Passende Ernährung und Sport reduzieren übermässiges Schwitzen enorm
Wer einige Tipps beherzigt, bekommt sein schwitziges Problem auch ohne kostspielige Operationen in den Griff.
„Du schwitzt so, wie Du isst ..“
Schweissausbrüche beim Essen haben oft etwas mit der Menüwahl zu tun. Es gibt Lebensmittel, die selbst härteste Männer ganz schön ins Schwitzen bringen können. Ob Currywurst, scharfe Asia-Gerichte oder Döner mit ordentlich Zwiebeln: Es gibt grosse Schweisstreiber auf dem Teller. Gerichte mit scharfen Gewürzen wie Senf, Pfeffer, Chilischoten, Gewürzpaprika oder Peperoni können wahre Schweissausbrüche auslösen. Schuld daran sind die Stoffe Capsaicin (in Paprika, Curry und Chili) oder Allylisothiocyanat (im Senf). Sie wirken gefässerweiternd und erhöhen unmittelbar nach dem Verzehr den Herzschlag. Je höher der Grad der Schärfe, umso weiter öffnen sich die Poren, und der Körper beginnt, Schweiss zu produzieren. Selbst wenn eine scharfe Speise kalt serviert wird, nehmen auf der Zunge angeordnete Wärmerezeptoren „heiss“ war. Sie senden entsprechende Signale an das körpereigene Wärmeregulierungssystem und der Mensch beginnt, heftig zu schwitzen.
In manchen Ländern wie Cnhia, Indien oder Mexiko ist dieser Effekt durchaus erwünscht. Hilft er doch, den Körper abzukühlen. Um das Schwitzen bei Tisch einigermassen unter Kontrolle zu behalten, haben die Einheimischen verschiedenste Tricks entwickelt. In Indien wird beispielsweise zu jedem Gericht ein Joghurt-Drink, ein „Lassi“, und Weissbrot gereicht. Mexikaner mildern das Brennen im Mund, indem sie sich nach scharfem Essen ein wenig Salz auf die Hand streuen und es „Tequila-like“ ablecken. Nicht nur scharf gewürzte Speisen, sondern auch Koffein kann Hitzewallungen auslösen. Regelmässiger Alkohol- und Nikotinkonsum fördern die Schweissbildung zusätzlich.
Kulinarische Schweisshemmer für Geniesser
Folgende Nahrungsmittel gelten sowohl in fernen Ländern als auch in vielen Schweizer Küchen als bewährte Schweisshemmer:
- frische Feigen
- Reis
- Zitronen
- Weizengras
- Tomatensaft
- Zinkpräparate und Lebensmittel, die besonders viel Zink enthalten, wie beispielsweise Nüsse, Vollkornprodukte, Gemüse, Putenfleisch
Salbeitee gegen Schwitzattacken
Einer besonderen Bedeutung bei der Bekämpfung übermässiger Schweissbildung kommt seit jeher der Heilpflanze Salbei zu. Enthaltene Bitterstoffe und ätherische Öle wirken nicht nur direkt auf die Schweissdrüsen, sondern auch auf das Wärmeregulationszentrum im Gehirn, welches für die Steuerung der Schweissproduktion verantwortlich ist. Dies wurde durch moderne wissenschaftliche Studien inzwischen bestätigt. Für einen Salbeitee ein bis zwei Löffel fein geschnittene Salbeiblätter in eine kleine Kanne geben und mit siedend heissem Wasser übergiessen. Zugedeckt etwa zehn Minuten lang ziehen lassen. Danach durch ein Sieb in die Tasse einschenken. Den bestmöglichen Erfolg beim Kampf gegen starkes Schwitzen verspricht Salbeitee, wenn er regelmässig getrunken wird. Mediziner und Heilpraktiker empfehlen täglich zwei bis drei Tassen.
Sport gegen Schwitzen – ein Paradoxon?
Wem bereits bei geringster Anstrengung der Schweiss aus allen Poren bricht, wird naturgemäss Sport eher meiden. Schliesslich heisst Sport immer viel Bewegung. Das ruft Schwitzen hervor oder verschlimmert es zumindest. Nicht selten fliesst der Schweiss sogar in Strömen, weshalb sich gerade Sportmuffel in ihrer Meinung bestätigt sehen und der gezielten Bewegung lieber aus dem Weg gehen. Es lohnt sich jedoch, über den eigenen Schatten zu sprinten, den Teufelskreis zu durchbrechen und einfach mit dem Sporttreiben anzufangen. Sport vermeidet nicht nur Trägheit und Übergewicht, sondern reduziert nachgewiesenermassen auch zu starkes Schwitzen im Alltag.
Regelmässiges Training führt zu Effekten wie:
- Reduzierung von Übergewicht durch Abbau von Körperfett
- Aufbau der Muskulatur
- Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
- Ankurbeln des Stoffwechsels
- Senken des Ruhepulses
- weniger Ausschüttung von Stresshormonen
- dauerhafte Drosselung der Schweissproduktion im Alltag
Gerade Menschen mit einem Beruf, der sie vorwiegend geistig fordert, profitieren von schweisstreibendem Ausgleichssport. Sie sollten sich nicht scheuen, durchschnittlich zweimal pro Woche zu trainieren. Für jeweils mindestens eine Stunde ordentlich „Gas zu geben“ und den Schweiss in Strömen fliessen zu lassen, fördert die Gesundheit immens. Eine Dusche beseitigt die Spuren im Nu. Der positive Langzeiteffekt jedoch bleibt.
Noch mehr „Widersprüche“: Sauna und viel trinken
Hier verhält es sich ähnlich wie mit dem Sport: Obwohl manche Menschen nicht recht glauben wollen, dass sie regelmässiges Saunieren zukünftig weniger schwitzen lässt: Es ist tatsächlich so! Infolge der hohen Saunatemperaturen lernt der Körper, seine Schweissdrüsen besser zu kontrollieren. Dadurch schwitzt er im Alltag weniger. Auch der Glaubenssatz „Je mehr der Mensch trinkt, umso mehr schwitzt er“ wurde von der Wissenschaft längst als Irrglaube entlarvt. Das Gegenteil ist richtig. Durch das Schwitzen verlorene Flüssigkeit muss dauerhaft ausgeglichen werden, sonst drohen Kreislaufstörungen. Jeder Mensch sollte pro Tag mindestens zwei Liter Flüssigkeit, idealerweise in Form von Wasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen zu sich nehmen.
Oberstes Bild: Die meisten Menschen empfinden starkes Schwitzen als sehr unangenehm. (© dean bertoncelj / Shutterstock.com)