butter und geben Sie über die Nudeln. Perfekt ist der Salbei auch für die Zubereitung von Pesto geeignet. Sehr lecker sind Kartoffeln mit etwas Salbei gewürzt. Gut geeignet ist Salbei in Kombination mit anderen kräftigen Kräutern wie Rosmarin oder Thymian.
Ein Klassiker unter den Rezepten mit Salbei ist das mit magerem Kalbsschnitzel zubereitete Saltimbocca. Hier kommt der Salbei zusammen mit rohem Schinken als Füllung in das Schnitzel. Übrigens reicht schon ein einzelnes Blatt Salbei, um das unverwechselbare Aroma zu zaubern.
Ausgezeichnet schmeckt Salbei auch zu anderen deftigen Fleischgerichten oder zu Fisch wie Aal oder Matjes. Sehr gut geeignet ist das Kraut für die Zubereitung von Grillmarinade.
Salbei als Heilpflanze – so wirkt das Heilkraut bei Beschwerden
Im Salbei sind verschiedene ätherische Öle enthalten, die positive Wirkungen auf unsere Gesundheit haben. Salbeitee hilft ausgezeichnet bei Erkältungen, grippalen Infekten oder Halsschmerzen. Der Echte Salbei hat eine entzündungshemmende und adstringierende Wirkung. Nutzen Sie den Tee zum Gurgeln, um die Schleimhäute zu beruhigen.
Sehr gut geeignet sind die im Salbei enthaltenen ätherischen Öle gegen Zahnfleischentzündungen. Nutzen Sie bei schmerzendem Zahnfleisch eine Tinktur aus Salbei. Früher verwendeten die Menschen Salbeiblätter zum Zähne putzen. Auch heute können Sie sich die Wirkung des Heilkrauts zu Nutze machen, denn Zahnbeläge lassen sich mit Salbei natürlich entfernen. Perfekt geeignet sind getrocknete oder pulverisierte Salbeiblätter.
Auch bei Magen-Darm.Beschwerden sorgt der Salbei für Linderung. Der Tee hat eine krampflösende und desinfizierende Wirkung und unterstützt auch sehr gut bei Durchfallerkrankungen. Gut geeignet ist ein Aufguss, den Sie etwa fünfzehn Minuten ziehen lassen.
Salbei gegen übermässiges Schwitzen
Salbei verringert die Produktion von Schweiss. Vor allem bei Schweißfüssen erzielt das Kraut gute Erfolge. Perfekt geeignet ist ein Fussbad, das Sie aus einigen getrockneten Salbeiblättern und heissem Wasser zubereiten. Doch gegen Schweiss wirkt Salbei nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich: Wer extrem schwitzt, überbrüht drei Gramm Salbeiblätter mit etwa 150 Millilitern Wasser und lässt das Ganze zehn Minuten ziehen. Legen Sie dabei einen Deckel auf das Gefäß. Nun giessen Sie alles ab und trinken den Aufguss kalt. Empfehlenswert ist drei Mal täglich eine Tasse.
In Apotheken oder Drogerien erhalten Sie auch fertige Salbeikapseln, die den Schweiss reduzieren sollen. Es dauert jedoch einige Zeit, bevor sich ein Erfolg einstellt. Dennoch gibt es gerade bei Wechseljahresbeschwerden positive Berichte über die Wirkung.
Salbei im Kampf gegen unreine Haut
Salbei wirkt ausgezeichnet gegen Pickel und Mitesser. Die ätherischen Öle des Lippenblütlers wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Mit einem Gesichtsdampfbad befreien Sie Poren von Verunreinigungen. Gerade bei geröteter Haut erzielen Sie mit Salbei eine beruhigende Wirkung. Um das Dampfbad herzustellen überbrühen Sie einfach etwa 40 bis 50 Gramm Salbei mit kochendem Wasser. Nun heisst es mit einem Handtuch über dem Kopf für bis zu 10 Minuten schwitzen. Übertreiben sollten Sie die Dampfbäder jedoch nicht, da sonst die Haut ausgetrocknet werden könnte. Ein bis zwei Mal die Woche ist vollkommen ausreichend.
Salbei in der Haarpflege
Natürlich beseitigt Salbei keine grauen Haare. Wer bereits ergraute oder weisse Haare hat, sorgt jedoch mit einem Salbeishampoo dafür, dass ich kein unschöner Gelbstich in den Haaren bildet. Auch eine gereizte Kopfhaut wird durch die Anwendung mit Salbei beruhigt. Gerade bei Schuppen lassen sich mit dem Kraut sehr gute Erfolge erzielen.
Titelbild: s74 – shutterstock