Peelings für das Gesicht – darauf kommt es an
VON belmedia Redaktion Hautpflege Allgemein
Da ständig alte Hautzellen durch neue ersetzt werden, unterliegt die Haut des Menschen einem ständigen Wandel. Besonders im Gesicht ist dieser Effekt sehr schön zu beobachten, wobei die abgestorbenen Hautzellen, in Form von Hautschuppen, nicht immer eigenständig abfallen. Hier helfen Peelings.
Findet der eigenständige Austausch nicht statt oder bleiben Hautpartikel, die nicht mehr aktiv mit der Haut verbunden sind, im Gesicht, kann es zu Verstopfungen der Poren kommen. Peelings unterstützen dabei, die obere Hautschicht abzutragen, wodurch abgestorbene Hautschüppchen entfernt werden und Poren wieder frei atmen können.
Peelings wirken auf drei Ebenen
Egal welches Peeling-Produkt genutzt wird: Immer wirkt es auf insgesamt drei Ebenen. Einerseits löst es im ersten Schritt die abgestorbenen Hautzellen der oberen Hautschicht ab – im Fachjargon als die Hornhaut bezeichnet. Zugleich regen sie die Durchblutung dieser Bereiche an, wodurch der natürliche Regenerationseffekt beschleunigt wird. Werden einzelne Hautpartien gut durchblutet, kommt es zu weniger Verunreinigungen, da sich die Zellen eigenständig regenerieren können.
Auf der dritten Ebene wird die Haut minimal und nicht sichtbar angeritzt, was besonders bei mechanischen Peelings der Fall ist. Auf diese leichten „Anritzungen“ reagiert der Körper mit dem Drang, sich eigenständig zu regenerieren. Infolgedessen werden viele neue, gesunde Hautzellen produziert, indem zugleich alte Zellen ersetzt werden. Damit schliesst sich der Kreislauf der Peelings.
Die Intensität des Peelings bestimmt immer, wie stark tatsächlich Teile der Hornhaut entfernt werden und wie intensiv diese „Anritzungen“ in der Realität ausfallen. Frei verkäufliche Peelings aus Drogerien oder von verschiedenen Kosmetikmarken haben im Regelfall einen spür- und sichtbaren Effekt, sie sind aber nie so stark, dass tiefe Schäden tatsächlich behandelt werden können. Nicht-medizinische Peelings können deshalb auch keine Akne behandeln, ebenso wenig lassen sich starke Pigmentflecken oder Brandflecken beseitigen. Damit in diesen Fällen überhaupt eine Chance auf Besserung besteht, wird zwingend ein professionelles und medizinisches Peeling notwendig, welches lediglich vom Dermatologen verschrieben und unter Aufsicht angewandt wird.
Peelings sollten zudem nicht zu oft genutzt werden, denn der Grundsatz „Viel hilft nicht immer viel“ gilt bei diesen Produkten mehr denn je. Die Hornhaut, welche durch Peelings leicht abgetragen wird, hat nämlich auch eine schützende Funktion. Sie lässt Schadstoffe aus der Umwelt abperlen und schützt vor Verunreinigungen, die zum Beispiel auf die betreffende Hautpartie kommen können, wenn diese mit schmutzigen Fingern angefasst wird. Wird zu oft gepeelt, könnte die Haut ausserdem gereizt reagieren, wodurch Rötungen und eine vermehrte Schuppenbildung die Folgen wären. Bei extrem trockener Haut sind Peelings in jedem Fall mit Vorsicht zu geniessen, denn der Haut wird durch die Abtragung der Schüppchen auch immer Feuchtigkeit entzogen.
Die verschiedenen Arten von Peelings
Peelings werden einerseits nach ihrer Intensität, also wie viel abgetragen wird, und andererseits nach ihrer Funktionsweise gegliedert. Die Intensität wird in die drei Klassen oberflächliches Peeling (wie oben erwähnt), mitteltiefes und tiefes Peeling unterteilt. Das oberflächliche Peeling wird in 99 Prozent der Fälle eingesetzt, frei verfügbare Peelings funktionieren immer oberflächlich.
Bei einem mitteltiefen Peeling wird die komplette Hornschicht durch chemische Reaktionen entfernt. Die Abheilung dauert ungefähr eine Woche, zugleich wird das Verfahren langfristig vorbereitet. Bei einem tiefen Peeling wird sogar bis zur Kollagenschicht abgetragen, weshalb mehrere Wochen zur Heilung geplant werden müssen. In Europa wird dieses Verfahren aber so gut wie gar nicht eingesetzt.
Peelings lassen sich zugleich auch nach ihrer Funktionsweise unterteilen. Mechanische Peelings arbeiten mit kleinen Kügelchen und Kristallen, die durch die Reibung lose Hautschüppchen abtragen. Sie regen die Durchblutung stark an, können bei empfindlicher Haut aber auch Rötungen hervorrufen. Populär sind beispielsweise harte Bürsten, Mikrofasertücher, Wachs, Salzkristalle oder Zuckerkristalle. Chemische Peelings vertrauen auf chemische Reaktionen einzelner Substanzen und nutzen unter anderem Fruchtsäuren, Lipo-Hydroxy-Säuren und Vitamin-A-Säuren. Je nach chemischer Zusammenstellung ist die Wirkung oberflächlich bis tief.
Die dritte Möglichkeit sind Peelings mit einem Laser. Sie werden unter medizinischer Aufsicht durchgeführt und können zu mehrwöchigen Rötungen führen, nicht selten müssen sogar mehrere Monate zur vollständigen Regeneration eingeplant werden.
Ein Peeling richtig abrunden
Wird ein Peeling genutzt, sollte es idealerweise nicht allein eingesetzt werden. Vor der Behandlung empfiehlt es sich, die Haut mit warmem Wasser etwas aufzuweichen, damit Hautschüppchen besser abgetragen werden können. Das Peeling sollte ausserdem immer nach Gebrauchsanweisung benutzt werden, damit Rötungen oder zu starke Peel-Effekte vermieden werden, auch wenn diese bei oberflächlichen Peelings nur sehr selten sind. Bevor das Peeling eingesetzt wird, sollte die Haut mit einer Reinigung vorbereitet werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass zum Beispiel mechanische Peelings den Schmutz und Talg nicht verreiben.
Nach der Behandlung mit einem Peeling sollte die Haut tonifiziert werden, beispielsweise über ein Tonic-Water (mit Alkohol oder ohne). Eine sanfte Feuchtigkeitscreme, die beispielsweise Aloe Vera enthält, mindert Rötungen und hydriert die strapazierte Haut. Menschen mit besonders trockener Haut sollten eine rückfettende Feuchtigkeitscreme wählen, damit es nicht direkt zu einer neuerlichen Schuppenbildung nach dem Peeling kommt. Im Regelfall sollte, unabhängig vom Hauttyp, nicht mehr als einmal die Woche gepeelt werden.
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