Nordic Walking – wie du deinen Pfunden davonlaufen kannst
VON belmedia Redaktion Fitness Gesundheit
Vor ein paar Jahren wurde, wer mit den Walkingstöcken flotten Schrittes unterwegs war, noch belächelt. Inzwischen ist Nordic Walking nicht mehr nur ein Trendsport, den wenige ausüben, sondern findet immer mehr Anhänger.
Wenn auch du dich gerne mehr bewegen möchtest und ein paar Pfunde loswerden solltest, aber eigentlich ein Sportmuffel bist, dann könnte Nordic Walking das Richtige für dich sein!
Warum Nordic Walking eine gute Entscheidung ist
Nordic Walking trainiert Ausdauer und Kraft gleichzeitig. Dafür musst du nicht in ein Fitnessstudio gehen und keine teure Ausrüstung kaufen. Auch fallen lange Anreisewege zum Trainingsort weg. Am meisten macht das Training natürlich in der Natur Spass, aber auch in der Stadt sieht man immer mehr Frauen und Männer jeden Alters, die mit den Walkingstöcken unterwegs sind.
Beim Nordic Walking werden beinahe so viele Kalorien verbrannt wie beim Joggen, es ist jedoch gelenkschonender. Du kräftigst mit jeder Trainingseinheit beinahe sämtliche Muskeln. Wie beim Walken werden natürlich Beine und Po trainiert. Durch den Einsatz der Stöcke profitiert aber auch der Oberkörper. Rücken, Schultern und Arme werden trainiert und dabei die Fettverbrennung so richtig angekurbelt.
Positive Nebeneffekte eines regelmässigen Trainings sind eine gute Haltung und ein Energieschub, der Schwung und gute Laune bringt. Die Erfolgserlebnisse stellen sich relativ schnell ein, vorausgesetzt, du bist motiviert und hältst durch. Vor allem für Anfänger ist es empfehlenswert, sich erst einmal einer Gruppe anzuschliessen. So lernst du die richtige Technik und findest dabei auch noch Gleichgesinnte.
Die Ausrüstung – was du fürs Nordic Walking benötigst
Ein weiterer Vorteil dieser Sportart ist, dass sie kein grosses Loch ins Budget reisst. Neben den speziellen Stöcken benötigst du funktionelle Outdoor-Sportbekleidung und geeignete Turnschuhe. Schauen wir uns die Ausrüstung im Detail an:
Die Stöcke
Ohne Stöcke geht beim Nordic Walking gar nichts. Ihnen gilt also unser spezielles Augenmerk. Es handelt sich nicht um Wander- oder Skistöcke, sondern um eigens für diese Sportart entwickelte Spezialstöcke. Wichtig ist, dass sie gleichzeitig dämpfen und stützen. Es lohnt sich, auf gute Qualität zu setzen, denn Billigstöcke können sich verbiegen, beim Aufsetzen vibrieren oder gar brechen.
Normalweise sind beim Kauf gleich die notwendigen Pads dabei. Das sind Gummiaufsätze, die du benötigst, wenn du auf Asphalt walken möchtest. Natürlich könntest du auch ohne Pads unterwegs sein, aber das bekommt der Spitze des Stocks nicht so gut und du selbst wirst den Unterschied ebenfalls spüren: Die Aufsätze sorgen einerseits dafür, dass die Stöcke nicht „klappern und lärmen“ wenn du mit ihnen unterwegs bist, aber vor allem federn sie den Aufprall des Stocks auf dem Boden ab und geben dir Halt.
Die Pads sind so gestaltet, dass sie ideal auf dem Boden haften. Dafür sorgt eine leichte Rundung. Auch die Griffe sind bei hochwertigen Walking-Stöcken durchdacht und ergonomisch geformt. Ich bevorzuge solche aus Kork, mit denen man nicht so fest schwitzt wie bei Kunststoffmaterial. Wer bei Wanderstöcken die Handschlaufen nicht benötigt, wird beim Nordic Walking schnell merken, wie wichtig sie hierbei sind.
Wenn du ganz neu mit diesem Sport startest, solltest du unbedingt die ersten Schritte unter fachkundiger Anleitung tun. Dabei lernst du die richtigen Techniken und wirst rasch merken, wie wichtig die Handschlaufen sind.
Auch die Länge des Stocks darf nicht ausser Acht gelassen werden. Obwohl es auch feste Stöcke gibt, empfehle ich aus persönlicher Erfahrung die verstellbaren. Diese sind einfach praktischer und lassen sich auch besser transportieren.
Die richtige Kleidung
Fast jeder hat eine Outdoor-Jacke im Schrank hängen. Sie leistet beim Wandern gute Dienste und kann auch beim Nordic Walking übergezogen werden. Kleidung aus synthetischen Material hat angenehme Trageigenschaften: Sie hat wenig Gewicht, hält bei Regen schön trocken und transportiert die Feuchtigkeit beim Schwitzen nach aussen. Deshalb lohnt es sich, spezielle, atmungsaktive Outdoor-Sportbekleidung anzuschaffen. Auf teure Marken musst du nicht unbedingt zurückgreifen, auch Discounter haben immer wieder funktionelle Sportklamotten im Angebot.
Nordic Walking ist an keine Jahreszeit gebunden, und mit der richtigen Kleidung kannst du auch bei Wind und Wetter mit den Walkingstöcken unterwegs sein. Wie bei allen in der freien Natur ausgeübten Sportarten empfiehlt sich der Zwiebellook: Dabei trägst du mehrere Schichten übereinander, sodass du zu jeder Zeit etwas aus- oder anziehen kannst. Sobald es draussen kühler wird, tun Fleecejacken gute Dienste.
Die Schuhe
Während beim Joggen darauf zu achten ist, dass die Schuhe sehr gut dämpfen, ist dies beim Nordic Walking nicht ganz so wichtig. Sportschuhe, die mit einem guten Dämpfungssystem ausgestattet sind, entlasten jedoch die Gelenke. Am besten kaufst du dir Schuhe, die zwar dämpfen, den Fuss aber trotzdem gut abrollen lassen. Für matschiges Wetter und unebenes Gelände solltest du dir speziell dafür ausgerüstete Walkingschuhe anschaffen.
Sportschuhe sollten grundsätzlich in einem Sportfachgeschäft gekauft werden, wo du gut beraten wirst und ausgiebig Probe laufen kannst. Eine Alternative bietet der Versandhandel. Achte dann aber unbedingt darauf, dass du ein Rückgaberecht hast. Werden dir die Schuhe nach Hause geliefert, kannst du sie ausgiebig daheim probetragen. Nichts dämpft die Motivation mehr und nimmt die Freude am Training als unbequeme Schuhe!
Nordic Walking – die ersten Schritte
Im Grunde genommen kannst du, sobald du die Ausrüstung besitzt, loslegen. Empfehlenswert ist das jedoch nicht. Ich habe mal einen Schnupperkurs besucht und dabei erfahren, was man so alles falsch machen kann. Die Kursleiterin warnte mehrfach davor, dass bei falscher Technik Gelenke und Wirbelsäule nicht ent- sondern belastet werden. Möchtest du nicht sofort den Spass an deiner neuen Sportart verlieren, dann unternimm die ersten Schritte besser mit Gleichgesinnten und einer dafür ausgebildeten Trainerin.
Wenn du nicht einfach aus Spass und um etwas für deine Fitness zu tun mit den Nordic Walking beginnen möchtest, sondern eine Gewichtsreduktion das Ziel ist, dann bist du ohnehin in einer Gruppe besser aufgehoben. In Verbindung mit einer Ernährungsumstellung, gegenseitiger Motivation und zusätzlichem Muskeltraining, sind die Erfolge garantiert. Die Nebenwirkung des Nordic Walking sind neue Energie und Lebensfreude.
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